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Männchen
Inhalt

2. Diagnose

2.1. Männchen

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

Noch unbekannt! Die Fundstellen in den Hochalpen gehören pflanzensoziologisch zur Klasse der Klasse Thlaspietea rotundifolii (Steinschutt- und Geröllfluren); die Fundstellen liegen meist auf Kalk und gehören dann zur Ordnung der Thlaspietalia rotundifolii; im Bereich der Adamello-Gruppe ist der Falter aber auch auf saurem Gestein zuhause (Ordnung Androsacetalia alpinae).

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Timossi & Huemer (2022: 437) erklären: "The name of the new species refers to the optical phenomenon for which the Dolomites take on a pink colour at sunset, the so-called “enrosadira” and is a noun in apposition."

4.2. Taxonomie und Faunistik

Huemer & Hebert (2011) hatten die Gattung Sattleria in den europäischen Gebirgen umfassend untersucht und dabei auch neue Arten beschrieben. Eine davon: Sattleria karsholti Huemer & Hebert, 2011. Zu jener Art hatten die Autoren geschrieben: "Only known from a small section of the southern Alps, ranging from Monte Baldo in the west to Pizo Arera in the east (Prov. Trento, Verona, Bergamo, Italy)." Weitere gesammelte Belegtiere führten zum zunächst überraschenden Ergebnis, dass die Tiere vom Westen dieses Areals sich morphologisch und genetisch doch deutlich von denjenigen im Ostteil des Areals absetzen. Timossi & Huemer (2022) zogen daher die Konsequenz und beschrieben die Tiere vom Monte Baldo, der Adamello- und Brenta-Gruppe als eigenständige Art: Sattleria enrosadira. Die Unterschiede im männlichen Genital sind - auch nach Ansicht der Autoren - recht gering, aber eben doch konstant (die Weibchen beider Arten sind noch unbekannt). Beim Barcoding erwies sich die innerartliche Variabilität für beide Taxa als gering, der Abstand zwischen den Arten ist mit 2,25 % aber so hoch wie zwischen anderen Arten der Gattung. Und die Autoren stellen fest, dass das doch nicht ganz so überraschend ist. Zwar leben beide Arten in den südlichen Kalkalpen, aber diese sind durch ein breites und 70 km langes Tal - das Val Camonica - in einen westlichen und einen östlichen Bereich unterteilt. Man sollte meinen, dass es in Kaltzeiten eher möglich war, dass die hochalpinen Arten hier eine Brücke fanden, aber in diesem breiten Tal gab es zu jenen Zeiten keine Felsfluren, sondern einfach Eis und damit eine hochwirksame Barriere. Die Autoren vermerken daher: "During the cold climatic periods in the Pleistocene and Holocene, this valley was fully covered by glacial lobes, separating mountain ridges in the east from the west. These natural barriers probably had a major impact on the separation of both lineages. An estimated substitution rate of between 1.0 % and 2.3% per million years in invertebrates in general (Quek et al. 2004) and Lepidoptera in particular (Brower 1994; Monteiro & Pierce 2000; Kandul et al. 2004) is considered to be a very rough guide for a molecular clock. The nearest pairwise distance between two Sattleria species of approximately 2.2% indicates the beginning of the divergence between about 2.2 and 5.1 Mya."

4.3. Typenmaterial

Timossi & Huemer (2022: 437) schreiben zum Holotypus: "Holotype: ♂, Italy, prov. Trento, Brenta Group, Grostè 2635 m BIOMITI 8 UTM 647044, 5118138, 21.VIII.2020: Timossi G. legit,, genitalia slide number 1865 TG (coll. TG MSNVe)." Ihre 22 Paratypen - ausschließlich Männchen - stammen ebenfalls alle aus den südlichen Kalkalpen in Nord-Italien, konkret aus der Adamello-Gruppe, dem Monte Baldo und der Brenta-Gruppe. Alle Tiere wurden in Höhenlagen von 2.150 bis 2.800 m gesammelt.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur