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Falter
Raupe
Puppe
Männchen
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Puppe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Geschlecht nicht bestimmt

2.4. Genitalien

2.4.1. Männchen
2.4.2. Weibchen

2.5. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Betulaceae:] Corylus avellana (Gewöhnliche Hasel)
  • [Betulaceae:] Betula pendula (Hänge-Birke)
  • [Betulaceae:] Betula sp. (Birke)
  • [Betulaceae:] Alnus glutinosa sp. ?? (Schwarz-Erle ??)
  • [Betulaceae:] Alnus sp. ?? (Erle ??)
  • [Salicaceae:] Salix caprea ? (Sal-Weide ?)
  • [Salicaceae:] Salix cinerea ? (Grau-Weide ?)
  • [Salicaceae:] Salix sp. ? (Weide ?)
  • [Salicaceae:] Populus tremula ?? (Espe, Aspe, Zitter-Pappel ??)
  • [Rosaceae:] Rosa sp. (Rose)
  • [Rosaceae:] Prunus padus ?? (Trauben-Kirsche ??)
  • [Rosaceae:] Prunus sp. ?? (Kirsche ??)
  • [Fagaceae:] Fagus sylvatica ??? (Rotbuche ???)
  • [Cornaceae:] Cornus sanguinea ??? (Blutroter Hartriegel ???)
  • [Cornaceae:] Cornus sp. ??? (Hartriegel ???)

Liest man bei Razowski (2001: 74), so kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, es mit einem relativ polyphagen Laubgehölzfresser zu tun zu haben: "Alnus, Betula (Betulaceae), Corylus (Corylaceae), Salix caprea u.a., Populus tremula (Salicaceae), Prunus (Rosaceae)". Da die Art holarktisch verbreitet ist, müssten eigentlich jeweils mehrere Arten der genannten Gattungen genutzt werden. Aber stimmt das alles ?

Möschler (1861: 59) hatte zum Synonym "Poecilochroma parmatana" aus der Oberlausitz gemeldet: "Rpe. von Mai bis Anfang Juli auf Haseln, Erlen, Birken, Weiden, Pappeln". In seinem Gebiet fand er dabei die "Var. Sordidana H." [jetzt Epinotia sordidana], "Var. Ratana H.", "Var. Sylvana H." und "Var. Sinuana W.V." [jetzt Synonym zu Epinotia brunnichana], "Var. Semimaculana H.". Insbesondere "Erlen, Birken" könnten sich auf die beiden anderen Epinotia-Arten beziehen.

Kennel (1921: 618) ließ zu "Epiblema solandriana L." wissen: "Die Raupe ist grau, öfters mit bläulichem Ton. die Wärzchen sind schwärzlich; der Kopf ist dunkelbraun, Nackenschild gelblich, hinten dunkelbraun gesäumt, die Analklappe hell graugelblich; sie lebt im Mai Ins Juni in Blattrollen von Corylus, Alnus, Betula."

Schütze (1901: 129) macht es knapp und schreibt nur: "die R. lebt auf verschiedenem Laubholz". [Hinweis: Sobczyk et al. (2018: 354) führen versehentlich "Tera [sic!] varieganum Schiff." als Synonym von E. solandriana und zitieren Schütze (1901: 117) daher mit "(varieganum) "Bisher nur im Oberlande gefunden, nicht selten vom Herbst bis Frühjahr. Ich fand die R. auf Rosa, Sorbus und Sedum maximum"." S. 274 hatten sie das genau gleiche Zitat auch am richtigen Platz eingearbeitet, also bei Acleris variegana].

Schon Schütze (1931: 59) sortierte die Art bei Corylus ein und beklagte sich ansonsten über das Sammelsurium an Nahrungspflanzen, das nur zum Teil tatsächlich zu E. solandriana gehören dürften: "Epiblema solandriana Linnaeus Raupe Mai bis Juli [...] In zusammen gezogenen Blattspitzen von Corylus, Alnus, Betula, Populus tremula, Salix caprea, Prunus padus, Cornus. Es scheint mir, als ob hier manche Verwechslung mit Epiblema sordidana Hübner unterlaufen sei, wenigstens beobachtete schon Fischer von Röslerstamm, dass die Corylus-Raupen den Falter Mitte Juli August, die Alnus-Raupen dagegen stets August bis November und dann nur Epiblema sordidana oder die weißmakelige Variante mit braunem Grunde liefern. Verwandlung zwischen Blättern oder an der Erde (Sorhagen). Aberration sinuana Hübner an Populus tremula, ratana Hübner und semimaculana Hübner am Rande höherer Waldwiesen um Corylus, nie wie anderwärts an Betula. Raupe Mai, Puppen zwischen den Blättern; die weiße Form mit braunem Innenrandsfleck an Corylus, seltener Betula (Rössler). An Betula mehr die braune Variante, sinuana am häufigsten an Fagus, aber auch an Betula (Wocke)." Noch immer ist also Epinotia brunnichana mit beigemischt.

Und was stimmt jetzt? Zwei im Lepiforum bebilderte Raupenfunde aus Deutschland gelangen an Corylus avellana, zwei weitere ex larva-Falter aus Deutschland und der Schweiz wurden als Raupe an Betula pendula gefunden. Beide Pflanzen wurden in der Folge auch erfolgreich als Futter in der Zucht verwendet, so dass sie als gesichert gelten können.

Hancock et al. (2015: 119) melden aus Großbritannien: "Ovum. Laid in July - August on birch (Betula spp.), hazel (Corylus avellana) or goat willow (Salix caprea. [...] In the Burren district of Ireland the larva occurs occasionally on rose (Rosa spp.)." Hasel und Birke sind also auch aus Großbritannien belegt, und die Sal-Weiden-Meldungen können wohl nicht komplett zu E. caprana verschoben werden, ein ungutes Gefühl, ob es wenigstens eine einzige zuverlässige Angabe gibt, bleibt trotzdem. Angaben zu Populus tremula gehören wahrscheinlich komplett zu Epinotia maculana. Besonders seltsam ist die Meldung "sinuana am häufigsten an Fagus, aber auch an Betula (Wocke) - die Meldung gehört zwar jetzt nicht mehr zu E. solandriana sondern zu E. brunnichana, aber auch dort gibt es keine weitere Meldung zu einer angeblichen Nutzung von Rotbuche.

Nicht mit in obige Liste aufgenommen wurden die Angaben aus Nordamerika, die auf [tortricidae.com/foodplants_by_species.pdf] zusammengestellt wurden. Sie betreffen weitgehend die gleichen Gattungen - und auch die Problematik der Fehlbestimmung der Falter dürfte dort erheblich sein: Corylus, Betula (konkret Betula alleghaniensis und Betula papyrifera), Salix, Populus (konkret: Populus balsamifera, Populus grandidentata, Populus heterophylla und Populus tremuloides), Prunus (konkret: Prunus virginiana) und vor allem Alnus (konkret: Alnus incana, Alnus rhombifolia, Alnus rubra und Alnus viridis) werden auch für Nordamerika gelistet, dazu kommen dort Malus domestica und Arbutus sp. Was davon stimmt, mögen andere prüfen.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Literatur