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Falter
Männchen
Männchen
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Genitalien

2.2.1. Männchen

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

Der erste Nachweis in Mitteleuropa - bei Wien - half wesentlich mit, die Biologie der Art zu verstehen. Huemer (1998) kann berichten: "Die Raupen wurden mit alten, armdicken, am Boden auf Laubstreu liegenden, bereits rindenlosen Ästen von Hainbuchen (Carpinus betulus) (Corylaceae) eingetragen. Flechten-und Moosbewuchs konnte nicht festgestellt werden, und es kann mit Sicherheit angenommen werden, daß K. marianii an Pilzmycelien gebunden ist. Die Raupen entwickeln sich im Holz, die Puppenkokons wurden an der Holzoberfläche angefertigt. Der Lebensraum ist ein großräumiger, stark durch Wildüberhege (Wildschweine) in Mitleidenschaft gezogener, Erholungslaubwald mit alten Eichenbeständen, weitgehend ohne Verjüngungsstadien. An Stelle des Eichenjungwuchses haben sich in den vergangenen Jahrzehnten ausgedehnte Hainbuchenbestände entwickelt. Im Fundbereich findet eine naturnahe forstliche Bewirtschaftung statt und das Biotop zeichnet sich dementsprechend durch hohen Totholzanteil aus. Die ökologischen Ansprüche waren bisher weitgehend unbekannt. Nach Gaedike (1985) wurden die Imagines in der Nähe alter Haselsträucher (Corylus avellana) (Corylaceae) gefangen und es bestand auch im Rahmen der Gattungsbeschreibung völlige Unklarheit über das eigentliche Raupensubstrat. 1997 konnte die Art erstmals in Dänemark aus abgestorbenen Haselästen gezüchtet werden (Karsholt, mdl. Mitt). Gaedike (op. cit.) weist auf mögliche Beziehungen zu lichenophagen oder fungiphagen Genera und mutmaßt, daß es sich bei Karsholtia um eine phylogenetisch alte Gattung handelt."

Die Tiere des Erstnachweises für Schleswig-Holstein wurden aus Buchenholz (Fagus sylvatica) gezüchtet ( Gaedike 2007).

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Rebel (1936) beschrieb sein Tier nach dem Sammler seines Typus-Exemplars und erläutert seine Namensvergabe: "Nach Herrn Mario Mariani in Zappulla benannt, der sich bereits durch eine schöne Revision der Gattung Cosmopteryx als aussichtsreicher Schriftsteller in die Microlepidopterologie bestens eingeführt hat."

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Faunistik

Locus typicus: Italien, Sizilien, Monte Sori, Nebrodi. Basis für die Erstbeschreibung war ein Falterbeleg vom Juli 1934 von Sizilien: „Ein gut erhaltenes ♂ aus Sizilien mit der Bezeichnung ‚Monte Sori, Nebrodi, Luglio 1934, Mariani‘“. Danach folgten Funde in Dänemark und dem Süden von Schweden und Norwegen.

Huemer (1998) dann der Erstnachweis für Österreich anhand einer Zuchtserie aus Wien. Auch Huemer (2013) kann für Österreich nur von diesem einen Nachweis berichten: „Die Art wurde basierend auf einer Zuchtserie aus abgestorbenen Ästen von Carpinus betulus in Wien (Lainzer Tiergarten, Johannser Kogel, 300 m, e.l. 2.1997, leg. Kahlen) nachgewiesen (Huemer, 1998c).“

Gaedike (2007) kann über erste Nachweise in Deutschland berichten: Schleswig-Holstein (Schierensee, Bollhusen) und Saarland (TK 6706-112, Felsberg). Nach Gaedike & al. (2017) kommt die Art auch in Thüringen vor. Der oben als Falterfoto 1 dokumentierte Fund stellt offensichtlich den Erstnachweis für Hessen dar. Den Erstnachweis für Bayern publizierte die Arbeitsgemeinschaft Microlepidoptera in Bayern (2020: 27): Einen Falter am Mainufer bei Zell am Main. Reinhard Gaedike [Forum] bezeichnet den oben abgebildeten Falter von Brigitte Schmälter (Lebendfotos 3-4) als Erstnachweis für Nordrhein-Westfalen.

Lemoine et al. (2011) melden den zweiten Falternachweis für Frankreich: Reffannes (Département Deux-Sèvres (79)). Der erste Nachweis - ein einzelnes Männchen um einen Haselstrauch - war hier 1998 bei l’Isle-surle-Doubs im Département Doubs erfolgt.

Bryner & Kopp (2023: 41) nehmen die Art in die Checkliste der Schweiz (Mittelland) auf: "Kopp (2022): Entomo Helvetica 15: 135." Dort wurde angeführt: "CH-Thurgau, Zihlschlacht, Hudelmoos, 515 mü.M., 1.7.2019, Nachtfang, A. Kopp leg."

(Autoren: Erwin Rennwald & Jürgen Rodeland)

4.5. Literatur

4.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)