Artstatus unklar!
VorkommenLinks (0)Fundmeldungen
Länder:+3Kontinente:EU
Falter
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Erstbeschreibung

3. Weitere Informationen

3.1. Etymologie (Namenserklärung)

iphis: „Person der ägyptischen Sage, die von der Isis aus einem Mädchen in einen Knaben verwandelt wurde.“

Spuler 1 (1908: 47L) [jetzt Synonym zu C. glycerion]

iphioides: „der iphis ähnlich.“

Spuler 1 (1908: 47R)

3.2. Andere Kombinationen

3.3. Taxonomie und Faunistik

Das Taxon Coenonympha iphioides Staudinger, 1870 wird je nach Autor als eigenständige Art (so z.B. von Tshikolovets, 2011), Unterart (so z.B. von Wiemers (2007), der Fauna Europaea [Fauna Europaea, Version 2.4, last update 27 January 2011] und Kudrna et al. 2011) oder auch einfach Synonym von Coenonympha glycerion gewertet. Das Taxon löst C. glycerion vom Nordostrand der Pyrenäen an südwestwärts in Spanien und (Nord-)Portugal ab.

Jutzeler & Gascoigne-Pees (2006) stellen noch einmal alle Argumente für und gegen den Artstatus von Coenonympha iphioides zusammen und stellen fest, dass sie sich auf der Basis bisheriger Daten nicht entscheiden können - ihre Bedenken scheinen zu überwiegen: Von den nicht weniger als 7 beschriebenen Unterarten in Nordspanien gibt es kein einziges Merkmal, das C. iphioides eindeutig von C. glycerion unterscheidet. Dennoch beruft sich Leraut (2016) genau auf diese Arbeit, wenn er den Artstatus akzeptiert; das besonders problematische Übergangstaxon "ssp. pseudoamyntas" der Ostpyrenäen einfach von C. iphioides zu C. glycerion verschiebt - einfacher wird die Interpretation dadurch trotzdem nicht.

Das für mich interessanteste Argument für den Artstatus - oder zumindest dagegen das Taxon als Unterart zu C. glycerion zu stellen - stammt von Kodandaramaiah & Wahlberg (2009): Genetisch gesehen ist C. iphioides nicht das Schwestertaxon zu C. glycerion, sondern dasjenige zum Artenpaar C. glycerion / C. mahometana (Vorkommen im nordöstlichen Kasachstan). Sie gehen von einer Trennung von C. glycerion von C. iphioides schon im Pliozän aus - was nicht heißt, dass es hier nicht auch zu Hybridisierungen kommen kann. Doch auch hier gibt es keine Klarheit, denn der Probenumfang war hier viel zu klein: C. glycerion stammte ausschließlich aus Finnland, und für C. iphioides wurde eine Probe aus "Cerdania, Catalonia, Spain" verwendet. also nicht aus dem Umkreis des locus typicus, sondern ganz in der Nähe der Typenfundorte der umstrittenen Unterarten "gallica" und "pseudoamyntas". Hier sind und bleiben also noch viele Fragen offen.

Wiemers et al. (2018) versuchen das Taxon durch Nichterwähnung zu unterdrücken.

(Autor: Erwin Rennwald)

3.4. Literatur