1. Lebendfotos
1.1. Falter
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
2.3. Geschlecht nicht bestimmt
2.4. Genitalien
2.4.1. Männchen
2.5. Beschreibung von John Curtis als Stilbia anomalata
2.6. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Nahrung der Raupe
- [Poaceae:] Avenella flexuosa [= Deschampsia flexuosa] (Draht-Schmiele, Schlängel-Schmiele, Geschlängelte Schmiele)
- [Juncaceae:] Luzula luzuloides (Weiße Hainsimse)
Die Art zeigt eine sehr enge Bindung an die haarfeinen Blätter der Draht-Schmiele; Steiner (1997) berichtet zudem über den Fund einer an Weißer Hainsimse fressenden Raupe (Beobachter: R. Kontermann) im Schwarzwald, betont aber, dass die Drahtschmiele unmittelbar daneben wuchs.
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
(ανώμαλος ungleichartig; wegen der abweichenden Gestalt des ♀).
4.2. Andere Kombinationen
- Phytometra anomala Haworth, 1812 [Originalkombination]
4.3. Synonyme
- Geometra hybridata Hübner, [1819]
- Caradrina stagnicola Treitschke, 1825
- Stilbia insularis Fuchs, 1903
4.4. Faunistik
Die Art ist aus Deutschland nur aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg bekannt, mit einer Uralt-Angabe auch aus Hessen (Gaedike & Heinicke 1999).
Die atlanto-mediterran verbreitete Eule wurde aus England beschrieben und ist nach der Fauna Europaea [last update 29 August 2013 | version 2.6.2] in Groß-Britannien, Nord-Irland, Irland, auf den Kanalinseln, nordwärts bis Norwegen, nach Süden hin in Frankreich, Andorra, Spanien und Portugal zu finden, also ganz auf das atlantisch beeinflusste Westeuropa beschränkt. Das Vorkommen an der Südwestküste Norwegens wird von Steiner (1997) als Reliktareal gedeutet. Nach ihm erreicht die Art in Deutschland ihre Ostgrenze in den niederen Lagen im Westen des Schwarzwalds.
Die von Wymann et al. (2015) mitgeteilte und mit Fragezeichen aus der Schweiz akzeptierte Art ist so wenig glaubhaft, dass sie hier auch nicht mit Fragezeichen akzeptiert werden soll: "Aus der Schweiz gibt es nur einen einzigen Hinweis zum Vorkommen dieser Art, er stamm von F. de Rougemont (1903): "En été 1901 j'ai vu, posé près d'une lampe à Dombresson, les ailes étroitement repliées l'une sur l'autre à façon des Agrotides, un Papillon qui ne pouvait être que Stilbia anomala ..."." Ein Beleg existiert selbstverständlich nicht, und das nächste bekannte Vorkommen liegt hunderte Kilometer entfernt; klar ist Verschleppung von Einzeltieren immer möglich, aber ohne Beleg bleibt das doch sehr vage.
(Autor: Erwin Rennwald)
4.5. Literatur
- Curtis, J. (1823-1840): British Entomology; Being Illustrations and Descriptions of the Genera of Insects Found in Great Britain and Ireland: Containing Coloured Figures from Nature of the Most Rare and Beautiful Species, and in Many Instances of the Plants upon which they are Found. Vol V. Lepidoptera, Part I. — [Not paginated]. London (E. Ellis & Co.).
- Gaedike, R. & W. Heinicke (1999): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Entomofauna Germanica 3). — Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 5: 1-216.
- Erstbeschreibung: Haworth, A. H. (1812): A brief Account of some rare Insects announced at various times to the Society, as new to Britain. — Transactions of the Entomological Society of London 1: 332-340. London (Richard Taylor and Co.). — Digitalisat von Google Books im Reader von archive.org: [336].
- Wymann, H.-P., Rezbanyai-Reser, L. & M. Hächler unter Mitarbeit von A. Luginbühl (2015): Die Eulenfalter der Schweiz. Lepidoptera: Noctuidae, Pantheidae, Nolidae. — Fauna Helvetica 28: 1-960 S.; (CSCF & SEG) Neuchâtel.