3. Biologie
3.1. Nahrung der Raupe
- [Convolvulaceae:] Convolvulus canariensis (Kanaren-Winde)
Die Erstbeschreibung von Klimesch (1968) liefert auch Details zur Biologie der Art: "Die Eiablage erfolgt auf der Blattunterseite von Convolvulus canariensis nahe einer Rippe. Die Raupe erzeugt anfangs eine zarte, Nepticula-ähnliche Gangmine mit kompakter schwarzer Kotlinie, die zuweilen den Gang ganz erfüllt. Nach der Häutung miniert die Raupe kleine rundliche, beiderseitige Flecken, aus denen der Kot stets entfernt wird. Stets spinnt die Raupe vor dem Eindringen in das Parenchym in der Umgebung der Eintrittsstelle ein zartes, lockeres Gespinst, an dem ein Teil des ausgestoßenen Kotes hängenbleibt. Eine Erscheinung, die auch bei den übrigen Bedellia-Arten zu beobachten ist. Die Raupe wechselt öfters die Minen und wandert zu diesem Zweck meist zu einem neuen Blatt. Erwachsen erzeugt sie große, meist ganz kotlose, hellbräunliche, beiderseitige, unregelmäßige Platzminen. Die Mine wird stets auf der Blattunterseite verlassen. Die Verpuppung findet — genauso wie bei den übrigen Bedellia-Arten — zwischen einem unregelmäßigen, sehr lockeren System feiner Gespinstfäden statt. Die Entwicklung geht sehr rasch vor sich: 10—12 Tage nach der Verpuppung erscheint die Imago."
Die Kanaren-Winde (Convolvulus canariensis) ist ein Endemit der Kanaren; die bis 10 m lange verholzende Liane kommt dort in der Lorbeerwald-Region vor. In der Erstbeschreibung wird betont, dass die Raupen stets im Schatten im Bereich des feuchten Nebelwaldes gefunden wurden.
4. Weitere Informationen
4.1. Verbreitung
Nach der [Fauna Europaea] kommt die Art auf den Kanarischen Inseln - und auch nur dort - vor.
(Autor: Erwin Rennwald)
4.2. Literatur
- Erstbeschreibung: Klimesch, J. (1968): Bedellia silvicolella spec. nova (Lep., Lyonetiidae). — Zeitschift der Wiener Entomologischen Gesellschaft 53: 9-15. [PDF auf zobodat.at]