Unterscheidung von Epinotia nisella und E. cinereana sicher nur mit GU oder Barcode!
VorkommenLinks (1)Fundmeldungen
Länder:+35Kontinente:EUAS
Falter
Kopula
Raupe
Puppe
Ei
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Vergleich: Epinotia nisella & Epinotia cinereana
Erstbeschreibung
Lebensweise und Verhalten
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Kopula

1.3. Raupe

1.4. Puppe

1.5. Ei

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen
2.3.3. Vergleich: Epinotia nisella & Epinotia cinereana

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Lebensweise und Verhalten

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Salicaceae:] Salix caprea (Sal-Weide)
  • [Salicaceae:] Salix atrocinerea ? (Rostrote Weide ?)
  • [Salicaceae:] Salix cinerea ? (Grau-Weide ?)
  • [Salicaceae:] Populus tremula (Espe, Aspe, Zitter-Pappel)
  • [Salicaceae:] Populus tremuloides ??
  • [Salicaceae:] Populus alba ?? (Silber-Pappel ??)
  • [Salicaceae:] Populus nigra ?? (Schwarz-Pappel ??)
  • [Salicaceae:] Populus balsamifera ?? (Balsam-Pappel ??)
  • [Betulaceae:] Betula pendula ?? [= Betula alba, Betula verrucosa ??] (Hänge-Birke ??)
  • [Betulaceae:] Betula alleghaniensis ?? (Gelb-Birke ??)
  • [Betulaceae:] Betula papyrifera ?? (Papier-Birke ??)
  • [Fagaceae:] Fagus sylvatica ?? (Rotbuche ??)
  • [Sapindaceae:] Acer sp. ??? (Ahorn ???)

Wegen der Vermengung von Epinotia nisella und Epinotia cinereana gibt es kaum zuverlässige Primärdaten, die einer der beiden Arten zugeordnet werden können.

Kaltenbach (1856) meldete: "Graphalitha siliciana [sic!] Hb., ein Wickler, den Treitschke im Mai auf Birken, Ahorn und Zitterpappeln fand. Die Raupe soll in einem zusammengerollten Blatte wohnen. Ich erhielt den Schmetterling in mehreren Varietäten aus den weibl. Kätzchen der Salweide (Salix caprea L.)."

Gartner (1865: 153) hatte formuliert: "Die Raupe lebt auf der Zitterpappel, soll auch auf der Birke und dem Ahorne wohnen. Verpuppung unter dem Moose."

Schütze (1931: 54) schrieb zur Raupe: "In den verblühten Kätzchen von Salix caprea (Kaltenbach). Disqué fand sie in den herabgefallenen Würstchen von Populus tremula zwischen der Samenwolle, ich in gleicher Weise in den weiblichen Kätzchen von Salix caprea (Schütze)." Nach der noch älteren Literatur lebt die Art vor allem an Weiden, während die später lange mit E. nisella synonymisierte, dann aber wieder getrennte E. cinereana als Espen-/ Pappel-Tier galt.

Mutanen et al. (2012) betonen aber, dass diese Grenze nicht absolut zu sehen ist, da echte E. nisella ebenfalls schon öfters aus Espenkätzchen gezogen wurden.

Disqué (1908: 39) führte die Art auch von Alnus (A. glutinosa und/ oder A. incana) und von "Betula alba" [jetzt Betula pendula] an - warum Schütze (1931: 54) diese Angaben nicht übernahm, bleibt ungeklärt. Auf [tortricidae.com] wurde die Meldung zu "Betula alba" irrtümlich Betula pubescens zugeordnet. Dort gibt es zudem Angaben aus Kanada zu weiteren Birken-Arten: Betula alleghaniensis und Betula papyrifera, deren Primärquelle ich noch nicht geprüft habe, die aber aus der Zeit stammen, als Epinotia cinereana als Synonym von E. nisella galt.

Im Moment kaum sicher einer der beiden Arten des Artenpaars E. nisella / E. cinereana zuzuordnen ist der oben gezeigte Raupenfund von Ingrid Altmann an Fagus sylvatica.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Taxonomie und Faunistik

Eigentlich war das früher alles schon einmal klar, und Mutanen et al. (2012) können nur bestätigen dass die Genitalunterschiede, die Pierce & Metcalfe (1922) herausgearbeitet haben, weitgehend richtig sind. Die Unterschiede bei den Raupen sind zwar nicht auffällig (man muss da Borsten zählen und ihre Länge messen), aber eben doch konstant. Die Autoren der letzten 90 Jahre haben diese Unterschiede zwar nicht negiert, sie aber durchweg als Ergebnis der Variationsbreite innerhalb einer variablen Art interpretiert.

Beide Arten kommen in Europa (u.a. Deutschland: Bayern) und Nordamerika vor, und sie ließen sich auch beim Barcoding relativ klar trennen - allerdings scheint da auch die genetische Variationsbreite innerhalb der beiden Arten recht groß zu sein. (Gibt es da etwa noch weitere "cryptic species"?)

Nach der alten Literatur ist E. cinereana das Espen-/Pappel-Tier, während E. nisella als Raupe vor allem an Weiden lebt. Mutanen et al. (2012) betonen aber, dass diese Grenze nicht absolut zu sehen ist, da echte E. nisella ebenfalls schon öfters aus Espenkätzchen gezogen wurden.

Zu den Faltern fasst Jürg Schmid kurz zusammen: "Beide Arten sind in beiden Geschlechtern relativ leicht durch GP unterscheidbar; Die Flügelzeichnung bleibt bei cinereana im Grau-Schwarzbereich; die "bunten" Tiere sind eher nisella. Von den in der BH abgebildeten Tiere halte ich Bild 1,2,3 und 13 [verschobene Bilder, Nummern geändert, später entfernt aufgrund der unsicheren Bestimmungslage!] eher für cinereana. Epinotia cinereana habe ich aufgrund zweier Tiere in meiner Sammlung aus Graubünden und damit für die Schweiz genitaliter belegt." [Lepiforumsbeitrag J. Schmid vom 16. Oktober 2012]

Wohin unser unter „Epinotia nisella“ abgelegtes, von Ingrid Altmann [von Fagus sylvatica (Buche) gezüchtetes Tier] gehört, bedarf noch der Klärung.

(Autor: Erwin Rennwald [20. Februar 2013])

4.4. Literatur

4.5. Informationen auf anderen Websites (externe Links)