1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Raupe
1.3. Fraßspuren und Befallsbild
1.4. Puppe
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Genitalien
2.2.1. Männchen
2.2.2. Weibchen
2.3. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Nahrung der Raupe
- [Juglandaceae:] Juglans regia (Walnuss) [in Europa mit großem Abstand wichtigste Nahrungspflanze]
- [Juglandaceae:] Juglans ailantifolia (Japanische Walnuss)
- [Juglandaceae:] Juglans nigra ? (Schwarznuss ?) [Angaben aus Italien und einigen Ländern sind dringend zu überprüfen (Verwechslung mit C. juglandiella?)]
- [Juglandaceae:] Carya illinoinensis (Illinois-Hickory-Baum, Pekannussbaum)
- [Juglandaceae:] Carya cordiformis (Bitternuss) [Nachweis in Ungarn]
- [Juglandaceae:] Carya laciniosa (Königsnuss) [Nachweis in der Schweiz]
- [Juglandaceae:] Pterocarya fraxinifolia (Kaukasische Flügelnuss) [Nachweise in Ungarn und Österreich]
Wegen ihrer Nahrungspflanze in Europa - Blättern von Nussbäumen - wurde die Art in Europa zunächst als wahrscheinliche Coptodisca juglandiella (Chambers, 1874) angesehen. Bernardo et al. (2015) kamen zu dem überraschenden Ergebnis, dass es sich bei den Tieren in Europa um Coptodisca lucifluella handelt, die in Nordamerika nicht von der Nahrungspflanze Juglans (Walnuss), sondern von Carya illinoinensis (Illinois-Hickory-Baum, ebenfalls Juglandaceae) bekannt war.
Nach den Befunden von Takács et al. (2017) stehen in Ungarn gut 100 Nachweisorte mit Walnuss 12 mit Nachweisen an Schwarznuss gegenüber. Takács et al. (2020) stellten dann aber klar, dass es sich bei den Minen an Juglans nigra in Ungarn tatsächlich um Coptodisca juglandiella handelt - möglicherweise gilt das auch für Angaben aus Italien - Juglans regia als Nahrungspflanze von C. juglandiella ist zwar nicht ausgeschlossen, müsste aber erst einmal gesichert bestätigt werden. Insgesamt gibt es aber so viele Minenfunde an Juglans nigra von Orten, an denen nur C. lucifluella bekannt ist, dass davon auszugehen ist, dass Minen an Juglans nigra tatsächlich zu beiden Arten gehören können.
Als neue Nahrungspflanzen in Ungarn melden Takács et al. (2020) Carya cordiformis und Pterocarya fraxinifolia, beides in Europa selten gepflanzte Parkbäume.
Bilder von Mine, Fraßbild und Falter aus Italien gibt es u.a. auf der Seite Global Exotic Insects Sustainable Control Agroforestry von U. Bernardo [Seite zu Coptodisca sp. auf entom.unibo.it].
Die Listen genutzter Pflanzen verschiedener europäischerLänder stimmen weitgehend überein: Bei weitem wichtigste Pflanze ist immer Juglans regia, dazu kommen in Parks andere Bäume aus der Familie Juglandaceae. z.B. stellten für Rumänien zusammen: "In Romania, C. lucifluella was identified in 24 localities in eight counties and in Bucharest. The main host is the common walnut, Juglans regia (L.), while secondary hosts include the black walnut Juglans nigra (L.), Caucasian walnut Pterocarya fraxinifolia (Lam.) Spach and the pecan nut tree Carya illinoinensis (Wangenh & K. Koch)."
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Aspidisca lucifluella Clemens, 1861 [Originalkombination]
4.2. Synonyme
- Aspidisca ellaChambers, 1871
- Aspidisca juglandiella sensu auct. europ. nec Chambers, 1874
- Coptodisca juglandiella sensu auct. europ. nec (Chambers, 1874)
- Coptodisca juglandella sensu auct. europ. nec (Chambers, 1874) [schon bei der Erstmeldung der Art aus Europa ging das "i" von juglandiella verloren; häufige, aber dennoch falsche Schreibweise]
4.3. Faunistik und Taxonomie
"Aspidisca lucifluella" wurde aus Easton in Pennsylvania (USA) beschrieben, das Synonym Aspidisca ella von Covington in Kentucky. Die Art kommt vor allem in der Osthälfte der USA vor, wurde aber auch schon im Westen gefunden (verschleppt ?). Nach https://www.inaturalist.org/taxa/453589-Coptodisca-lucifluella gibt es aus der Umgebung von Toronto auch eine Reihe von Angaben aus dem südlichsten Teil Kanadas im Süden der Provinz Ontario.
Coptodisca lucifluella wurde erst spät aus Nordamerika nach Italien eingeschleppt. Nach Bernardo et al. (2012) werden seit September 2010 in den beiden italienischen Provinzen Campania und Lazio an Walnußbäumen Minen einer Coptodisca-Art gefunden, die sehr stark der aus Nordamerika beschriebenen Coptodisca juglandiella (in der Arbeit als "Coptodisca juglandella" benannt) ähnelt. Eine Gattungsrevision stand hier aber noch aus, so dass eine Restunsicherheit bezüglich der Bestimmung dieser aus Nordamerika eingeschleppten Art verblieb, von der an den italienischen Vorkommensorten zum Herbst hin mittlerweile jedes Juglans-Blatt mit Minen besetzt war. So dürfte die Art bereits nach wenigen Jahren in Europa fester Faunenbestandteil sein und sich hier weiter ausbreiten. Bernardo et al. (2015) konnten dann - durch Vergleich von Flügelzeichnung, Genitaluntersuchung und Barcoding - endlich klären, dass es sich bei den Tieren in Europa um Coptodisca lucifluella handelt, die in Nordamerika nicht von der Nahrungspflanze Juglans (Walnuss), sondern von Carya (Hickory-Baum) bekannt war. Die amerikanische Coptodisca juglandiella Chambers, 1874 wurde demnach (noch) nicht in Europa gefunden. Die 11 durch Barcoding untersuchten Tiere aus Italien gingen (Stand 1. Februar 2015) bereits in die Artseite auf [Boldsystems.org] ein.
Takács et al. (2017) (siehe auch Bilder oben) melden sie erstmals nach Raupenfunden an Walnuss und - seltener - Schwarznuss - aus dem Südwesten von Ungarn. Schon ein Jahr später können Szabóky & Takács (2018: 121) eine Verbreitungskarte mit weit mehr als 100 (!) Rasterpunkten dieser Art in Ungarn vorlegen - noch immer mit einem erkennbaren Schwerpunkt im Südwesten des Landes, ansonsten aber auch einzelnen Nachweisen im Osten und vor allem ganz im Nordosten. Takács et al. (2020) legt eine neue Verbreitungskarte mit 127 Rasterfeldern in Ungarn vor - verweist aber zugleich darauf, dass die früheren Angaben von Minen an Schwarznuss nicht hierher, sondern zu Coptodisca juglandiella gehören, so dass für C. lucifluella "nur" 116 Rasterfelder verbleiben.
Nach Pályi et al. (2018) wurde die Art schon 2015 erstmals auch in der Ukraine nachgewiesen - da die Minen an Walnuss gefunden wurden, dürfte die Bestimmung zutreffend sein.
Tomov (2020) meldet die Art erstmals für Bulgarien: Die Art wurde dort an 36 Standorten gesucht und an allen 36 Standorten auch gefunden - mit einer weiteren Verbreitung ist also zwingend zu rechnen: "During the period October – November 2019, the species was recorded in the following regions: the Black Sea coast, the Danube Plain, Predbalkana Mountains, Western Stara Planina Mountains, Zadbalkanski Kotlovini Plain, Sredna Gora Mountains, Upper Thracian Plain, the Western Rhodope Mountains, the Middle Struma River Valley, Osogovo Mountains, and Pirin Mountains." Laštůvka & Laštůvka (2020) listen die Art für das Jahr 2018 aus Brno in Tschechien und Tokar et al. (2021) dann auch für die Slowakei.
Seit 2019 war hier zu lesen: "Eine rasche weitere Ausbreitung ist anzunehmen - insbesondere ist momentan auch im Osten Österreichs auf beide Coptodisca-Arten zu achten!"
Doch statt einem Nachweis im Osten Österreichs oder im Süden der Schweiz wurde die Art im September 2021 in Deutschland gefunden: Am 28. September 2021 schrieb Bernd Wiechert aus Freiburg im Breisgau an Senckenberg Deutsches Entomologisches Institut: "anbei erhalten Sie eine Aufnahme einer Insektenlarve in 60-facher Vergrößerung. Die Art ist seit etwa fünfzehn Jahren an Walnussbäumen hier in Südbaden zu beobachten und zerstört die Walnüsse im Anfangsstadium, also etwa ab Juni. Die grüne Schutzhülle der Walnuss wird schwarz und verfault bzw. vertrocknet. Die Larve konnte ich erstmals vor wenigen Tagen entdecken. An langen Spinnfäden lässt sie sich auf den Boden absinken, um nach der Überwinterung zu schlüpfen und als Fluginsekt die neuen Fruchtstände zu befallen." Dr. Martin Wiemers vom SDEI identifizierte die Larve auf dem beigefügten als wahrscheinliche Kleinschmetterlings-Raupe und äußerte dann - nach Bildvergleich mit der Lepiforums-Artseite - am 1. Oktober 2021 den Verdacht, dass es sich um Coptodisca lucifluella handeln müsste. Als Ersteller der Artseite wurde ich mit in den E-Mail-Verteiler aufgemommen. Am 4. Oktober 2021 stellte ich richtig, dass das erwähnte Schadbild an den Nüssen zur Walnuss-Fruchtfliege (Rhagoletis completa) gehört, die Ende September entdeckte, sich mitsamt Sack abseilende Raupe, aber tatsächlich zu Coptodisca lucifluella. Nach Kontaktaufnahme mit Herrn Wiechert bekam ich auch Bilder der typischen Spuren in den Walnuss-Blättern. Er hatte Ende September/ Anfang Oktober nicht wenige Raupen in ihren Säcken beim Abseilen vom Nussbaum in seinem Garten in Freiburg beobachtet.
Im [Forumsbeitrag vom 14. Oktober 2021] meldete ich dann: "Soll ich wegen diesem Tier nach Freiburg fahren? Probieren wir es doch erst einmal in Rheinstetten in Nordbaden ... Heute nachmittag also beim Feuerwehrhaus am Rande von Rheinstetten-Forchheim 3 Nussbäume in Südhanglage am Fuß einer Böschung: es dauerte keine Minute, bis die typischen zitronenförmigen Löcher mit angrenzendem Fraßbild gefunden waren. In allen drei Bäumen zusammen mehr als 100 Spuren. Dann Suche an zwei Walnussbäumen beim Tennisplatz von Rheinstetten-Neuburgweier: und wieder sofort Raupenspuren - und auch noch ein letzter Kokon mit aktiver Raupe. Ab Richtung Süden: auch da gab es weitere Spuren. Und auch bei Berg in der südlichen Pfalz." Damit war die Art in Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz nachgewiesen.
Aus Baden-Württemberg folgten weitere Nachweise aus der Oberrheinebene bei Weil am Rhein. Simon Hänni berichtete auf der Basis eines Raupen- und vieler Fraßspuren-Funde im [Forumsbeitrag vom 16.Oktober 2021] von dort: "Wenn es sich hier wirklich auch um Coptodisca lucifluella handelt, ist die Art am Rhein schon sehr weit verbreitet und auch ein Vorkommen in der Schweiz wäre zwingend anzunehmen. Ich komme wohl erst nächste Woche dazu dies zu überprüfen...". Die Suche verlief nicht überall in der Oberrheinebene erfolgreich: So gelang mir selbst bei der Suche zwischen Stollhofen (Südrand Baden-Airport) und Rastatt kein Fund. In Rastatt-Wintersdorf wurden erst nach langer Suche einzelne Spuren gefunden. Zahlreicher trat die Art dann aber im Nordschwarzwald im Murgtal zwischen Gaggenau und Gernsbach auf, wo die Fraßspuren an fast allen Nussbäumen gefunden werden konnten.
Die Ergebnisse von Sascha Guckes aus Landau in Rheinland-Pfalz sind besonders interessant. Schom am [15. Oktober 2021] meldete er, dass er bei der Suche an Walnussbäumen in und um Landau nach kurzer Suche praktisch überall die zitronenförmigen Löcher mit den zugehörigen Minen fand. Nochmalige gezielte Suche in Landau am [6. November 2021 und Folgebeiträge] erbrachten noch zahlreiche Spuren und einzelne Kokons an je einem Illinois-Hickory-Baum (Carya illinoinensis) und einer Japanischen Walnuss (Juglans ailantifolia). [Bei Karlsruhe hatte ich an Schwarznuss (Juglans nigra) bisher vergeblich nach Spuren von Coptodisca juglandiella gesucht.]
Das Vorkommen in Deutschland erstreckt sich nach den Daten vom Herbst 2021 auf die Oberrheinebene zwischen Weil am Rhein an der schweizer Grenze bis nach Landau in der Pfalz. Ob es hier bereits ein durchgehend zusammenhängendes Band gibt, ist mangels gezielter Suche noch unklar. Außerhalb des Oberrheingrabens ist die Art bisher nur im Murgtal im Schwarzwald gefunden worden.
Am 2. August 2022 gelang Thorsten Stühmer in Würzburg der Erstnachweis für Bayern. Wie weitere Funde von Werner Wolf belegen, ist die Art in Mainfranken ganz offensichtlich schon weit verbreitet [Forumsbeitrag vom 27. Septmber 2022] und Fuchs et al. (2022).
Ebenfalls im Herbst 2022 (12. Oktober) kam durch Matthias Nuss ein Nachweis des typischen Fraßbildes aus Radebeul in Sachsen hinzu: https://www.insekten-sachsen.de/Pages/TaxonomyBrowser.aspx?id=30000283. Sobczyk (2023: 119) suchte - von diesem Fund ausgehend - die weitere Umgebung ab und fand die typischen Minen der Art 2022 und 2023 an weiteren Stellen in Radebeul und am 3. August 2023 auch an einer Stelle in Dresden: Die Nachweise von C. lucifluella erstrecken sich in Ost-West-Richtung von der Lommatzscher Straße in Dresden bis zur Johannisbergstraße in Radenbeul auf einer Strecke von 7,3 km sowie in Nord-Süd-Richtung von der Johannisbergstraße in Radebeul bis zur Kötzschenbrodaer Straße/Fürstenhainer Straße in Dresden (3,2 km), wobei linkselbisch nicht gesucht wurde." Wie kam die Art nach Radebeul und Dresden ? Die naheliegende Vermutung, dass sie sich von Tschechien aus entlang der Elbe nach Norden ausgebreitet hat, konnte nicht bestätigt werden. An untersuchten Walnuss-Bäumen zwischen tschechischer Grenze und Dresden wurden keinerlei Spuren der Art gefunden.
Am 14. Oktober 2021 gelang mir nicht nur der Erstnachweis für Nordbaden und Rheinland-Pfalz, sondern - bei einem ([Abstecher über die Grenze] - auch der Erstnachweis für Frankreich: Département Bas-Rhin: Beinheim, typische Raupenspuren an Walnussbaum am nördlichen Ortsrand. Die Minen waren dort allerdings nur recht spärlich zu finden und fehlten an den meisten Bäumen ganz. Weiter nach Norden suchte ich hier trotz zahlreicher Nussbäume vergeblich nach der Art, insbesondere um Neewiller-près-Lauterbourg.
Rennwald (2022) fasste seine eigenen Kartierergebnisse 2021 / 2022 in den Départements Bas-Rhin (19 Fundorte), Haut-Rhin, Drôme und Vaucluse (im Nordosten des Mont Ventoux bei Savoillans und Montbrun-les-Bains) zusammen und rief zur weiteren Erfassung der Art in Frankreich auf. Schon im Juli 2022 wurde die Art im Département Indre von von Daniel Ingremeau (det. E. Rennwald) fotografiert, und https://oreina.org/artemisiae/observatoire/index.php?, und auf der gleichen Plattform gibt es auch einen Nachweis von Vincent Willefert vom Département Yvelines vom Oktober 2023.Nel & Varenne (2024a, b) berichten von Fundorten in den Départements Hautes-Alpes (Ribeyret, L'Epine, Monclus, Valdoule (leg. Th. Varenne)) und Département Var (Le Beausset (leg. J. Nel)).
Am 11. und 12. November 2021 fand Horst Pichler Minen an zwei verschiedenen Stellen in Graz, Österreich [Forum]. Wie sich herausstellen sollte, waren das nicht die Erstfunde in Österreich, denn Huemer (2021) teilte in seinem Aufsatz etliche Minenfunde aus dem Osten Österreichs vom 4. und 5. Oktober 2021 mit.
Der oben gezeigte Lebendfalter von Zoran Bozovic (Batajnica, Garten, 75 m, 5. August 2022, am Licht) dürfte den Erstnachweis für Serbien darstellen.
Chireceanu et al. (2022) berichten über den Erstnachweis der Art in Rumänien: "In August 2022, leaves of common walnut (J. regia) with mines of C. lucifluella were collected in Southern Romania (Bucharest, Ilfov and Giurgiu Counties) and Western Romania (Arad County). The walnuts were located in cities, rural areas, alongside roads and spontaneously grown in vineyards, at altitudes from 60 to 200 m a.s.l." Mustățea & Chireceanu (2023) liefern weitere Angaben zu Rumänien, wo neben Juglans regia auch Minen an Juglans nigra, Pterocarya fraxinifolia und Carya illinoinensis gefunden wurden. Wichtig ist dort, dass an allen 24 Untersuchungsorten quer über das Land auch Blattminen gefunden wurden. Die Untersuchung erfolgte im Rahmen der EPPO (European Plant Protection Organisation), d.h., es wird auch die Gefährdung der Nussbäume durch den invasiven Kleinschmetterling abgeschätzt. Fleißarbeit ergab hier eine im Vergleich zu den Befunden am Oberrhein sehr starke Besiedlungsdichte: "All walnut trees inspected in 2022 were affected by the leafminer to a greater or lesser extent. The proportion of attacked leaves per tree, evaluated in Northern Bucharest and Moara Domnească in the south of the country respectively, was 40% and 41% in August and increased to 69 and 93%, in October." Und dann wird es interessant, denn auch der Parasitierungsgrad - bei neu eingeschleppten Arten oft sehr gering - wurde untersucht: "Inside the mines, our team discovered a significant number of parasitoid larvae and pupae. These were kept in the laboratory until the emergence of adults which were photographed, but so far remain unidentified. The rate of parasitism was 17.4% in N. Bucharest and 31.8% in Moara Domnească." Obwohl gebietsweise fast jedes Nussbaumblatt besiedelt war - und in der Regel gleich mit mehreren Minen - sehen die Autoren dennoch keine größere Problematik in Bezug auf Schäden für die Landwirtschaft: " The mines caused by C. lucifluella do not cause significant damage, although they will to some extent reduce the level of photosynthesis and also cause minor aesthetic damage. More importantly, over time and combined with other stresses, this pest may contribute to the premature decline of infested trees."
Dass die Art auch die Krim und den Süden Russlands erreicht hat, verwundert nicht. Kirichenko et al. (2024) berichten dazu: "The invasive North American leaf-mining moth Coptodisca lucifluella (Clemens, 1860) (Lepidoptera: Heliozelidae) is reported for the first time in Russia and Abkhazia based on findings of the leaf mines on Carya illinoinensis, Car. tomentosa, Pterocarya fraxinifolia, Juglans regia, and J. nigra in Sochi, Sirius, Crimea, and Abkhazian settlements in 2023 and 2024." Die Autor(inn)en gehen davon aus, dass die Art schon um 2014 mit den olympischen Winterspielen von Italien aus nach Sochi verschleppt wurde und sich von dort aus weiter verbretet hat. Ohne größere Schäden zu hinterlassen blieb sie lange unentdeckt.
Auch in Amerika kam es zur Ausbreitung der Art mit Anpflanzungen. Ávila-Rodriguez et al. (2015) melden den Erstnachweis für Mexiko: Demnach waren bereits 2012 alle 8 untersuchten Carya illinoiensis-Pflanzungen im Norden Mexikos bereits von dieser Art eingenommen.
(Autor: Erwin Rennwald, mit Ergänzung von Jürgen Rodeland und Annette von Scholley-Pfab)
4.4. Publikationsjahr der Erstbeschreibung
Vorläufig gehe ich davon aus, dass der gesamte Jahrgang, wie auf dem Titelblatt angegeben, 1861 herausgegeben wurde und nicht in mehreren Lieferungen schon 1860 erschien, was man aus den in den Fußzeilen abgedruckten Daten ableiten könnte. Für Hinweise auf Evidenz für die eine oder andere Datierungsmöglichkeit bin ich dankbar, E-Mail-Adresse siehe Impressum.
(Autor: Jürgen Rodeland)
4.5. Literatur
- Arbeitsgemeinschaft Microlepidoptera in Bayern (2024): Neue Ergebnisse in der bayerischen Kleinschmetterlingsfaunistik – 12. Beitrag. — Beiträge zur bayerischen Entomofaunistik 24: 51-66.
- Ávila-Rodriguez, V., Nava-Camberos, U., Reyes-Carrillo, J.L., Garcia-de la Peña, C. (2015): Primer reporte de Coptodisca lucifluella en huertas de nogal, Carya illinoinensis en México. — Southwestern Entomologist, 40: 419–426. [zum PDF-Download auf researchgate.net]
- Bernardo, U., Sasso, R., Gebiola, M. & G. Viggiani (2012): First record of a walnut shield bearer Coptodisca (Lepidoptera: Heliozelidae) in Europe. — Journal of Applied Entomology 136: 638-640. [Sekundärzitat nach dem Abstract auf utagri.enea.it]
- Bernardo, U., Nieukerken, E. J. van, Sasso, R., Gebiola, M., Gualtieri, L. & G. Viggiani (2015): Characterization, distribution, biology and impact on Italian walnut orchards of the invasive North-American leafminer Coptodisca lucifluella (Lepidoptera: Heliozelidae). — Bulletin of Entomological Research 105: 210-224. [Abstract auf cambridge.org] bzw. [Abstract auf researchgate.net] [Sekundärzitat, volle Arbeit nicht eingesehen]
- Chambers, V. T. (1874): Micro-Lepidoptera. — The Canadian Entomologist 6: 8-11, 49-52, 72-77, 96-97, 128-130, 149-153, 166-170, 197-198, 217-220.
- Chireceanu, C., Mustățea, R.-V. & A. Teodoru (2022): The walnut shield bearer Coptodisca lucifluella (Clemens, 1860) (Lepidoptera, Heliozelidae) - The first record in Romania. — Romanian Journal for Plant Protection, 15: 15-23. [zum PDF-Download auf researchgate.net]
- Erstbeschreibung: Clemens, B. (1861): Contributions to American Lepidopterology. No. 5. — Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia 12: 203-221.
- Fuchs, G., Guggemoos, T., Karle-Fendt, A., Morawietz, B., Stühmer, T. & W. Wolf (2022): Neue Ergebnisse in der bayerischen Kleinschmetterlingsfaunistik – 10. Beitrag. — Beiträge zur bayerischen Entomofaunistik 22: 59-68.
- Huemer, P. (2021): Der Walnuss-Erzglanzfalter (Coptodisca lucifluella (Clemens, 1861)) und der Schwarznuss-Erzglanzfalter (Coptodisca juglandiella (Chambers, 1874)) aus Nordamerika erreichen Österreich (Lepidoptera: Heliozelidae). — Beiträge zur Entomofaunistik 22: 312-314. [PDF auf zobodat.at]
- Kirichenko, N.I., Shoshina, E.I., Zhuravleva, E.N., Khuapshykhu, I.K., Gomboc, S., Ayba, L.Ya. & N.N. Karpun (2024): The North American leaf-mining moth Coptodisca lucifluella (Lepidoptera: Heliozelidae) reached Southern Russia and Abkhazia: genetic variability and potential for further spread. — Acta Biologica Sibirica, 10: 835–858. [zum PDF-Download auf researchgate.net]
- Laštůvka, Z. & A. Laštůvka (2020):: Motýli (Lepidoptera) města Brna – historie a současnost. Mendelova univerzita, Brno, 120 s. [PDF auf uzrhv.af.mendelu.cz]
- Mustățea, R.-V. & C. Chireceanu (2023): Further data on the establishment of Coptodisca lucifluella (Clemens, 1860) (Lepidoptera: Heliozelidae) in Romania. — EPPO Bulletin, 53 (3): 632-642. [zum Abstract auf onlinelibrary.wiley.com]
- Nel, J. & T. Varenna (2024a): Coptodisca juglandiella (Chambers, 1874) espèce nouvelle pour la France (Lepidoptera, Heliozelidae). — Revue de l'Association Roussillonnaise d'Entomologie, 33 (110): 24-26.
- Nel, J. & T. Varenna (2024b): Authentification de la présence en France des Coptodisca juglandiella (Chambers, 1874) et C. lucifluella (Clemens, 1861) (Lepidoptera, Heliozelidae). — Revue de l'Association Roussillonnaise d'Entomologie, 33 (111): 168-169.
- Pályi, B., Takács, A. & C. Szabóky (2018): Új diókártevõ megjelenése Kárpátalján (Ukrajna). [New moth appearance on walnut (Ukraine) Coptodisca lucifluella (Clemens, 1860)]. — Kárpátaljai Vállalkozók Lapja 4 (2): 16. [zum PDF-Download auf researchgate.net]
- Rennwald, E. (2022): Présence de Coptodisca lucifluella (Clemens, 1861) en France (Lepidoptera, Heliozelidae). — Revue de l'Association Roussillonnaise d'Entomologie, 31 (4): 247-250.
- Schumacher, H., Siemers, J. & J. Rodeland (2024): Vier Kleinschmetterlingsarten neu für die Lepidopterenfauna von Nordrhein-Westfalen (Lep., Heliozelidae, Yponomeutidae, Gelechiidae et Choreutidae). — Melanargia 36 (3/4): 118-123.
- Sobczyk, T. (2024): Der Walnuss-Erzglanzfalter Coptodisca lucifluella (Clemens, 1861) im Elbtal von Sachsen (Lepidoptera, Heliozelidae). — Sächsische Entomologische Zeitschrift, 11: 116-122. [PDF auf zobodat.at]
- Szabóky, C. & A. Takács (2018): New data to the Microlepidoptera fauna of Hungary, part XVIII (Lepidoptera: Depressariidae, Elachistidae, Gelechiidae, Heliozelidae, Tortricidae). — Folia Entomologica Hungarica, 79: 115-122. [PDF auf rovartani.hu]
- Takács, A., Szabóky, C. & J. Kutas (2017): A dióaknázó fényesmoly (Coptodisca lucifluella Clemens, 1860 Lepidoptera - Heliozelidae) Magyarországi megjelenése. [The appearance of the walnut leafminer (Coptodisca lucifluella Clemens, 1860 Lepidoptera - Heliozelidae) in Hungary.] — Növényvédelem 53 (12): 539-542. [zur Arbeit und PDF-Download auf researchgate.net]
- Takács, A., Szabóky, C., Tóth, B., Bozsó, M., Kutas, J., Molnár, S. & I. Richter (2020): Nearctic walnut leafminers invade Europe: first Coptodisca lucifluella (Clemens, 1860) and now Coptodisca juglandiella (Chambers, 1874) (Lepidoptera, Heliozelidae). — Nota Lepidopterologica 43: 77-93. [zur Arbeit auf nl.pensoft.net]
- Tokár, Z., Šumpich, J., Laštůvka, A., Laštůvka, Z., Liška, J., Elsner, J., Lendel, A., Štefanovič, R. & I. Richter (2021): Nové druhy drobných motýľov (Microlepidoptera) pre faunu Slovenska. — Entomofauna carpathica 33 (2): 1-20. [PDF auf entomospol.sk]
- Tomov, R. (2020): First Records of the Walnut Shield Bearer Coptodisca lucifluella (Clemens, 1860) (Lepidoptera: Heliozelidae) in Bulgaria. — Acta Zoologica Bulgarica, 72 (4): 697-700. [PDF auf acta-zoologica-bulgarica.eu]