2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
2.3. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Nahrung der Raupe
- [Asteraceae:] Artemisia absinthium [= Artemisia absynthium] (Wermutkraut, Echter Wermut)
Schon in der Erstbeschreibung von Schleich (1868) wird der Wermut als Nahrung der Raupe angeführt, ebenso noch bei Wegner (2015: 139). Dies scheint die einzige Nahrungspflanze der Art zu sein. Kennel (1913: 251) erläuterte: "Die Raupe ist lang und dünn, bräunlichweiß mit schwarzbraunem Kopfe; sie lebt vom August an in Zweigen von Artemisia absynthium und überwintert erwachsen in den dürren Nebenzweigen und Hauptstielen, verpuppt sich im April."
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
Nach dem Locus typicus benannt: Polen, Insel Wolin zwischen der Pommerschen Bucht und dem Stettiner Haff.
4.2. Faunistik
Trematerra (2010: 1) meldet die Art erstmals für Kirgisistan und kommentiert: "1 female, Kirgizstan, S. Issyk-kull., Kadzhi-Saiv., 1.07.00, 1800 m, S. Churkin leg. Distribution: Known from Europe, mainly from its southern and middle parts, S Russia."
Telfer & Hall (2024) melden "Cochylimorpha woliniana (Schleich, 1868) (Lep.: Tortricidae) new to Britain from Wormwood Artemisia absinthium in South Essex". Der Erstautor hatte am 4. Mai 2022 30 vorjährige Stängel von Wermut-Pflanzen (Artemisia absinthium) eingetragen, vornehmlich um daraus Käfer der Familie Mordellidae zu erhalten. Bei der Kontrolle seiner Plastik-Tasche am 20. Juni 2022 saß darin - neben Käfern - ein lebendiger Falter eines Wicklers, der aus Großbritannien bisher unbekannt war - 3 bereits tote Falter dieser Art lagen auch schon im Beutel. Da der Wermut in Großbritannien als Archaeophyt gilt, vermuten die Autoren, dass auch der Falter dort schon lange heimisch ist und bisher nur übersehen wurde - aber natürlich können sie auch nicht völlig ausschließen, dass er erst jüngst eingeschleppt wurde. Sie empfehlen, auch an anderen Orten Wermut-Stängel einzusammeln um zu überprüfen, ob die Art in Großbritannien nicht doch weiter verbreitet ist.
(Autor: Erwin Rennwald)
4.3. Andere Kombinationen
- Conchylis woliniana Schleich, 1868 [Originalkombination]
4.4. Synonyme
- Conchylis woliana var. lorana Fuchs, 1897
- Conchylis lorana Fuchs, 1897
4.5. Literatur
- Beschreibung als Conchylis woliana var. lorana: Fuchs, A. (1897): Microlepidoptera der Loreleygegend. Fünfte Fortsetzung. — Entomologische Zeitung 58: 325-340. Stettin.
- Kennel, J. (1908-1921): Die Palaearktischen Tortriciden. Eine monographische Darstellung. — Zoologica, 21 (54): 1-546. [PDF auf zobodat.at]
- Erstbeschreibung: Schleich (1868): Conchylis Woliniana nov. spec. — Entomologische Zeitung 29: 289-292. Stettin.
- [SCHÜTZE (1931): 189]
- Telfer, M.G. & P.R. Hall (2024): Cochylimorpha woliniana (Schleich, 1868) (Lep.: Tortricidae) new to Britain from Wormwood Artemisia absinthium in South Essex. — Entomologist's Record and Journal of Variation, 36: 157-160.
- Trematerra, P. (2010): Clepsis trifasciata sp. n. with notes on some Lepidoptera Tortricidae from Kirgizstan. — Journal of Entomological and Acarological Research, Ser. II, 42 (1): 1-10. [zum PDF-Download auf researchgate.net]
- Wegner, H. (2015): Ein Beitrag zur Wickler-Fauna in Nordost-Niedersachsen und in Schleswig-Holstein (Lep., Tortricidae). — Melanargia, 27 (4): 137-154. [PDF auf zobodat.at]