2. Biologie
2.1. Nahrung der Raupe
In Internetquellen werden Pfirsich (Prunus persica), andere Prunus-Arten und andere baumförmige Rosaceae als Raupennahrung genannt. Überprüfen kann ich das nicht. Eine Angabe zu Quercus rubra ("reared from red oak") in der Erstbeschreibung von „Trichotaphe iothalles” (Forbes (1939: 161)) erscheint mir sehr fraglich.
3. Weitere Informationen
3.1. Andere Kombinationen
- Nothris heriguronis Matsumura, 1931 [Originalkombination]
3.2. Synonyme
- Carbatina picrocarpa sensu auct. nec. Meyrick, 1913
- Trichotaphe iothalles Forbes, 1939
3.3. Taxonomie
Meyrick (1913: 182) beschrieb “Carbatina picrocarpa » nach 3 Exemplaren aus “Khasis; Hakodate, Japan ». Welche heutige Dichomeris-Art er damit meinte, ist mir nicht klar, da mir hier die Literatur fehlt, die erklärt, dass Meyrick damit etwas anderes meinte, als das, was man später unter diesem Namen verstand.
Nothris heriguronis Matsumura, 1931 galt lange als Synonym von Dichomeris oceanis Meyrick, 1920, die Meyrick (1920: 306) beschrieb von "Japan, bred in Hawaiian Is. from plants imported from Japan". Als festgestellt wurde, dass das doch zwei getrennte Arten sind, fiel auf, dass die neu gefasste Dichomeris heriguronis (Matsumura, 1931) identisch war mit dem, was die Autoren – außer Meyrick (1913) – bisher "Carbatina picrocarpa" oder "Dichomeris picrocarpa" genannt hatten. Carbatina picrocarpa sensu auct. nec. Meyrick, 1913 ist daher Synonym zu Dichomeris heriguronis (Matsumura, 1931).
Als Forbes (1939) mit "Trichotaphe iothalles" "A new Trichotaphe from New York" beschrieb, war er schon nahe dran an der Lösung, als er feststellte, dass seine neue Art nach dem System Meyricks besser zu Carbatina aus Indien passen würde als zu den anderen Trichotaphe aus den USA. Doch darauf, dass er da eine längst beschriebene eingeschleppte Art beschrieb, kam er aufgrund seiner doch recht vielen Belege von unterschiedlichen Orten um New York nicht.
3.4. Faunistik
Die Fassung von Carbatina picrocarpa sensu auct. nec. Meyrick, 1913 als Synonym von Nothris heriguronis Matsumura, 1931 hat Konsequenzen für die Faunistik: Alle Meldungen über nach Amerika oder Europa verschleppte “Carbatina picrocarpa » betreffen (sehr wahrscheinlich) Dichomeris heriguronis (Matsumura, 1931).
Das gilt sicher für die Angaben aus dem Nordosten der USA (Umgebung New York) und dem angrenzenden Bereich Kanadas, wo sich die Art regional etabliert zu haben scheint. Verbreitungskarte siehe bei [mothphotographersgroup.msstate.edu].
und das dürfte auch für die Angabe aus den Niederlanden gelten, die bei Kuchlein & de Vos (1999) leider nicht näher erläutert wird. Der Eintrag von “Carbatina picrocarpa » auf [microvlinders.nl/library/exotenenadventieven (abgefragt 20. Januar 2022)] lässt sich so wahrscheinlich nicht mehr halten.
Die natürliche Verbreitung von Dichomeris heriguronis (Matsumura, 1931) umfasst Japan, Südkorea, Hong Kong, Taiwan, China und den Südosten des asiatischen Teils von Russland (Primorije).
(Autor: Erwin Rennwald)
3.5. Literatur
- Beschreibung als Trichotaphe iothalles: Forbes, W.T.M. (1939): A new Trichotaphe from New York (Lepidoptera, Gelechiidae). — Journal of the New York Entomological Society, 47: 159-161. [Digitalisat auf archive.org.]
- Kuchlein, J.H. & R. de Vos (1999): Geannoteerde Naamlijst van de Nederlandse Vlinders - Annotated Checklist of the Dutch Lepidoptera. — 302 S.; Leiden (Backhuys Publishers)
- Erstbeschreibung: Matsumura, S. (1931): 6000 ILLUSTRATED INSECTS OF JAPAN-EMPIRE 日本昆蟲大圖鑑: 1-1689. 刀江書院 [Tokyo] [hier: p. 一〇八四 [1084], fig. 二二一四 [2214]].
- Meyrick, E. (1913): Descriptions of Indian micro-lepidoptera (16–17). — Journal of the Bombay Natural History Society, 22 (1), 160–182. [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org]
- Meyrick, E. (1920): Exotic Microlepidoptera 2 (10): 289-320. [Digitalisat auf archive.org.]
- Li, H.H., Zhen, H., Kendrick, R.C. & M.J. Sterling (2010): Microlepidoptera of Hong Kong: Taxonomic study on the genus Dichomeris Hübner, 1818, with descriptions of three new species (Lepidoptera: Gelechiidae). — SHILAP Revista de lepidopterología, 38 (149): 67-89. [zum PDF-download auf researchgate.net]