1. Lebendfotos
1.1. Falter
2. Diagnose
2.1. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
Nach Wiemers (1995) fliegt Thymelicus christi an grasbewachsenen Stellen in der Übergangszone vom Lorbeerwald zum Sukkulentengebüsch in einer Höhe von 200-1000 m.
3.2. Lebensweise des Falters
Der Falter fliegt in mehreren Generationen von März bis November.
3.3. Nahrung der Raupe
- [Poaceae:] Brachypodium arbusculum (= Brachypodium arbuscula] (Bäumchen-Zwenke)
Über die Präimaginalstadien und die Lebensweise der Raupe dieser Art war lange gar nichts bekannt. Köhler (2014) kann erstmals über einen Raupenfund berichten (und Raupe und Exuvie auch im Farbfoto vorstellen); er schreibt: "In Vallehermoso an der Nordküste von La Gomera konnten am 1.II.2013 zwei Raupen versteckt in den Horsten eines Süßgrases (Gramineae) mittlerer Produktivität gefunden werden. Das Raupenhabitat fand sich an einem steinigen, steil zur Küste abfallenden Hang, ca. 50 m über dem Atlantik gelegen. Die Vegetation dort ist lückig und durchsetzt mit einzelnen sukkulenten Büschen, bestehend aus Kameldorn (Launaea arborescens) und Wolfsmilchgewächsen (Euphorbia aphylla u.a.). Wenn auch die Grasart nicht bestimmt werden konnte, so werden vermutlich auch andere horstig wachsende, breitblättrige Süßgräser als Wirtspflanze der Raupe von T. christi Rbl. genutzt."
Wolfgang Wagner fand die Raupen auf La Gomera an Brachypodium arbusculum, s. [http://www.pyrgus.de/Thymelicus_christi.html].
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
In der Erstbeschreibung von Rebel & Rogenhofer (1894) ist zu lesen: „Einem besonderen Wunsche Herrn Professors Dr. Oscar Simony entsprechend, wurde diese interessante Localform nach Herrn Dr. H. Christ in Basel benannt.“
4.2. Taxonomie und Faunistik
Die Art ist auf die Kanarischen Inseln beschränkt, wo es nur diese eine Spezies dieser Gattung gibt. Von einigen Autoren - so z.B. von Tolman & Lewington (1998) oder Tshikolovets (2011) - wird das Taxon als Unterart von T. acteon angesehen: Thymelicus acteon christi. Sonst meist als eigenständige Art akzeptiert.
(Autor: Erwin Rennwald)
4.3. Verbreitung
Ein Endemit der zentralen und westlichen Kanarischen Inseln Teneriffa, Gran Canaria, La Gomera, La Palma und Hierro.
4.4. Literatur
- Köhler, J. (2014): Die Tagfalter der Kanaren-Insel La Gomera - Beitrag zur Faunistik und zur Biologie ausgewählter Arten (Lepidoptera, Diurna). — Atalanta 45 (1-4): 175-178. [PDF auf zobodat.at]
- Erstbeschreibung: Rebel, H. & A. Rogenhofer (1894): Zur Lepidopterenfauna der Canaren. — Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums 9 (1): 1-96, pl. I. [PDF auf zobodat.at]
- Tolman, T. & R. Lewington (2011): Die Tagfalter Europas und Nordafrikas. - 319 S.; Stuttgart (Franckh-Kosmos).
- Tshikolovets, V. V. (2011): Butterflies of Europe & the Mediterranean area. - 544 S.: Pardubice, Czech Republik (Tshikolovets Puplications).
- Wiemers, M. (1995): The butterflies of the Canary Islands - A survey on their distribution, biology and ecology (Lepidoptera: Papilionoidea and Hesperioidea). — Linneana Belgica 15: 87-118. [PDF auf researchgate.net]