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Falter
Raupe
Fraßspuren, Minen
Puppe
Ei
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Fraßspuren, Minen

1.4. Puppe

1.5. Ei

2. Diagnose

2.1. Weibchen

2.2. Geschlecht nicht bestimmt

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Rosaceae:] Potentilla erecta [= Potentilla tormentilla, Tormentilla erecta] (Blutwurz, Tormentill)
  • [Rosaceae:] Potentilla aurea (Gold-Fingerkraut)
  • [Rosaceae:] Potentilla crantzii (Zottiges Fingerkraut)
  • [Rosaceae:] Potentilla tabernaemontani ([= P. neumanniana,] Frühlings-Fingerkraut)
  • [Rosaceae:] Potentilla alba (Weißes Fingerkraut)
  • [Rosaceae:] Potentilla reptans (Kriechendes Fingerkraut)
  • [Rosaceae:] Potentilla verna (Gewöhnliches Frühlings-Fingerkraut) siehe oben

Schon Hofmann (1858: 192) stellte aus der Umgebung von Regensburg bei der Suche an "Potentilla tormentilla" (jetzt P. erecta) fest: "Ende September und Anfang Oktober dies Jahres fanden wir auf den Tegernheimer Bergen an dieser Pflanze, besonders an Stellen, wo sie recht versteckt im Gras und unter Föhrengebüsch steht, einzelne bräunlich entfärbte Blättchen, in denen sich bald die feine Kothlinie und ein gelbliches Räupchen erkennen liess; diese verpuppten sich bald darauf in einem hell rothbraunen, flachen Cocon. Dieselbe Mine wurde auch von Stainton in England gefunden; der Falter ist bis jetzt noch unbekannt."

Johansson et al. (1990) benennen Potentilla aurea (Gold-Fingerkraut), Potentilla crantzii (Zottiges Fingerkraut), Potentilla erecta (Blutwurz, Tormentill) und Potentilla tabernaemontani ([= P. neumanniana,] Frühlings-Fingerkraut) als Nahrungspflanzen der Art. [Bladmineerders.nl] ergänzen noch Potentilla alba (Weißes Fingerkraut) und Potentilla reptans (Kriechendes Fingerkraut).

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Verbreitung

Herrich-Schäffer (1860: 60) benennt keinen locus typicus. Betrachtet man seine Formulierung "Raupe in den Blättern von Tormentilla erecta unter jungem Nadelholz. Schmetterling an denselben Stellen im Mai ziemlich häufig." dann muss man davon ausgehen, dass er sich auf die Erfahrungen aus den Tegernheimer Bergen bei Regensburg bezieht, über die Hofmann (in Herrich-Schäffer & Hofmann (1858)!) berichtet hatte (siehe oben Kapitel "Nahrung der Raupe").

Pröse et al. (2004) führten die Art in den Naturräumen Schichtstufenland und Ostbayerische Grundgebirge - und damit auch ganz Bayern - mit "0" (ausgestorben oder verschollen) an. Haslberger & Segerer (2016) benennen die beiden Uralt-Meldungen aus diesem Bundesland und ordnen sie naturräumlich neu zu: Die Angabe von Schmid (1887: 190) (Hohengebraching bei Regensburg) gehört demnach in die Einheit Tertiär-Hügelland und voralpine Schotterplatten (im Grenzgebiet zum Schichtstufenland), die Angabe "Tegernheimer Berge" bei O. Hofmann (1858: 192) meint ebenfalls ein Gebiet bei Regensburg, gehört also ins Schichtstufenland und nicht ins Ostbayerische Grundgebirge.

Johansson et al. (1990) hatten in Bezug auf Deutschland geschrieben: "In Germany from Hartz and northern DDR, Eifel and Regensburg". Gaedike & Heinicke (1999) melden die Art aus Deutschland von Bayern (vor 1900), Thüringen (vor 1980) und Baden-Württemberg (nach 1980). Von der Eifel oder der "nördlichen DDR" war hier erst einmal nicht mehr die Rede.

Gaedike et al. (2017) wiederholen die drei schon 1999 genannten Bundesländer, wobei jetzt Baden-Württemberg mit Nachweis vor 2000 eingestuft wird. Zusätzlich kommt Nordrhein-Westfalen mit Nachweis nach 2000 hinzu. Letzteres bezieht sich auf die Angabe Alendorf (Nordeifel) bei Biesenbaum (2007), das entsprechende Tier hatte Biesenbaum (2006) zunächst unter falschem Namen ('Stigmella torminalis") ex larva 24. April 1983 gemeldet. Auch E. van Nieukerken (E-Mail 6. August 2018 an E. Rennwald) fand die Art in der Nordeifel. Die Angabe "northern DDR" wird von Gaedike et al. (2017) immer noch nicht aufgegriffen. E. van Nieukerken (E-Mail 6. August 2018 an E. Rennwald) schreibt dazu: "in Berlin museum there is a series from Mecklenburg (leg. and published by Stange)".

Nach Johansson et al. (1990) kommt die Art außerdem in Süd-Frankreich (östliche Pyrenäen), N-Italien, Österreich, Polen und Rumänien vor. In der Fauna Europaea [Fauna Europaea, last update 23 July 2012, version 2.5] wird ein Vorkommen in Polen ausdrücklich verneint, neu sind hingegen Tschechien, die Slowakei und Ungarn.

Nach SwissLepTeam (2010) bisher: "Fälschlicherweise als Schweizer Art aufgeführt".

(Autor: Erwin Rennwald)

4.3. Literatur

  • Biesenbaum (2006): Kleinschmetterlinge (Microlepidoptera) der Nordeifel und angrenzender Gebiete unter besonderer Berücksichtigung des Kreises Euskirchen. — Melanargia, 18 (2): 45-103.
  • Biesenbaum, W. (2007): Korrektur zu: Biesenbaum (2006): Kleinschmetterlinge (Microlepidoptera) der Nordeifel und angrenzender Gebiete unter besonderer Berücksichtigung des Kreises Euskirchen (Melanargia XVIII. Jahrgang, Heft 2; Seiten 45-103. — Melanargia, 19 (2): 106.
  • Gaedike, R. & W. Heinicke (1999): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Entomofauna Germanica 3). — Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 5: 1-216.
  • Erstbeschreibung: Herrich-Schäffer (1860): Revision der Europäischen Schmetterlingsfauna. — Correspondenzblatt für Sammler von Insecten, insbesondere von Schmetterlingen 1: (3) 19-21, (4) 25-28, (5) 36-40, (6) 42-48, (7) 52-54, (8) 59-61, (9) 67-69, (10) 76-79, (11) 85-87. Regensburg (Georg Joseph Manz). — Digitalisat von Google Books im Viewer der Hathi Trust Digital Library: [60].
  • Hofmann, O. (1858): Ueber die Nepticulen. — S. 185-192. In: Herrich-Schäffer, G.A.W. & O. Hofmann (1858): III. Nachtrag und Berichtigungen zur Lepidopteren-Fauna von Regensburg. — Korrespondenz-Blatt des zoologisch-mineralogischen Vereines in Regensburg, 12177-193.
  • Johansson, R., E. S. Nielsen, E. J. van Nieukerken & B. Gustafsson (1990): The Nepticulidae and Opostegidae (Lepidoptera) of North West Europe. – 739 S.; Fauna Entomologica Scandinavica, Volume 23, part 1 & part 2; Leiden, New York, København & Köln (E. J. Brill / Scandinavian Science Press Ltd.).
  • Klimesch, J. (1981): Beiträge zur Kenntnis der Nepticulidae (Lep., Monotrysia) 1. Die Futterpflanzen der Nahrungsrassen der Stigmella aurella (F.) in Oberösterreich. 2. Stigmella tormentillella (H. S) und verwandte Arten in den Ostalpen. — Zeitschrift der Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Entomologen 32 (3/4): 113-128. [PDF auf zobodat.at]
  • Pröse, H., Segerer, S. & H. Kolbeck (2004)["2003"]: Rote Liste gefährdeter Kleinschmetterlinge (Lepidoptera: Microlepidoptera) Bayerns. — S. 234-268. In: Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Tiere Bayerns. — Schriftenreihe Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, Heft 166. 384 S., Augsburg. [Hinweis: Im Heft steht als Erscheinungsjahr "2003" - tatsächlich wurde es aber erst am 2. April 2004 der Öffentlichkeit vorgestellt] [PDF auf lfu.bayern.de].
  • Schmid, A. (1886-1887): Die Lepidopteren-Fauna der Regensburger Umgegend mit Kelheim und Wörth. (Fortsetzung.). — Correspondenz-Blatt des naturwissenschaftlichen Vereins in Regensburg 40: (1-4) 19-58, (5-6) 83-98, (7-9) 101-164, (10-12) 165-224.
  • [SCHÜTZE (1931): 112]
  • SwissLepTeam (2010). Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz: Eine kommentierte, systematisch-faunistische Liste. — Fauna Helvetica 25. Neuchâtel (CSCF & SEG).

4.4. Informationen auf anderen Websites (externe Links)