1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Raupe
2. Diagnose
2.1. Geschlecht nicht bestimmt
2.2. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Befalls-Spuren
Ruben Meert teilt dazu mit (Mail vom 26. März 2018): "a very interesting species to look for in winter: the larvae feed in autumn in the roots of Senecio sp. Later it moves upwards into the dead stem and gnaws it in a way that it breaks off easily in winter (very similar to the feeding pattern of Chamaesphecia nigrifrons on Hypericum). The hole in the center of the stem is filled with silk en stem particles."
3.2. Habitat
Auf Bild 3 sieht man die besondere Wärmegunst des Standorts, der im Hochwinter abends um 17.00 Uhr noch voll in der Sonne liegt. Ungefähr ein Drittel des Hangs liegt seit mehreren Jahren brach, die Birke als dominierendes Pioniergehölz breitet sich rasant aus. An der Hangkante lugen die Bungalows des Parks "Landal Montroyal" ins Tal. Zwischen den Häusern der Ortschaft Wolf im Vordergrund und dem sonnenbeschienenen Hang fließt die Mosel (im Bild 3 nicht sichtbar). (Armin Dahl)
3.3. Nahrung der Raupe
- [Asteraceae:] Jacobaea paludosa [= Senecio paludosus] (Sumpf-Greiskraut, Sumpf-Kreuzkraut)
- [Asteraceae:] Jacobaea vulgaris [= Senecio jacobaea] (Jakobs-Greiskraut, Jakobs-Kreuzkraut)
Disqué (1890: 56) informiert: "[...] fliegt hier nicht gerade selten zu beiden Seiten des Rheins in dem durcd die Flußregulirungen entstandenen Alluvium, das hauptsächlich mit Weiden bepflanzt ist und auf welchem sich außer vielen andern Pflanzen Senecius paludosus und an etwas höher gelegenen Plätzen auch Senecio Jacobaea angesiedelt haben. In der Wurzel dieser beiden Pflanzen, vorzugsweise jedoch in paludosus lebt die Raupe. Dieselbe ist im October erwachsen, verpuppt sich jedoch erst im Laufe des Monats April. Von Mitte Mai an bis Mitte Juni erscheint in den Frühstunden der Schmetterling. Die Raupe einer Sesienraupe ähnlich, ist weißlich mit gelblich braunem Kopf. Nackenschild und Afterklappe von der Körperfarbe."
Kennel (1913: 343) weiß nichts Neues: "Die Raupe ist sehr gestreckt, gelblichweiß, der Kopf gelbbraun. Sie lebt vom September bis Ende April in Wurzel und Stengel von Senecio paludosus und jacobaea".
Und auch Schütze (1931) kann wenig ergänzen: "An Senecio jacobaea und Senecio paludosus in der Wurzel und im Wurzelhals (Disqué und andere). Westdeutschland."
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Tortrix aeneana Hübner, [1800] [Originalkombination]
4.2. Faunistik
Die Art ist in Deutschland auf warme Gebiete im Südwesten beschränkt. Die Art ist nach Gaedike et al. (2017) aktuell auf das Saarland und Rheinland-Pfalz beschränkt. Ältere Angaben gibt es aus Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Hessen. Dieter Robrecht konnte 2020 das Vorkommen in Nordrhein-Westfalen durch einen Falterfund bei am Warburg-Scherfede bestätigen. Rosenbauer & Robrecht (2023) berichten über diesen und einen weiteren aktuellen Fund in einer Lärmschutzwand NW Münster. Sie machen darauf aufmerksam, dass die Falter tags und am frühen Abend gefunden werden, aber nicht ans Licht kommen. Sie halten eine aktuelle Ausbreitung im Rahmen der Klimaerwärmung für möglich.
Disqués (1890: 56) alte Meldung aus der pfälzer Oberrheinebene sollte unbedingt überprüft und möglichst aktualisiet werden.
4.3. Literatur
- Disqué, H. (1890): Biologische Notizen über einige Microlepidopteren-Raupen. — Entomologische Zeitung, Stettin, 51: 56-59. [PDF auf zobodat.at]
- Erstbeschreibung: Hübner, J. [1796-1834]: Sammlung europäischer Schmetterlinge 7: pl. 1-53.
- Kennel, J. (1908-1921): Die Palaearktischen Tortriciden. Eine monographische Darstellung. — Zoologica, 21 (54): 1-546. [PDF auf zobodat.at]
- Rosenbauer, F. & D. Robrecht (2023): Aktuelle Nachweise des Roten Schmuckwicklers Commophila aeneana (Hübner, 1800) in NordrheinWestfalen (Lep. Tortricidae). — Melanargia, 35 (3/4): 124-137.
- [SCHÜTZE (1931): 193]