1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Jüngere Raupenstadien
2. Diagnose
2.1. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Nahrung der Raupe
- [Aquifoliaceae:] Ilex crenata ? (Japanische Stechpalme ?)
- [Cornaceae:] Cornus ?? (Hartriegel ??)
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Nadagra punctilinearia Leech, 1891 [Originalkombination]
- Nadagara punctilinearia Leech, 1891 [fehlerhafte Schreibweise der Gattung korrigiert]
4.2. Synonyme
- Plesiomorpha vulpecula Warren, 1898
4.3. Faunistik
Leech (1891: 56) meldete in seiner Estbeschreibung zwei Funde ganz aus dem Süden der Hauptinsel Japans: "I captured some specimens at Nagasaki in May, and my native collector obtained examples in Kiushiu. Both sexes are represented." Auf iNaturalist finden sich weitere Nachweise auch weiter nördlich in Japan sowie auf den Ryūkyū-Inseln weiter im Süden und zahlreiche Angaben von Hongkong. Hinzu kommt 1 Falter [vom 7. April 2022 von Nankin (China) [iNaturalist.org, abgefragt 19. April 2024]]. Zu Indonesien und Indien gibt es keine konkreten Meldungen. Indien ist aber durch die Beschreibung der "Plesiomorpha vulpecula" - Typusart der Gattung Plesiomorpha und mittlerweile als Synonym zu P. punctilinearia gestellt, gegeben: Jenes Taxon wurde nach einem Exemplar aus "Khasia Hills" [= Khasi Hills], Meghalaya, ganz im Nordosten Indiens beschrieben.
Der Falter aus Minehead in England vom (ca.) 12. April 2020 wurde [auf birdguides.com] abgebildet.
Daniel Bolt berichtet am 24. Dezember 2021 im [Forum]: «Die Art stammt ursprünglich aus Japan. Am 12. April 2020 fand Jane Durham einen Falter dieser Art in Südwest-England in Minehead, Somerset. Praktisch zur gleichen Zeit fand auch Severin Scheurer in Vernate TI (Schweiz) einen Falter dieser Art. Die Art dürfte mit Japanischer Stechpalme, der Futterpflanze, nach Europa verschleppt worden sein. Am 5. Juni 2021 fand ich zwei bereits etwas abgeflogene Weibchen der gleichen Art in Morcote TI (Schweiz). Ich gehe davon aus, dass die Art sich in der Südschweiz bereits erfolgreich in freier Natur fortpflanzt. Ich bin gespannt auf die nächsten Lichtfänge dort im Jahr 2022.»
Bolt & Schmid (2024: 11) brachten die Nachweise für die Schweiz erstmals zu Papier, und da für 2022 noch ein Falter hinzu kam, waren es jetzt gleich 4 Falter aus drei aufeinander folgenden Jahren, alle von drei Fundorten aus einem engen Bereich im Westen des Luganersees im Tessin: "Fundorte: TI Vernate, 450 m, 18.04.2020, Lichtfang, 1♂ leg. S. Scheurer, det. D. Bolt & S. Hänni; TI Morcote, Chiesa Santa Maria, 360 m, 05.06.2021, Lichtfang, 2♀♀ leg. & det. D. Bolt / S. Hänni; TI Ponte Tresa, Mt Rochetta Süd, 385 m, 06.04.2022, Lichtfang, 1 ♀ leg. & det. L. Reser." Die Funde deuten darauf hin, dass die Art am Westrand des Luganersees in Etablierung begriffen sein könnte. Und jenseits der Grenze der Schweiz sollte sie eigentlich auch in Italien zu finden sein ...
In Analogie zu vergleichbaren Fällen führen wir die Art im LepiWiki zunächst weiterhin mit Einzelnachweis-Flaggen für Großbritannien und die Schweiz.
Es ist noch darauf hinzuweisen, dass auch die zweite Art der Gattung, Plesiomorpha flaviceps, schon kurz vorher nach Europa verschleppt wurde.
(Autoren: Erwin Rennwald & Jürgen Rodeland)
4.4. Literatur
- Agassiz, D.J.L., Beavan, S.D. & R.J. Heckford (2021): Fourth Update to A Checklist of the Lepidoptera of the British Isles, 2013. The Entomologist’s Record and Journal of Variation. 133: 1-8. [PDF auf devonmoths.org.uk]
- Bolt, D. & J. Schmid (2024): Für die Schweiz neue Schmetterlingsnachweise und Bestätigungen von bis anhin zweifelhaften Schweizer Vorkommen (Lepidoptera). — Opuscula Lepidopterologica Alpina, 5: 1-16. [zum PDF-Download auf researchgate.net]
- Erstbeschreibung: Leech, J. H. (1891): Descriptions of New Species of Geometræ from China, Japan, and Corea. — Supplement to the Entomologist: 42-56. [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org]
- Beschreibung als Plesiomorpha vulpecula: Warren, W. (1898): New Species and Genera of the Families Thyrididae, Uraniidae, Epiplemidae, and Geometridae from the Old-World Regions. — Novitates Zoologicae 5 (1): 5-41. [Digitalisat auf archive.org]