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Falter
Inhalt

2. Diagnose

2.1. Falter

3. Biologie

3.1. Lebensweise

Zur Lebensweise war aus dem Interview von kaernten.orf mit Christian Wieser zu erfahren [Beitrag 26. Dezember 2014 auf kaernten.orf.at]: "Der Schmetterling überwintere als Falter und habe seine Vermehrungszeit in der Schneeschmelze. „Man findet ihn also nur auf vom Winter übriggebliebenen Schneeflecken auf einer Höhe von 2.000 Metern.“" Als Fundbereich wird in diversen Zeitungen der "Kärntner Bezirk Spittal/Drau" genannt. DerStandard.at berichtete aus dem Interview mit Ch. Wieser noch genauer [derStandard.at, 26. Dezember 2014]: "... der Entomologe fand das Tier am Scharnik in der Kreuzeck-Gruppe."

3.2. Nahrung der Raupe

Noch unbekannt! Es ist zu erwarten, dass die Art - wie ihre Verwandten - Kreuzblütler (Brassicaceae) nutzt.

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Bei [derStandard.at, 26. Dezember 2014] wird erläutert: "Der Name leitet sich vom Fundort her, der Entomologe fand das Tier am Scharnik in der Kreuzeck-Gruppe."

4.2. Typenmaterial

Der Holotypus wird im LMK – Landesmuseum Kärnten, Klagenfurt, Österreich aufbewahrt.

Huemer et al. (2014) informieren: "Holotypus ♀, „Austria/ Carinthia Leppenalm; Scharnikkar, 2260 m 6.7.2013 AT-BM N31 13,042325E/46, 790330N leg. Dr. C. Wieser Kärntner Landesmuseum“ „Kärnten KLM Lep 01117 leg. Dr. C. Wieser Kärntner Landesmuseum“ „P. Huemer YPO 154 ♀“ (LMK).

Paratypen. Österreich: 1 ♂, 3 ♀, gleiche Daten wie Holotypus, aber KLM Lep 1236 (TLMF); 1 ♂, 1 ♀, gleiche Daten wie Holotypus, aber 2440 m, 13.7.2013, 13,045994E, 46,793201N (Genitalparäparat YPO 153 ♂, barcode id KLM Lep 1237 und KLM Lep 1238) (LMK); 1 ♀, gleiche Daten wie Holotypus, aber 2360 m, 13.7.2013 13,043041E, 46,791882N; 1 ♂, 2 ♀ gleiche Daten wie Holotypus, aber 3.7.2014."

4.3. Taxonomie

"Die neue Art steht genitalmorphologisch und im DNA Barcode R. senilella (Zetterstedt, 1839) am nächsten, weist aber eine Reihe von diagnostischen morphologischen Merkmalen auf und eine genetische Distanz von 5,78 % zum nächsten Nachbarn." (Huemer et al. 2014). Während die äußeren Merkmals-Unterschiede eher gering sind, weist der Barcode doch sehr große Unterschiede auf. Mit "R. senilella" war hier wahrscheinlich die Baraniak (2016) von R. senilella abgetrennte Rhigognostis marmorosella gemeint.

4.4. Faunistik

Wenn in Mitteleuropa eine neue Schmetterlingsart gefunden wird, ist das manchmal sogar eine Zeitungsmeldung wert. Zu Weihnachten 2014 war es diesmal eine Schleiermotte aus den Hohen Tauern in Kärnten, die - mit Bild, selbst den Weg auf kaernten.orf.at gefunden hat: Unter der Überschrift "Neue Schmetterlingsart entdeckt" war dort - mit Bild des Falters - zu erfahren [Beitrag 26. Dezember 2014 auf kaernten.orf.at]: "In den Hohen Tauern ist eine neue Schmetterlingsart entdeckt worden, der „Rhigognostis scharnikensis“. Der Nachtfalter wurde vor zwei Jahren gefunden, umfangreiche Gentests bestätigten nun, dass es sich tatsächlich um eine noch nicht entdeckte Art handelt."

Holotypus und die 11 Paratypen stammen alle von der Leppenalm, Scharnikkar (Österreich, Kärnten) aus Höhenlagen von 2260 - 2440 m.

Es schien sich also zunächst um eine auf Kärnten beschränkte, nur sehr lokal verbreitete Hochlagen-Art zu handeln.

Grange et al. (2023: 185) können dann aber über den Erstnachweis aus Frankreich berichten und - versteckt zwischen den Zeilen - auch einen Nachweis aus den Alpen Italiens: André Nel hatte im August 2022 in Savoien nahe Menuires beim "Pointe de la Masse, in 2750 m Höhe bei zwei große Rhigognostis-Weibchen gefangen, die sich bei der Genitalüberprüfung als zu R. scharnikensis gehörend herausstellten, was von Peter Huemer bestätigt wurde: "Contacté, Peter Huemer (in litteris) a validé cette détermination et nous indique que cette espèce de très hautes altitudes, décrite des Alpes autrichiennes, a également été trouvée depuis, plus près de la France, dans les Alpes italiennes." Genauere Daten zu dem Fund in Norditalien sind mir noch nicht bekannt.

(Autor: Erwin Rennwald, Stand 28.12.2014, ergänzt 20.01.2015 und 25. Mai 2023)

4.5. Literatur