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Falter
Raupe, Raupensack
Männchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe, Raupensack

Anmerkung: Drei Raupenfotos aus Brestovica wurden wegen Fehlbestimmung am 25. Januar 2020 nach Epichnopterix kovacsi verschoben.

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

Wie wohl alle Psychiden ist A. ecksteini polyphag. Das bedeutet aber nicht, dass alle Pflanzen gleichermaßen befressen werden. Weidlich (2020: 46) (dort noch weitere Angaben zur Biologie) betont: "Die Raupe ernährt sich polyphag, es werden aber nach eigenen Beobachtungen bevorzugt Feldbeifuß (Artemisia campestre) sowie Gräser (Poaceae) angenommen (vergl. Abb. 2)."

Anmerkung: Am 25. Januar 2020 wurden Fotos der Nahrungspflanze Satureja montana nach Epichnopterix kovacsi verschoben da die daran gefundene Raupe fehlbestimmt gewesen war.

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„Eckstein.“

Spuler 2 (1910: 175R)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Taxonomie

Arnscheid & Weidlich (2017: 195) nennen bei A. ecksteini als ähnliche Arten Acanthopsyche atra und Acanthopsyche zelleri. Acanthopsyche semiglabra Solyanikov, 2004 wird von ihnen (S. 202) neu kombiniert zu Pachythelia semiglabra - als ähnliche Art wird dort Pachythelia simulans angeführt; und tatsächlich wurde Acanthopsyche semiglabra bei der Erstbeschreibung nur mit Acanthopsyche simulans verglichen, nicht aber mit A. ecksteini.

Lovtsova & Kolesnichenko (2021) untersuchten das Typenmaterial von A. ecksteini und A. semiglabra sowie Belegtiere beider Taxa von weiteren Orten und kamen dabei zu einem ganz anderen Schluss, nämlich dem, dass A. semiglabra nichts anderes als ein Synonym zu A. ecksteini ist.

4.5. Faunistik

Locus typicus ist Ungarn, Pesth [Budapest]. Nach Arnscheid & Weidlich (2017: 195) reicht das Verbreitungsgebiet vom Nordosten Italiens über Slowenien, Ungarn, Slowakei, Rumänien, Bulgarien, Nordmazedonien, Serbien und Ukraine bis in den Süden von Russland; hinzu kommen Angaben aus Georgien und Turkmenistan.

Zum jetzigen Synonym A. semiglabra schrieben sie: "Only known from Russia (Weidlich 1997: unpubl., Lovtsova, 2007: 24, Sinev & Lovtsova, 2008: 35)."

Lovtsova & Kolesnichenko (2021) können - unter Berücksichtigung der Synonymisierung mit A. semiglabra - für Russland konkretisieren und ergänzen: In Russia recorded in Saratov (Sinev & Lovtsova 2008, 2019) and Rostov Regions (Anikin & Rutjan 2004) and Krasnodar District (Shaposhnikov 1905). Also we found this species from the Orenburg Region for the first time, which is currently the most eastern reliable record (Plate 10)."

Lovtsova & Kolesnichenko (2021) übernehmen - unter Berufung auf W. Arnscheid in der Fauna Europaea (Stand 2013) auch Kreta. Der Eintrag findet sich dort noch immer [abgefragt 21. Januar 2021], ist aber damals wohl irrtümlich erfolgt, denn er wird von Arnscheid & Weidlich (2017) weder im Text noch in der Tabelle wiederholt.

Kurz vor Lovtsova & Kolesnichenko (2021) hatte Weidlich (2020) - nach Ländern sortiert - eine sehr detaillierte Zusammenstellung aller bis dahin bekannten Funde publiziert, darunter viele eigenen Beobachtungen.

4.6. Typenmaterial

Die Art wurde nach einer nicht näher definierten Anzahl von Männchen und Weibchen beschrieben, zudem lag dem Beschreiber der Art (mindestens) ein weiblicher Sack vor, sowie die eine Beschreibung des männlichen Sacks durch den Finder, Johann Eckstein aus "Pesth" (jetzt Budapest). Ein Holotypus wurde nicht festgelegt.

Nach den Regeln des ICZN ist eine Artbeschreibung immer an genau ein Exemplar gebunden. Für genau solche Fälle, in denen kein Holotypus festgelegt wurde, ist es vorgesehen, aus der Syntypen-Serie nachträglich einen Lectotypus zu fixieren. Die Details dazu werden in 74.7. des ICZN geregelt. Nach 74.7.2. muss es dabei eindeutig klar sein, auf welches Exemplar der Typenserie sich die Lectotypisierung bezieht. Im Idealfall wird das Sammlungsexemplar dazu - wie beim Holotypus - mit einem entsprechenden (roten) Etikett versehen und der Sachverhalt anschließend direkt publiziert. Lectotypen-Etiketten ohne anschließende Publikation sind nicht gültig, Publikationen ohne eindeutige Festlegung auf ein Exemplar aber auch nicht. Weiterhin ist hier eine ganze Reihe von dringenden Empfehlungen beim Vorgehen bei der Auswahl des Lectotypus zu beachten. Im vorliegenden Fall gab es gleich zwei zeitlich parallele Versuche, im Rahmen einer umfassenderen Bearbeitung der Art auch einen Lectotypus festzulegen. Basis war jeweils die Syntypenserie aus 4 Männchen mit Etikett "Origin". in der Sammlung des Naturkundemuseums Berlin (über den Verbleib der in der Erstbeschreibung erwähnten Weibchen- / Weibchen-Säcke scheint nichts bekannt zu sein).

Lovtsova & Kolesnichenko wurde es offensichtlich erst im Nachgang ihrer Arbeit an der Sammlung bewusst, dass sie hätten einen Lectotypus festlegen sollen. Weidlich war das hingegen von vorneherein klar, und so finden sich von ihm an allen 4 Syntypen jetzt Etiketten mit "Lectotypus" bzw. "Paralectotypus" mit "festgel. Weidlich 2020". Zum Glück erschien die Arbeit von Weidlich 2 Wochen bevor derjenigen von Lovtsova & Kolesnichenko (30. Dezember 2020 bzw. 13. Januar 2021), was zur Folge hat, dass die Etiketten im Museum jetzt auch der tatsächlichen Lectotypisierung entsprechen. Die Arbeit von Lovtsova & Kolesnichenko (2021) ist in diesem Punkt also als unberechtigte zweite Lectotypus-Fixierung anzusehen - zum Glück finden sich an den Faltern nicht auch noch entsprechende Etiketten. Nach den Fotos haben Lovtsova & Kolesnichenko ein anderes Exemplar der Syntypenserie als Lectotypus haben wollen. Da ihre Arbeit im renommierten Fachblatt Zootaxa erschien, hielt ich es hier für nötig, ausdrücklich auf die Nichtberechtigung der dort vorgenommenen Lectotypus-Festlegung hinzuweisen.

Nach Weidlich (2020: 35) gilt jetzt: "Im Ergebnis der Untersuchungen der Typusserie (Syntypen) im MFNB und der Stabilisierung der zoologischen Nomenklatur ergeht hier die folgende Festlegung:

Lectotypus: ♂ „Origin.“, „Coll. Led.”, ex coll. Staudinger (MFNB) (Abb. 1a, Abb. 2).

Paralectotypen: 3 ♂♂ „Origin.“, „Coll. Led.”, ex coll. Staudinger (alles MFNB).

Lovtsova & Kolesnichenko (2021: 103) schrieben zum "Type material of Acanthopsyche semiglabra Solyanikov, 2004: holotype, ♂, Russia, Saratov Region, Djakovskyi Reserve, 19.V.94, V. Anikin/ Holotype Acanthopsyche semiglabra Sln., Saratov Region [ZIN]; paratypes, 4 ♂, 3 ♀, Saratov Region, Djakovskyi Reserve [ZIN]."

(Autor: Erwin Rennwald)

4.7. Literatur