Artberechtigung umstritten!
VorkommenLinks (0)Fundmeldungen
Länder:+1Kontinente:EU
Inhalt

2. Weitere Informationen

2.1. Etymologie (Namenserklärung)

Nikolaev (2005: 340) erklärt die Namenswahl: “The taxon is named in memory of Academician Filipp Adamovich Zaitsev (1877—1957), a famous Russian entomologist. He took part in the Polar Uralian expedition (1909) in the capacity of zoologist where he collected extensive and interesting data. His investigations made a considerable contribution towards the knowledge of the Arctic entomofauna.”

(Autor: Jürgen Rodeland)

2.2. Andere Kombinationen

2.3. Taxonomie und Faunistik

Nikolaev (2005) überrascht mit seinem Aufsatz "A new species of Erebia Dalman, 1816 (Lepidoptera, Satyridae) from the Polar Urals". Seine Beschreibung der neuen Art - Erebia zaitsevi - beruhte auf einem einzigen Sammlungs-Exemplar.

Tshikolovets (2011) akzeptierte die neue Art mit Vorbehalt und schrieb dazu: "Type locality: "Russia, Polar Urals, Polyarny Ural railroad station, Vorkuta - Labytnangi railroad ... the collector is not mentioned". Comments: Only holotype is known. Taxonomic status, distribution, ecology and phenology of this little-known taxon requires further study." Immerhin zeigt er Ober- und Unterseiten-Fotos des ziemlich schlecht erhaltenen Falters, den er als Weibchen bezeichnet.

Gorbunov & Tatarinov (2015) melden Zweifel an der Artberechtigung und auch am Fundort an: "Однако здесь уместны разъяснения. Первая описана (Николаев, 2005) по единственному экземпляру плохой сохранности с сомнительной этикеткой на основании крайне незначительных различий по гениталиям самца от другого близкого вида E. kefersteini [sic!]." Sie halten es also für gut möglich, dass hier einfach das Etikett falsch ist und der schlecht erhaltene Falter des unbekannten Sammlers zur asiatischen E. kefersteinii gehört. Gegenüber jener Art sprechen sie von "extrem unbedeutenden Unterschieden in den männlichen Genitalien". Als Konsequenz führen sie das Taxon in ihrer Tabelle als "Erebia (kefersteinii) zaitsevi Nikolaev, 2005", akzeptieren für den Polarural also doch das Vorkommen einer eigenen Art oder Unterart.

Morgun (2017) kann keinen neuen Fund melden, schreibt aber: "124 species are included in the work of A.G. Tatarinov and M.M. Dolgin [2001], and two endemic taxa (Erebia zaitsevi Nikolaev, 2005, E. callias churkini Bogdanov, 2008) are described directly from the Polar Urals in recent years." Mangels echter Alternative wird das Taxon hier also auf Artebene akzeptiert.

Wiemers et al. (2018) gehen nicht auf Erebia kefersteinii oder Erebia zaitsevi ein - die Meldung ist ihnen wohl zu unsicher. Tatsächlich erhebt der Fundort eines Einzelexemplars an einem Bahnhof sofort den Verdacht, dass es sich hier um ein verschlepptes Einzelexemplar gehandelt haben könnte. Locus typicus von Erebia kefersteinii ist "Sibérie orientale". Lukhtanov & Lukhtanov (1994) schreiben zur Gesamtverbreitung jener Art: "Altai, Sajany- und Tannu-Ola-Gebirge, Chamar-Daban-Gebirge im Transbaikal-Gebiet, Nordmongolei." Eine Verschleppung eines Einzelfalters mit der Bahnlinie vom Altai bis in den Nordural wäre also eine alternative Möglichkeit zu einer schlichten Fehletikettierung, doch dann würde sich die Frage, ob es sich bei dem Taxon aus dem Nordural um eine eigenständige Art oder Unterart handelt, von selbst erledigen: Keines von beidem wäre richtig! Wir führen dieses Einzelexemplar von der äußersten Nordostgrenze Europas unter seinem zuerst genannten Namen, halten eine Artberechtigung für ziemlich unwahrscheinlich. Da ich die Originalarbeit noch nicht studieren konnte, weiß ich nicht einmal, ob es sich um ein Weibchen oder ein Männchen handelte.

(Autor: Erwin Rennwald)

2.4. Typenmaterial

Nikolaev (2005: 339) teilt mit: “Holotype, male, «нач. VII 63 [the beginning July, 1963], [Russia, Polar Urals], ст. Полярный Урал, жел. дорога Воркута – Лабытнанги [Polyarny Ural railroad station, Vorkuta – Labytnangi railroad]»; the collector is not mentioned.”

(Autor: Jürgen Rodeland)

2.5. Literatur