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Falter
Geschlecht nicht bestimmt
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Geschlecht nicht bestimmt

2.2. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Fabaceae:] Adenocarpus foliolosus (Kanaren-Drüsenginster)

(siehe Text zum Diagnosebild)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Taxonomie

Das „Verwirrspiel“ rund um die beiden Taxa Exaeretia thurneri und Agonopterix conciliatella konnte endlich geklärt werden (Buchner 2015). Hier wird die Zusammenfassung gekürzt und leicht verändert wiedergegeben:

Exaeretia thurneri: „Die Art wurde als Depressaria thurneri Rebel, 1940 beschrieben. Die Typenserie, bestehend aus 7 Tieren, befindet sich im NHMW (Naturhistorisches Museum Wien). Hannemann hat ein Männchen davon genitaluntersucht, das Ergebnis erforderte die Überführung dieses Taxons in die Gattung Agonopterix. Im Zuge der 2010 begonnenen Recherchen für den Band "Microlepidoptera of Europe: Depressariinae" wurden mehrere Exemplare (auch aus der Typenserie) dieser habituell recht markanten Art genitaluntersucht, die sich aber alle als Vertreter der Gattung Exaeretia erwiesen. Bei genauer Inspektion des von Hannemann untersuchten Männchens zeigte sich, dass es nicht, wie üblich, zur Gänze abgelöst war, sondern in der Mitte gebrochen und der noch am Beleg befindliche proximale Teil angeklebt worden war. Dies wurde zuerst dahingehend interpretiert, dass das von Hannemann als "Agonopterix thurneri" veröffentlichte Genital von einem anderen Tier stammt, weil versehentlich ein fremdes Abdomen angeklebt worden war. Zur Untermauerung dieser Annahme wurden Merkmale gesucht, anhand derer die Gattungen Agonopterix und Exaeretia anhand habitueller Merkmale unterscheidbar sind. Solche ließen sich auch finden. Gemessen an diesen Merkmalen gehörten aber die Typen der „Agonopterix thurneri“ zur Gattung Exaeretia, der Holotypus von „Exaeretia conciliatella“ dagegen zu Agonopterix. Die Annahme, die beiden Abdomina könnten vertauscht worden sein, wurde aufgrund der Sammeljahre (1890 bzw. 1936) schnell verworfen. Des Rätsels Lösung brachte ein Vergleich der Etiketten der beiden Präparate: sie wurden am selben Tag und anhand der Hannemann´schen Nummer unmittelbar hintereinander gemacht, vertauscht wurden nur die Etiketten.

Taxonomische Konsequenzen:

Agonopterix thurneri (Rebel, 1940)“ muss demnach Exaeretia thurneri (Rebel, 1940) comb. nov. heißen. Exaeretia nigromaculata Hannemann, 1989 wird zum Synonym von Exaeretia thurneri (Rebel, 1940).

Exaeretia conciliatella (Rebel, 1892)“ muss demnach Agonopterix conciliatella (Rebel, 1892) comb. nov. heißen. Das Taxon Agonopterix mutatella Hannemann, 1989 wird zum Synonym von Agonopterix conciliatella (Rebel, 1892).“ (Autor: Peter Buchner)

4.4. Faunistik

Nach der [Fauna Europaea] kommt die Art auf den Kanarischen Inseln vor, weiters wurde sie auf Madeira nachgewiesen. Rebel (1892) gab die Fundorte seiner drei Tiere der Erstbeschreibung recht genau an: "Ein von Prof. Simony am 30. Juli 1889 auf dem Lomo de Pedro Gil auf Tenerife in einer Höhe von 1420 M. auf einer grasigen Stelle zwischen Erica Arborea und Cistus Monspeliensis gefangenes ♀, sowie zwei (oberhalb St. Mateo, 805 M.) auf Gran Canaria am 7. August 1890 erbeutete weitere ♀ gehören einer unbeschriebenen Art aus naher Verwandtschaft der Yeatiana F. an."

4.5. Typenmaterial zu Agonopterix mutatella

Hannemann (1989: 394): „Holotypus ♂: Canary Isl., Gr. Canaria, Pinos de Galdar. 22. VII. 1984, 1200 m leg. Olsen, Skule, Stadel. Genitalpräparat Nr. 4877 Zool. Museum, DK Copenhagen.

50 Paratypen: ♂ und ♀, Canary Isl. Gr. Canaria, Pinos de Galdar. 22. VII. und 31. VII. 1984, 1200 m, leg. Olsen, Skule, Stadel.

Alle im Zool. Mus. DK Copenhagen. Einige Paratypen auch im Zool. Mus. Berlin.“

4.6. Literatur