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Ssp. adseclella [= ssp. helveolellus Staudinger, 1879]
Ssp. bubulcellus Staudinger, 1859
Männchen
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Männchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Beschreibung als Holcopogon bubulcellus
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Ssp. adseclella [= ssp. helveolellus Staudinger, 1879]

1.2. Ssp. bubulcellus Staudinger, 1859

2. Diagnose

2.1. Ssp. adseclella [= ssp. helveolellus Staudinger, 1879]

2.1.1. Männchen
2.1.2. Geschlecht nicht bestimmt

2.2. Ssp. bubulcellus Staudinger, 1859

2.2.1. Männchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Ssp. adseclella [= ssp. helveolellus Staudinger, 1879]
2.3.1.1. Männchen
2.3.2. Ssp. bubulcellus Staudinger, 1859
2.3.2.1. Männchen
2.3.2.2. Weibchen

2.4. Erstbeschreibung

2.5. Beschreibung als Holcopogon bubulcellus

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

Der Erstbeschreibung der H. bubulcellus von Staudinger (1859) ist zu entnehmen: "Kalisch fand davon die Raupen bei Chiclana im getrockneten Kuhmist und kamen die Schmetterlinge im Juni und Juli heraus." "getrockneter Kuhmist" ist aber sicher nicht die einzige Raupennahrung der Art, denn an den meisten Stellen mit Vorkommen der Art dürfte dieser ganz fehlen.

4. Weitere Informationen

4.1. Abweichende Schreibweisen

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Unterarten

4.5. Taxonomie

Staudinger (1859) beschrieb Hypsolophus bubulcellus aus Südspanien. Zwei Jahrzehnte später beschrieb er eine nahe verwandte Art und richtete für beide gemeinsam die Gattung Holcopogon Staudinger, 1879 auf. Die neue Art nannte er Holcopogon helveolellus. Er (Staudinger 1879: 330) schrieb dazu: "Merkwürdigerweise ist diese Art, die Mann schon vor langen Jahren in Dalmatien und bei Brussa fing, nie von ihm beschrieben, auch nicht einmal erwähnt, wenigstens ich finde es nicht. In Lederer's Sammlung steckte sie als "Helveolellus Mn. in litt.", als solche verschickte sie auch Mann (wie ich glaube) und später ich." Staudinger (1879: 330-331) schrieb zu den Fundorten seiner neuen Art: "Von Ende Juni bis Anfang August kam diese Art häufig an die Laterne in Kerasdere." und: "Ich besitze die Art aus Spalato, Sarepta, Derbent, Macedonien, Amasia und Brussa". Staudinger (1879) war von der Existenz zweier getrennter Arten fest überzeugt und benannte eine Reihe von Unterschieden in Färbung und Zeichnung. Doch bald wurde helveolellus allgemein als östliche Unterart von H. bubulcellus angesehen.

Sinev et al. (2017) untersuchten zu allen 28 von E. Eversmann aus dem Wolga-Ural-Gebiet beschriebenen Kleinschmetterlingen (ohne Wickler und Zünsler) das Typenmaterial im Zoologischen Institut Sankt Petersburg (ZISP). Eine dieser Arten war "Rhinosia adseclella Eversmann, 1844" mit der Typenlokalität "in promontoriis Uralensibus". Von den zwischenzeitlich 7 erwähnten Tieren der Typenserie wurden 5 in ZISP gefunden. Sie legten daraus einen Lectotypus fest (s.u.). Wie sich herausstellte handelte es sich bei diesem Tier aus Spaskoje (und den anderen Tieren der Serie) um nichts anderes, als das, was bis 2017 allgemein "Holcopogon bubulcellus (Staudinger, 1859)" hieß und durch die Untersuchung dieses Typenmaterials jetzt einen älteren Namen zu bekommen hatte.

4.6. Faunistik

Locus typicus der westlichen Subspezies bubulcellus Staudinger, 1859, ist Chiclana im Süden Spaniens. Sie ist in Spanien, Portugal, Südfrankreich verbreitet; nach der inzwischen gesperrten Website pathpiva.fr ist die Art in allen Departements der französischen Mittelmeerküste und auf Korsika zu finden. Für die östliche Art/ Unterart helveolellus Staudinger, 1879 wurde kein Typenfundort festgelegt - hier gilt also die lange Liste von Staudinger (1879); diese ssp. ist - wie wir durch Sinev et al. (2017) wissen - aber sowieso mit der nominotypischen Unterart adseclella Eversmann, 1844 identisch.

In der Fauna Europaea [abgefragt 23. November 2017] werden die beiden Subspecies (von "Holcopogon bubulcellus") getrennt geführt. Die zugehörigen Karten [ssp. bubulcellus] und [ssp. helveolellus] verwirren dann aber doch etwas: ssp. bubulcellus zeigt ein geschlossenes Verbreitungsbild von Portugal, Spanien, Frankreich, über die Balearen-Inseln, Korsika, Sardinien, Sizilien bis Italien; im Nordosten wird auch Österreich hier zugeordnet. Das Verbreitungsbild von ssp. helveolellus reicht von Kroatien, Mazedonien, Griechenland und Kreta an ostwärts durch die Ukraine bis in den Süden Russlands; westlich davon - und voll im Verbreitungsgebiet der nominotypischen Unterart - wird auch Sardinien angeführt, außerdem die Schweiz.

Vermutlich war es der mysteriöse Artname, der die Angabe "Schweiz" hier erstehen ließ - Staudinger (1879) jedenfalls schreibt nichts zu einem möglichen Vorkommen dort und das SwissLepTeam (2010) diskutiert die Art gleich gar nicht, hat also auch keinen Grund eine Falschmeldung zu korrigieren - weil es ja gar keine Meldung gab! Huemer (2013) schließlich meldet die Art für Österreich nur aus dem Burgenland, also dem Südosten des Landes, und so verwundert es nicht, dass die Tiere dort zur östlichen Unterart gehören: "Nachweise aus Österreich sind der ssp. helveolellus zuzuordnen."

4.7. Typenmaterial

Sinev et al. (2017) legten unter 5 im ZISP gefundenen Exemplaren der Typenserie einen Lectotypus fest: "It bears the following labens: "Spask" and "adseclella | Evm." (hand-written by Eversmann); "245a"; "coll. Eversmann" (printed); lectotypus ♂ | Rhinosia adseclella | Ev. | design. S. Yu. Sinev, 2015" (red)." "Spask" steht dabei für Спасское (Spasskoye, Spasskoje) im Süd-Ural, ca. 50 km NW Ufa.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.8. Literatur