1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Raupe
1.3. Ei
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
2.3. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Nahrung der Raupe
- [Fabaceae:] Calicotome spinosa [= Calycotome spinosa] (Stacheliger Dornginster)
- [Fabaceae:] Cytisus scoparius ? [= Sarothamnus scoparius ?] (Besenginster ?)
- [Fabaceae:] Dorycnium sp. (Backenklee)
- [Plantaginaceae:] Linaria vulgaris (Gewöhnliches Leinkraut)
- [Oleaceae:] Ligustrum ovalifolium (Eiblättriger Liguster)
- [Oleaceae:] Ligustrum sp. (Liguster)
- [Oleaceae:] Syringa vulgaris (Gewöhnlicher Flieder)
- [Oleaceae:] Jasminum sp. ?? (Jasmin ??)
- [Fagaceae:] Quercus ?? (Eiche ??)
Die Raupe von M. abruptaria scheint relativ polyphag zu sein.
Schanowski & Ebert (2003: 457-458) schreiben zu Baden-Württemberg: "Die einzige sicher lelegte Raupennahrungspflanze ist in Baden-Württemberg Linaria vulgaris. K. Ratzel fand daran mehrere Jungraupen. Ansonsten werden nur Gehölze angeführt. So gelang Reutti (1853) ein Raupenfund an Eiche. Ob die Raupe daran auch fraß, bleibt unklar: "Eine Raupe fand ich auf einer Eiche im Kirchzartener Thal!"" Erfolgreiche ex-ovo-Zuchten erfolgten mit Rosen, Besenginster und Lonicera xylosteum. Von außerhalb Baden-Württembergs wird ergänzt: "D. Fritsch berichtet aus Ligurien von Raupenfunden in der Macchia an Dorycnium (Backenklee), Ginster und Erdbeerbaum."
Nolcken (1882) berichtete dann aus der Umgebung von Cannes am französischen Mittelmeer: "Auch von dieser Art waren die Raupen nicht selten an Calycot. spinosa und durch Klopfen zu erhalten. Am 12. Februar kroch mir ein ♂ aus".
Bei Culot (1919-1920: 91) heißt es: "La chenille vit sur les genêts, le troëne, le jasmin et la cytise." Was davon Freiland- und was Zuchtbeobachtungen sind, wurde leider nicht getrennt - aber die Liste wurde in der Folge häufig abgeschrieben.
Aus England werden Raupenfunde in Gärten an Ligustrum ovalifolium und Syringa vulgaris angeführt.
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
„abruptus abgerissen, nach der Unterbrechung der Mittelbinde.“
4.2. Andere Kombinationen
- Phalaena (Geometra) abruptaria Thunberg, 1792 [Originalkombination]
4.3. Faunistik
Nach Huemer & Mayr (1997) kommt die Art in Österreich vor. Huemer (2013) kann berichten: "Die Art wurde von Huemer & Mayr (1997) nach mehreren Tieren aus Vorarlberg (Nenzing-Latz, Bludesch) erstmals für Österreich gemeldet. Pöll & Ortner (2003) konnten M. abruptaria beinahe zeitgleich in Salzburg und Oberösterreich belegen, Stark (2011) in Niederösterreich. Eine erst rezente Ausbreitung erscheint sehr wahrscheinlich."
4.4. Literatur
- Catania, A. (2011): Menophra abruptaria (Thunberg, 1792), a species new for the Maltese Islands (Lepidoptera: Geometridae). — SHILAP Revista de lepidopterología 39 (154): 233-234. [PDF auf redalyc.org]
- Ebert (2003) (= Ebert 9), 455-458
- Huemer, P. (2013): Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. – 304 S. (Studiohefte 12); Innsbruck (Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m.b.H.).
- Huemer, P. & T. Mayr (1997): Menophra abruptaria (Thunberg, 1792) (Geometridae) im Walgau – ein neuer Großschmetterling für die Fauna Österreichs. — Vorarlberger Naturschau – Forschen und Entdecken 3: 231-233 [PDF auf zobodat.at].
- Nolcken, J.H.W. (1882): Lepidopterologische Notizen. — Entomologische Zeitung, 43 (10-12): 173-201. Stettin. [PDF auf zobodat.at]
- Radtke, A., Dahl, A. & T. Laußmann (2024): Arealerweiterer und andere Erstnachweise von Großschmetterlingen in Nordrhein-Westfalen seit 1999. Teil 2: 2014-2023. — Melanargia 36 (2): 41-69.
- Erstbeschreibung: Thunberg, C. P. (1792): D. D. dissertatio entomologica sistens insecta svecica 4: 53-62 + pl. Upsala (Johan. Erdman).
- Wolf, W. (2010): Ein Fund von Nemophra abruptaria (Thunberg, 1792) in Bayern – Verdriftung oder Arealerweiterung? — Beiträge zur bayerischen Entomofaunistik 10: 25-28.