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Falter
Eiablage
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Eiablage

2. Diagnose

Charakteristikum der Pieris balcana ist die deutlich unscharfe Begrenzung der grünen Randbeschuppung der Hinterflügelunterseite, bei der Frühlingsgeneration ist dies besonders gut erkennbar.

3. Biologie

3.1. Habitat

Nach Literaturangaben soll Pieris balcana in Griechenland selten sein. Das trifft jedoch nicht zu. Die Art ist in Nordgriechenland weit verbreitet und sehr häufig, bevorzugt in Kulturlandschaften und in Waldnähe. (Nach einem Forumsbeitrag von Heiner Ziegler) [Forum]

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

  • Pieris pseudorapae ssp. balcana
  • Pieris pseudorapae balcana

4.2. Synonyme

4.3. Taxonomie und Faunistik

Eitschberger (1984) kam im Rahmen seiner umfangreichen „Untersuchungen am Pieris napi-bryoniae- Komplex“ zum Schluss, dass P. balcana mit Verbreitungsgebiet Nord-Griechenland, Bulgarien, Mazedonien (locus typicus: Treska-Schlucht), Serbien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien und Rumänien nach morphologischen und genitalmorphologischen Merkmalen als Unterart der aus Beirut (Libanon) beschriebenen und in Europa sonst fehlenden Pieris pseudorapae Verity, 1908, aufzufassen sei. Diese Auffassung hat in der Folgezeit fast niemand geteilt, da Kreuzungsexperimente zu anderen Schlüssen kamen.

Heiner Ziegler [Seite zu Pieris napi pseudorape auf euroleps.ch (abgefragt 12. Januar 2018)] führt pseudorapae als Unterart von P. napi, P. balcana aber als eigenständige Art. Seine Begründung zu P. napi pseudorapae ist überzeugend: „Eitschberger (1983: l.c.) stellte die Taxa balcana Lorkovic, 1970, pseudorapae Verity, 1908, suffusa Sheljuzhko, 1931, später auch mazandarana Eitschberger, 1987 unter die Art Pieris pseudorapae Verity, 1908 zusammen. Tatsächlich haben alle genannten Taxa ein Merkmal gemeinsam: Die suffus gezeichnete Aderrandbeschuppung auf der Hinterflügelunterseite. Die Resultate von Kreuzungsversuche widersprechen dieser Auffassung: Sowohl Lorkovic (1970, l.c.), als auch Hesselbarth et. al. (1995, l.c.: 415 ff.) konnten zeigen, dass sich die genannten kleinasiatischen oder kaukasischen Taxa uneingeschränkt mit Pieris napi napi (L.) kreuzen lassen, nicht aber Pieris balcana Lorkovic, 1970. Somit kann Pieris balcana Lorkovic, 1970 mit den anderen genannten Taxa nicht konspezifisch sein. Es wäre auch schwierig zu verstehen, warum Pieris napi (L.) mit ihrem riesigen Verbreitungsareal in Kleinasien und im Nahen Osten nicht vorkommen sollte und dort einer anderen Art Platz machen sollte. Die oben genannte, inzwischen nachgewiesene uneingeschränkte Fertilität mit Pieris napi (L) lässt heute nur den Schluss zu, dass diese Taxa zu Pieris napi (L). gehören. Coenen (1990: 103) hat Pieris pseudorapae pseudorapae Verity, 1908 mit Pieris napi napi (L.). synonymisiert mit der Begründung, ihre Farbe und Zeichnung liege innerhalb der Streubreite der Nominatform von Pieris napi (L.), was wir nicht nachvollziehen können. Namenstypisch für die Pieris napi pseudorapae Verity, 1908 ist die Frühjahrsgeneration. Charakteristisch ist die unscharf (suffus) begrenzte Aderneinfassung auf der Hinterflügelunterseite, die in die gesamte Flügelfläche ausstrahlt. Zelle auf Vorderflügelunterseite meist basal deutlich schwarz beschuppt. Diskalflecke in der Regel beiderseits vorhanden.“

Leraut (2016) scheint von dieser Diskussion nichts mitbekommen zu haben, denn er verwendet für die Balkantiere wieder – sich einzig auf Eitschberger (1984) berufend – die Kombination Pieris pseudorapae ssp. balcana. Dem kann hier nicht gefolgt werden.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

In der Autobibliographie von Lorković (1985) wird die Arbeit mit „1968“ zitiert, was aber sicher nicht das Erscheinungsjahr des Bandes ist.

Šašič (2009: 105) und Wiemers et al. (2018: 28) geben 1969 als Erscheinungsjahr an. Andere Autoren nennen das Jahr 1970: Tvrtković & Kucinić (1999), Eitschberger (1984, 1990), Abadjiev (2000) und die Fauna Europaea [Version 2.4 — 27 January 2011].

(Autoren: Erwin Rennwald und Jürgen Rodeland)

4.5. Literatur