VorkommenLinks (0)Fundmeldungen
Länder:+8Kontinente:EUASNA
Falter
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Erstbeschreibung der ssp. sulitelma
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

Colias hecla sulitelma ist zumindest in Europa kaum zu verwechseln, denn sie ist in der Arktis der einzige Gelbling mit gelborangener Grundfarbe. Diese ist bei näherer Betrachtung auch bei ruhenden Exemplaren zu erkennen, bei denen nur die Unterseite sichtbar ist. Weitere ähnliche Arten fliegen jedoch in Sibirien und Nordamerika.

2.3. Ähnliche Arten

2.4. Erstbeschreibung

2.5. Erstbeschreibung der ssp. sulitelma

3. Biologie

3.1. Habitat

C. hecla sulitelma ist ein nur inselhaft verbreiteter Bewohner der arktischen Bergtundra oberhalb der Waldgrenze. Sie fliegt hier meist zwischen 600 und 1100 m auf den kurzrasigen Grasflächen und Zwergstrauchheiden und nicht in den Tälern, sondern nur auf den Bergrücken und auf weiten offenen Hängen. Auch nicht auf Mooren oder auf größeren Waldlichtungen, wie die beiden verwandten Arten. In der Nähe des Polarmeeres kann sie aber bis auf Meereshöhe herabsteigen.

3.2. Lebensweise

Die Flugzeit beginnt auch in warmen Jahren kaum vor Mitte Juni, meist erst Anfang bis Mitte Juli und kann in kalten Jahren bis in den August hinein andauern, liegt also meist später als die von C. tyche. Dennoch kann man gelegentlich Hybriden zwischen beiden Arten finden.

Die Raupe frisst an Blüten und Blättern ihrer Nahrungspflanze, dem Alpen-Tragant (Astragalus alpinus) vielleicht auch noch an Moorbeere (Vaccinium uliginosum). Entsprechend ihres teilweise kühleren Lebensraums und dem späteren Flugzeitpunkt des Falters ist die Tendenz der Raupe zweimal zu überwintern noch größer als bei C. tyche. Ist der Sommer total verregnet, kann zudem auch noch einmal die Puppe überwintern. Bei einmaliger Überwinterung erfolgt diese nach der 2. oder 3. Häutung. In der Zucht kommt es vor, dass ein Teil der Raupen durchfrisst und eine 2. Gen. ergibt. Eine solche soll ganz vereinzelt in sehr warmen Jahren auch einmal im Freiland im August angetroffen werden können.

Besonders die Männchen von C. hecla sulitelma sind sehr scheu und fallen sehr durch ihren rastlosen, rasend schnellen Flug auf.

(Autor: Jürgen Hensle)

4. Weitere Informationen

4.1. Synonyme

4.2. Unterarten

4.3. Taxonomie

C. hecla sulitelma wurde zunächst als Unterart von C. hecla angesehen, dann teilweise als eigenständige Art, dann wieder als Unterart. Wir folgen hier - wie die meisten neueren Arbeiten - der Liste der Colias-Arten von Grieshuber & Lamas (2007), in der die Art (wieder) als Unterart zur circumpolar verbreiteten C. hecla gestellt wird. Es gibt aber auch Autoren, etwa Kudrna et al. (2015), die auch die Existenz von Unterarten von C. hecla ablehnen.

C. hecla ist eine circumpolare Art der Tundra. Die ostsibirischen Populationen wurden bislang nicht von den nordamerikanischen als eigene Arten abgegrenzt. Während der Weichsel-Eiszeit waren Ostsibirien und Alaska über eine breite Landbrücke verbunden, die nicht vergletschert war. Dass sich die sibirischen Colias hecla nacheiszeitlich von den nordamerikanischen auf Artebene abgespalten haben, ist aufgrund der kurzen zeitlichen Trennung unwahrscheinlich. Ebenso wenig die kanadischen von der nominativen C. hecla hecla aus Grönland. Die europäische C. hecla sulitelma fliegt nach Lukhtanov & Lukhtanov (1994) bis über den Jennisei, und auf der Taimyr-Halbinsel schließt sich schon wieder Colias hecla aquilonaris an. Das Verbreitungsgebiet von C. hecla scheint rund um das Nordpolarmeer demnach ein recht geschlossenes zu sein. Vor diesem Hintergrund ist kaum zu erwarten, dass sich in Europa in kurzer Zeit eine eigene Art C. sulitelma abgespalten haben kann. Und wenn man den Habitus der europäischen, nordsibirischen, nordamerikanischen bis hin zu grönländischen Populationen vergleicht, drängt sich zwangsläufig die Frage auf, warum das unbedingt verschiedene Unterarten sein müssen. Die südlichen Populationen in den Bergen Südsibiriens und vielleicht auch noch an der Hudson-Bay könnten etwas größere Abstände aufweisen, aber auch sie sind wohl noch nicht allzulange von den polaren Populationen getrennt.

(Autoren: Erwin Rennwald & Jürgen Hensle)

4.4. Verbreitung

Die circumpolar verbreitete Colias hecla dürfte mit die am weitesten nach Norden vordringende Tagfalterart sein, die sogar noch an der Nordküste Grönlands fliegt. C. hecla sulitelma ist dabei die in Europa verbreitete arktische Unterart (vielleicht auch nur ein infrasubspezifisches Taxon). Man findet sie in Lappland und Nordrußland, östlich bis zur Tschuktschensee.

(Autoren: Jürgen Hensle & Erwin Rennwald)

4.5. Faunistik

Nach [Global Biodiversity Information Facility] kommt die Art in Norwegen, Kanada, USA, Finnland, Schweden, Russland, Grönland und China? vor.

Locus typicus gemäß Erstbeschreibung: Lapponia, Finmarkia.

(Autor: Michel Kettner)

4.6. Literatur

4.7. Informationen auf anderen Websites (externe Links)