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Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Männchen
Geschlecht nicht bestimmt
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

1.4. Puppe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Geschlecht nicht bestimmt

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

Die Art bewohnt montane und alpine Gebiete und ist da als Raupe an vielen verschiedenen Doldenblütlern zu finden, sowohl in Blattgehäusen als auch in versponnenen Blütendolden. Obwohl die Raupen häufig sind und obwohl ich direkt an den Fundstellen sowohl bei Nacht mit Lichtfang wie bei Tag intensiv nach Mikros gesucht habe, ist mir D. heydenii als Falter nie begegnet. In der Zucht konnte ich feststellen, dass sich die Raupen ausschliesslich am Boden verpuppten und die Falter sich sofort nach dem Schlüpfen unter verwelkten Pflanzenteilen verkrochen. Ich habe kaum je einen Falter fliegen gesehen, vielmehr waren sie nachts im Zuchtgefäss meist zu Fuss unterwegs. Dabei bewegten sie sich flink wie Laufkäfer. Wenn dies in freier Natur auch so ist, so begreife ich gut, weshalb die Falter nicht zu finden sind.

Die Raupe ist in der Jugend hellgrün mit gelber Seitenlinie, schwarzem Kopf und schwarzer Nackenplatte. Der erwachsenen Raupe fehlt die gelbe Seitenlinie, die schwarzen Punktwarzen werden deutlicher und die Färbung dunkler grün. (Text: Rudolf Bryner)

Bei einer Zucht von ca. 20 Raupen (leg. an Bärwurz (Meum athamanticum), Breitblättrigem Laserkraut (Laserpitium latifolium) und Österreichischem Bärenklau (Heracleum austriacum), siehe Falter 2-9) konnte ich die Beobachtungen von Rudolf Bryner bezüglich des Verhaltens der Falter bestätigen, nicht aber die Beobachtung bezüglich Verpuppungsplatz: Die Raupen aus den Blattgespinsten von Bärwurz verpuppten sich durchwegs in den Blättern, die aus den Blütendolden von Laserkraut und Bärenklau teilweise darin, teilweise unter dem Deckel des Zuchtgefäßes und teilweise am Boden, durchwegs in einem sehr lockeren Gespinst.

(Autor: Peter Buchner)

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Apiaceae:] Meum athamanticum (Bärwurz)
  • [Apiaceae:] Laserpitium latifolium (Breitblättriges Laserkraut)
  • [Apiaceae:] Heracleum austriacum (Österreichischer Bärenklau)
  • [Apiaceae:] Heracleum sphondylium ssp. alpinum [= Heracleum sphondylium ssp. juranum, Heracleum juranum] (Jura-Bärenklau)

4. Weitere Informationen

4.1. Faunistik

In Deutschland nur aus dem bayerischen Alpenraum bekannt. Dort von Pröse et al. (2003) in die Kategorie "G -Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt" der Roten Liste aufgenommen. Segerer et al. (2017) berichten für Bayern konkreter, dass die Art "Schon seit vielen Jahrzehnten nicht mehr gefunden [wurde], wohl auch aus Mangel an Nachsuche" und Listen die jüngsten Belege in der Zoologischen Staatssammlung München aus den 1940er und 1950er Jahren auf. Allerdings existiert darüberhinaus ein aktueller Fund aus den Allgäuer Alpen (Schochen) vom 6. Juni 2014, leg. Dozckal, S. Schmid & Voith, det. Segerer. Haslberger & Hausmann (2021: 57) können über den Fund von 9 weiteren Faltern berichten, die 2018 in drei verschiedene Malaisefallen am Zugspitzplatt flogen.

Die Art fehlt in der Schweiz nur im Mittelland (SwissLepTeam (2010: 60)), in Österreich nur in Wien und dem Burgenland (Huemer (2013: 68)).

(Autoren: Benjamin Morawietz & Erwin Rennwald [zuletzt aktualisiert: 29. Januar 2019])

4.2. Literatur

  • Haslberger, A. & A. Hausmann (2021): Insektenforschung "auf höchstem Niveau": Die Schmetterlinge der Zugspitze. — Nachrichtenblatt bayerischer Entomologen, 70 (1/2): 49-71.
  • Huemer, P. (2013): Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. – 304 S. (Studiohefte 12); Innsbruck (Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m.b.H.).
  • Pröse, H., Segerer, S. & H. Kolbeck (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Kleinschmetterlinge (Lepidoptera: Microlepidoptera) Bayerns. — S. 234-268. In: Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Tiere Bayerns. — Schriftenreihe Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, Heft 166. 384 S., Augsburg. [Hinweis: Im Heft steht als Erscheinungsjahr "2003" - tatsächlich wurde es aber erst am 2. April 2004 der Öffentlichkeit vorgestellt]
  • [SCHÜTZE (1931): 150]
  • Segerer, A.H., Haslberger, A., Guggemoos, T. & P. Lichtmannecker (2017): Ergänzungen, Aktualisierungen und Korrekturen zur Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (3. Beitrag) (Insecta: Lepidoptera). — Nachrichtenblatt bayerischer Entomologen, 66 (3/4): 26-41.
  • Stainton, H. T. (1861): The natural history of the Tineina 6: I-IX, 1-283, pl. I-VIII. London (John van Voorst) – Paris (Deyrolle) – Berlin (E. S. Mittler und Sohn). — Digitalisat auf archive.org: [248-255], [pl. VIII fig. 1].
  • SwissLepTeam (2010): Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz: Eine kommentierte, systematisch-faunistische Liste. — Fauna Helvetica 25. Neuchâtel (CSCF & SEG).
  • Erstbeschreibung: Zeller, P. C. (1854): Die Depressarien und einige ihnen nahe stehende Gattungen. — Linnaea Entomologica 9: 189-403 + Taf. II-III.