Art nur durch Genitaluntersuchung zu bestimmen!
Sehr häufig. Falter von Mai bis August, Raupe vom Sommer, überwinternd, bis Mai in Gräsern.
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Falter
Ausgewachsene Raupe
Jüngere Raupenstadien
Puppe
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Ausgewachsene Raupe

1.3. Jüngere Raupenstadien

1.4. Puppe

2. Diagnose

Falter: Durchschnittlich kleinste Art der Gattung. Äußere Querlinie über dem Vorderflügel-Hinterrand schwach und gleichmäßig nach innen gebogen. Von der Querlinie aus springen entlang der Adern keine oder nur kurze und dünne schwarze Zähnchen ins Saumfeld vor. Dunkle Formen, bei denen die äußere Querlinie nicht auszumachen ist, große Tiere, helle und kontrastreiche Formen und abgeflogene Tiere sind nur nach genitalmorphologischen Merkmalen identifizierbar.

Statistisch gesehen sind kleine, eintönig dunkle Oligien meist Oligia latruncula. Aber eben nicht immer. Sehr viel weniger häufig kommen bei Oligia latruncula kontrastreich gezeichnete Exemplare mit gelblichem bis weißem Saumfeld vor.

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen

Genitalien Männchen: Clavus kurz und breit. Ampulla („Harpe“, „Clasper“) relativ kurz mit breiter Basis, ungefähr dreieckig (pyramidenförmig), meist mit deutlichen Kanten und spitzer als bei den anderen Arten. Cucullus gedrungen mit kürzerem und breiterem Fortsatz als bei den verwandten Arten.

2.3.2. Weibchen

Genitalien Weibchen: Lamina antevaginalis schmal. 7. Sternit mit U-förmigem Einschnitt. Sklerotisierung klein. Ductus bursae ohne auffallende Erweiterungen oder Ausstülpungen.

Die drei wichtigsten Unterschiede in der weiblichen Genitalstruktur von O. versicolor und O. latruncula sind:

- Die Sklerotisierung am Rand des Corpus bursae ist bei O. latruncula am kleinsten und sehr fein, bei O. versicolor viel grösser und kompakt.

- Der Ductus bursae ist bei O. versicolor einseitig eingekerbt bzw. eingeschnürt, bei O. latruncula gleichmässig gewellt.

- Die Subgenitalplatte ist bei O. latruncula sehr schmal, bei O. versicolor breit gewölbt. (Daniel Bolt) [Forum]

2.4. Ähnliche Arten

Text: Axel Steiner

3. Weitere Informationen

3.1. Etymologie (Namenserklärung)

Latruncula (lat.) Deminutiv Femininum von latro (lat.) Räuber, also "kleine Räuberin". Namen dieses Typs waren bei den kleineren Noctuiden wie den Bryophilinae-Arten oder bei der Oligia-Verwandtschaft im 18./19. Jahrhundert allgemein sehr populär. Eine entomologische Bedeutung oder nähere Beziehung zu den so benannten Arten bestand wohl nicht. (Text: Axel Steiner)

3.2. Andere Kombinationen

3.3. Synonyme

3.4. Literatur

  • Erstbeschreibung: [Denis, M. & J. I. Schiffermüller] (1775): Ankündung eines systematischen Werkes von den Schmetterlingen der Wienergegend herausgegeben von einigen Lehrern am k. k. Theresianum. 1-323, pl. I a+b, Frontispiz. Wien (Augustin Bernardi). — Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München: [89].