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Falter
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Biologie

2.1. Nahrung der Raupe

  • [Poaceae:] Zea mays (Mais)
  • [Asteraceae:] Helianthus sp. (Sonnenblume)
  • [Asteraceae:] Erigeron philadelphicus (Philadelphia-Feinstrahl)
  • [Asteraceae:] Verbesina occidentalis (Gelber Kronenbart)
  • [Asteraceae:] Leucanthemum vulgare [= Chrysanthemum chrysanthemum] (Gewöhnliche Margerite)
  • [Polygonaceae:] Persicaria pensylvanica [= Polygonum pennsylvanicum] (Pennsylvanischer Knöterich)
  • [Anacardiaceae:] Rhus glabra (Glatter Sumach, Scharlach-Sumach, Kahler Essigbaum, Geschlitzter Essigbaum)

Spannerraupen an Mais oder anderen Gräsern? Praktisch Fehlanzeige. Gesicherte Ausnahme: Pleuroprucha insulsaria! Schon Ainslie (1923) berichtete detailliert über seine Funde der Raupe an Mais - sie frisst dort sehr selektiv nur die langen grünweißen, später rotbraunen Seidenfäden der Körner (also die sehr stark verlängerten Griffel der weiblichen Blüte), die zwischen den Lieschblättern des heranreifenden Maiskolbens heraushängen. Nach ihm wurden Raupen nur ausnahmsweise auch an Blüten von Sonnenblumen (Helianthus sp.) gefunden, und ab und zu gehen sie nach dem Abtrocknen der Maisgriffel in der Not anscheinend auch auf Blüten von Wildkräutern im Maisacker oder andere Pflanzen über: "On August 31, and again on September 18, three larvae were found on flowers of a cultivated species of Helianthus on which evidently they had been feeding. Other larvae were swept September 6 from smartweed (Polygonum pennsylvanicum) in bloom and again on September 25 six larvae were swept from flowers of Verbesina occidentalis. A single larva was swept from a mixed growth of oxeye daisy (Chrysanthemum chrysanthemum) and daisy fleabane (Erigeron philadelphicus) on June 12. Two larvae were also found on flower heads of sumac (Rhus glabra) on August 21, and when confined in boxes with this same food they fed by eating small notches in the tender flower stalks. Most of these collected larvas were reared to maturity so their identity cannot be questioned."

Angaben zu ganz anderen Familien sind mit größter Vorsicht zu genießen. Angaben zum Nachtschattengewächs Solanum sp. beruhen offensichtlich darauf, dass man bei Ainslie (1923) einfach die Pflanzennamen abgeschrieben hat, statt den Text zu lesen: "Larvae confined in a box with fresh flowers of red clover (Trifolium pratense), horse nettle (Solanum rostratum), daisy fleabane (Erigeron philadelphicus) and strands of fresh corn silk fed only on the corn silk."

Nach Ainslie (1923) ist die Raupe jedenfalls alles andere als polyhag: "In another experiment larvae were confined individually in tin boxes and given flowers or flower clusters of alfalfa, pigweed (Amaranthus retroflexus), cowpea, mullein (Verbascum thapsus), ragweed (Ambrosia artemesiaefolia) and smartweed (Polygonum pennsylvanicum) and with leaves of bluegrass (Poa pratensis), corn, cowpea, mullein, crabgrass and with anther sacks and pollen of corn, but only those supplied with the corn pollen and the smartweed flowers fed and matured, showing quite conclusively that, although not strictly limited in food habits, the species is far from a cosmopolitan feeder."

3. Diagnose

3.1. Erstbeschreibung

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Guenée ([1858]: 469) gibt keine Erklärung des Artnamens ab. So könnte man leicht meinen, es handele sich um einen Tippfehler von "insularia" - aber von Inseln ist in der Erstbeschreibung auch nicht zu reden. So dürfte dem Artnamen hier also wohl doch das lateinische Wort "insulsus" (fad, geschmacklos) zu Grunde liegen, was man hier mit "eintönig", "ohne auffällige Merkmale", "langweilig" - jeweils bezogen auf das Aussehen des Falters - übertragen könnte.

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Faunistik

Die Art wurde von "Amérique septentrionale" also vom südlichen Amerika beschrieben. Tatsächlich ist die Art vor allem im östlichen Nordamerika verbreitet und kommt südwärts durch Mexiko (Ursprungsgebiet der Mais-Zucht!) und Mittelamerika bis nach Venezuela und - losgelöst davon - den Galapagosinseln vor.

Halsey & Hausmann (2019) berichten über ein am 6. Oktober 2017 in Großbritannien, Isle of Wight, Bonchurch gefundenes Weibchen. Sie diskutieren Verdriftung durch Wind und Verschleppung durch den Schiffsverkehr als Ursachen für den Fund dieser nordamerikanischen Art im Vereinigten Königreich. Die von der amerikanischen Ostküste kommenden Schiffe kämen auf dem Weg zu den Southampton Docks und zum Hafen von Portsmouth weniger als eine Meile entfernt am Fundort vorbei. Sicher ist jedenfalls, dass die Art bisher kein fester Faunenbestandteil Europas ist. Im Prinzip könnte sie es aber werden.

(Autoren: Jürgen Rodeland und Erwin Rennwald)

4.4. Literatur