1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Raupe
1.3. Puppe, Exuvie
1.4. Ei
1.5. Befallsbild
2. Diagnose
2.1. Geschlecht nicht bestimmt
2.2. Genitalien
2.2.1. Weibchen
2.3. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Nahrung der Raupe
- [Elaeagnaceae:] Hippophae rhamnoides (Sanddorn)
Schon in der Erstbeschreibung von Heyden (1865) wird berichtet, dass die Raupen an Sanddorn gefunden wurden. Dies wurde seither mehrfach bestätigt, z.B. durch Disqué (1905: 210), der aus Speyer (Rheinland-Pfalz) schrieb: "Am 15.8.1900 fanden Griebel und ich einige R. in der Velten'schen Baumschule an Hippophae".
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Teras hippophaeana Heyden, 1865 [Originalkombination]
4.2. Faunistik
Nach Gaedike & Heinicke (1999) in Deutschland nur mit Angaben von vor 1980 aus Bayern bekannt. Dort wurde die Art von Pröse et al. (2003)[2004] mit "0 - ausgestorben oder verschollen" für die Regionen "Tertiär-Hügelland und voralpine Schotterplatten" und "Alpenvorland und Alpen" in die Rote Liste aufgenommen. In der Beschreibung der Art durch Heyden (1865) wird neben Raupenfunden bei "Ragatz" (Kanton St. Gallen, Schweiz) auch von Raupenfunden 1861 bei "Neuburg am Rhein in Baden" berichtet. Sicher war hier nicht das Neuburg am Rhein in Rheinland-Pfalz gemeint, sondern Neuenburg am südlichen Oberrhein in Baden-Württemberg, wo es auf Kiesschottern auch heute noch reichlich Sanddorn (Hippophae rhamnoides) gibt.
Hausenblas (2006) kam zum gleichen Schluss: "Schon in der Urbeschreibung nennt v. Heyden einen ersten baden-württembergischen Fundort - „Ich fand die Raupe zuerst 1851 Mitte August bei Ragatz [der bekannte Schweizer Kurort Bad Ragaz im Rheintal] und entwickelte sich der Wickler Anfangs September bis Anfangs October. 1861 fand ich sie um dieselbe Zeit bei Neuburg am Rhein in Baden.“ (v. Heyden 1865). Da sich Neuburg am Rhein (LK Germersheim) schon jenseits der Landesgrenze in Rheinland-Pfalz befindet, ist zweifellos Neuenburg am Rhein (LK Breisgau-Hochschwarzwald) gemeint. In der hier, durch die im 19. Jahrhundert vollzogene Rheinkorrektur und die damit verbundene Absenkung des Grundwasserspiegels, entstandenen großflächigen Trockenaue gehört der Sanddorn (Hippophae rhamnoides ssp. fluviatilis) zu den typischen, landschaftsprägenden Vegetationselementen.
Später fand auch Reutti in Rheinwaldungen und auf Rheininseln bei Breisach (LK Breis- gau-Hochschwarzwald) die Raupen an dieser Pflanze und züchtete verschiedene Varietäten der sehr veränderlichen Spezies (Reutti 1898), was durch zahlreiche Exemplare in seiner Sammlung belegt ist (1 Tier - Breisach, Z. 25.9.[18]86 und 9 Tiere - Breisach, 5.- 13.7.[18]87).
Aus dem benachbarten Rheinland-Pfalz berichtet Disque (1900, 1901a) über Raupenfunde in einer Baumschule bei Speyer."
Der Raupenfund vom 15. August 1900 in Speyer war anscheinend die letzte Beobachtung der Art in Südwestdeutschland, so dass die Art in Deutschland nur noch in Bayern gefunden wird.
(Autor: Erwin Rennwald)
4.3. Literatur
- Disqué, H. (1900): Zur Mikrolepidopteren-Fauna von Speier nebst Nachträgen und Berichtigungen zu „Reutti, Lepidopteren-Fauna des Grossherzogtums Baden“ — Mitteilungen des badischen zoologischen Vereins, 7: 126-135. [PDF auf archive.org]
- Disqué, H. (1901): Verzeichniss der in der Umgegend von Speyer vorkommenden Kleinschmetterlinge. — Deutsche Entomologische Zeitschrift, Iris 14: 149-176, 197-228. [PDF auf zobodat.at] und [PDF auf zobodat.at]
- Disqué, H. (1905): Die Tortriciden-Raupen der Pfalz. — Deutsche Entomologische Zeitschrift "Iris" 17: 209-256. [PDF auf zobodat.at]
- Gaedike, R. & W. Heinicke (1999): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Entomofauna Germanica 3). — Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 5: 1-216.
- Hausenblas, D. (2006): Korrekturen und Ergänzungen zur Mikrolepidopterenfauna Baden-Württembergs und angrenzender Gebiete. — Mitteilungen des Entomologischen Vereins Stuttgart 41 (1/2), 3-28 [PDF auf zobodat.at].
- Erstbeschreibung: Heyden, C. von (1865): Fragmente aus meinen entomologischen Tagebüchern. — Entomologische Zeitung 26: 375-382. Stettin. [PDF auf zobodat.at]
- [SCHÜTZE (1931): 142]