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Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

[Hinweis: Ein bis zum 26. Juli 2023 hier gezeigtes Foto von der Krim wurde zu S. tricolor verschoben.]

2. Diagnose

2.1. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

Noch unbekannt! Korb (1910) berichtet über seine Nachweise von Stygia australis in Wurzelstöcken von Natternkopf (Echium sp.) in Spanien und vermutet daher auch bei seinen Imagines von Stygioides colchica, die er am 24. April 1901 in Anzahl zwischen Kulp und Ikdir in der Nordost-Türkei fand, eine ähnliche Lebensweise: "Sicher leben die Raupen der colchica sowie der anderen Stygien ebenfalls in den Wurzeln der niederen Echium oder Cynoglossum-Arten, die auch hier wuchsen."

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„von Colchis, Landschaft am Schwarzen Meer.“

Spuler 2 (1910: 304L)

4.2. Abweichende Schreibweisen

Die Aufstellung der Gattung Stygioides erfolgte durch [BRUAND (1853: 18)]. Spätere Autoren ließen das erste "i" oft irrtümlich weg.

4.3. Andere Kombinationen

4.4. Synonyme

4.5. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Wir folgen den Angaben bei Heppner (1982: 96).

4.6. Faunistik

Aus der nur aus einer Abbildung bestehenden Erstbeschreibung geht kein Typenfundort hervor. Da Herrich-Schäffer (1852) die Art im Text dann in "Stygia amasina" umbenannte, ist der meist angeführte Typenfundort "Amasia" in der Osttürkei plausibel. De Freina & Witt (1990) schreiben zur Art in der West-Palaearktis: "Bisher nur vom Peloponnes (Chelmos-Gebirge) und aus der Umgebung von Athen (Kifissia bzw. Mt. Penteli) bekannt. Der Nachweis aus Zentralitalien (Daniel 1954/55: 169) ist auf verschleppte Tiere zurückzuführen." Die Idee der Verschleppung ist mittlerweile sehr zu hinterfragen: Es ist zu vermuten, dass es sich bei jenen Tieren um die erst 2016 beschriebene Stygioides italica handelte - was aber noch durch Überprüfung von Belegen zu bestätigen ist.

In der [Fauna Europaea version 2.6 - 29 April 2013] werden als Fundgebiet die europäische Türkei, das griechische Festland, Rumänien und der Süden des europäischen Teils von Russland angeführt, Italien mit dem Vermerk "doubtfully present" (s.o.).

Auf [lepido.ru] wurden unter Stygioides colchica Falter von der Krim in der Ukraine gezeigt. Dabei blieb zunächst unklar, ob damit tatsächlich jene Art im hier verwendeten Sinn gemeint war, oder ob man de Freina & Witt (1990) folgt, die Stygioides tricolor als Synonym zu S. colchica stellen. In der Fauna Europaea wurde jedenfalls Stygioides tricolor als einzige Art der Gattung aus der Ukraine angeführt, auf jener Seite dagegen nur S. colchica. Im Katalog von Sinev (2019) werden die Tiere der Krim alle Stygioides tricolor zugeordnet, während für den russischen Nordkaukasus und das Gebiet nördlich davon sowohl S. tricolor als auch S. colchica akzeptiert werden.

Beshkov & Langourov (2004: 549) melden den Erstfund für Bulgarien: “The bridge on Arda River near Madjarovo, a single ♂ specimen in a Malaise trap, 29.4.-20.5.2001, M. Langourov leg, genitalia checked. New genus and species for the Bulgarian fauna, in Europe known from Southern Greece only and from Turkey.”

Vielleicht müssen die Meldungen zu Bulgarien und insbesondere Rumänien aber doch noch einmal auf ihre Zugehörigkeit zu S. colchica oder S. tricolor hin überprüft werden.

(Autoren: Erwin Rennwald & Jürgen Rodeland)

4.7. Literatur

  • Bertaccini, E., Hausmann, A., Pinzari, Man., Pinzari, Mar. & S. Scalercio (2024): Contribution to the knowledge of Stygioides italica Mazzei & Yakovlev, 2016 (Lepidoptera: Cossidae). — SHILAP Revista de lepidopterología 52 (206): 227-234. [PDF auf shilap.org]
  • Beshkov, S. & M. Langourov (2004): Butterflies and Moths (Insecta: Lepidoptera) of the Bulgarian part of Eastern Rhodopes. — In: Beron, P. & A. Popov (eds.) (2004): Biodiversity of Bulgaria. 2. Biodiversity of Eastern Rhodopes (Bulgaria and Greece): 525-676.
  • Erstbeschreibung der Gattung Stygioides: Coquand [Prés.] (1853): Séance du 23 février 1852. — Mémoires de la Société libre d'émulation du Doubs. Deuxième série 3: 17-127, pl. I-III. Besançon.
  • Daniel, F. (1954/55): Monographie der Cossidae. I. (Lep.-Het.) Kritische Beurteilung der bisher dem Genus Stygia Latr. zugeteilten Arten. — Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesesellschaft, 44-45: 159-181. [PDF auf zobodat.at]
  • de Freina, J.J. & T.J. Witt (1990): Die Bombyces et Sphinges der Westpalaearktis (Insecta, Lepidoptera). Eine umfassende, reich illustrierte und revidierte Gesamtdarstellung der Bombyces und Sphinges Europas und Nordwestafrikas in mehreren Bänden. Band 2. — 140 S.; München (Edition Forschung & Wissenschaft Verlag).
  • Heppner, J. B. (1982): Dates of selected Lepidoptera literature for the western hemisphere fauna. — Journal of the Lepidopterologists' Society 36 (2): 87-111.
  • Erstbeschreibung: Herrich-Schäffer, G. A. W. („1845“) [1843-1855]: Systematische Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa, zugleich als Text, Revision und Supplement zu Jakob Hübner's Sammlung europäischer Schmetterlinge. Zweiter Band. Die Schwärmer, Spinner und Eulen: 1-450, Index 1-64, Hepialides pl. 1, Cossides pl. 1-2, Zygaenides pl. 1-16, Sesiides pl. 1-10, Sphingides pl. 1-4, Bombycides pl. 1-32, Noctuides pl. 1-124, Nycteolidae pl. 1. Regensburg.
  • Korb, M. (1910): Die Arten der Cossiden-Gattung Stygia Latr. Beobachtungen über ihr Vorkommen und ihre Lebensweise. — Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft, 1: 25-29.
  • Синёв, С. Ю. [ed.] (2019): Катапог чешуекрылых (Lepidoptera) России. Издание второе [Sinev, S. Yu. (ed.) (2019): Catalogue of the Lepidoptera of Russia. Second edition]: 1-448.

4.8. Informationen auf anderen Websites (externe Links)