1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Ausgewachsene Raupe
1.3. Jüngere Raupenstadien
1.4. Fraßspuren und Befallsbild
1.5. Puppe
1.6. Ei
2. Diagnose
Unverwechselbar. Von den anderen dunklen Arten der Gattung durch die stahlgraue Vorderflügelfärbung, die zur Basis hin aufgehellten Hinterflügel und den größeren Gelbanteil des Abdomens zu unterscheiden.
2.1. Männchen
2.2. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Raupennahrungspflanzen
3.3. Nahrung der Raupe
- [Boraginaceae:] Onosma pseudoarenaria (Schweizer Lotwurz)
Freiland-Raupenfunde gelangen an Onosma pseudoarenaria. Unter Zuchtbedingungen wurden auch Anchusa und Echium angenommen.
3.4. Lebensweise
Als Eiablagepflanze konnte in der Schweiz im Walliser Rhonetal erstmals Lotwurz (Onosma pseudoarenaria) nachgewiesen werden.
Nach dem Schlüpfen, das sich rund 10 Tage nach der Eiablage vollzog, frassen sich die Räupchen in die Blätter der Nahrungspflanze ein. Der Befall ist an den dicht mit Drüsenhaaren besetzten Blättern kaum feststellbar und verrät sich bestenfalls durch die winzigen Kotkügelchen, welche sich in Pflanzenhaaren und den wenigen Gespinstfäden verfangen haben (Befallsbild 1). Die ganze Raupenentwicklung spielt sich im Pflanzeninnern ab, zuerst in den Blättern, dann in den Stengeln und schliesslich im Wurzelhals. Am eingetopften Ersatzfutter Echium vulgare frassen sich die Raupen – jede auf ihrer eigenen Pflanze – von oben durch die Blattrosette in die Pfahlwurzel hinein. Zwischen den Basisblättern wurde eine kurze Gespinströhre gebaut (Befallsbild 2). Zur Kotabgabe erschienen die Raupen jeweils rückwärts aus dem Untergrund und gaben den Kot am oberen Ende der Gespinstöhre ab, wo sich über 2-3 Tage ein stattlicher Kothaufen bildete. Wegen der Kleinheit der Rosetten hielten diese aber nie länger als 3-4 Tage durch, dann waren die Pfahlwurzeln vollständig ausgehöhlt und es mussten neue Pflanzen gereicht werden. Die Verpuppung erfolgte in einem Gespinst innerhalb des Frassganges der Raupe. (Rudolf Bryner)
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
Offensichtlich nach lat. aurum (Gold) und flumen (Fluss) oder fluere (fließen, strömen); dazu das von den frühen Lepidopterologen allen „Tinea“-Arten standardmäßig zugeordnete Suffix -ella.
(Jürgen Rodeland)
4.2. Andere Kombinationen
- Tinea aurifluella Hübner, [1810] [Originalkombination]
4.3. Synonyme
- Psecadia albarracinella Ragonot, 1882
- Psecadia helvetica Müller-Rutz, 1922 [synonymisiert durch Sattler (1967)]
- Ethmia cambyses Wiltshire, 1947 [synonymisiert durch Sattler (1967)]
4.4. Literatur
- Bryner, R. & P. Sonderegger (2016): Die Ethmiidae der Schweiz (Lepidoptera). — Entomo Helvetica 9: 19-34 [PDF auf naturwissenschaften.ch].
- Erstbeschreibung: Hübner, J. [1796-1834]: Sammlung europäischer Schmetterlinge 8: pl. 1-71.
- Sattler, K. (1967): Ethmiidae. — Microlepidoptera Palaearctica 2: Textband: I-XVI, 1-185, Tafelband, pl. 1-106. Wien (Verlag Georg Fromme & Co).