1. Lebendfotos
1.1. Falter
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Geschlecht nicht bestimmt
2.3. Erstbeschreibung
3. Biologie
An Espe (Populus tremula) gebundene Art, lokal verbreitet. Ich finde sie im Hügel- und niedrigen Bergland. [Friedmar Graf]
3.1. Nahrung der Raupe
- [Salicaceae:] Populus tremula (Espe, Aspe, Zitter-Pappel)
- [Salicaceae:] Populus maximowiczii ? (Maximowiczs Balsam-Pappel ?)
Disqué (1905: 229) teilte aus der Pfalz mit: "R. gegen Ende Mai in Blattrollen an Populus tremula. Sie ist grau grünlichschwarz mit schwarzen Punkten und schwarzem Kopf, Nacken und Afterschild. Der Einschnitt zwischen Kopf und Nackenschild ist weiss."
Kennel (1916: 420) griff das auf und formulierte: "Die Raupe ist grauschwarz mit grünlichem Ton , Kopf, Nackenschild und Analklappe sind schwarz. Sie lebt im Mai in Blattrollen von Populus tremula, nach Lienig auch an Kreuzdorn."
Schütze (1931) schrieb dann: "In einem umgebogenen und festgenähten Blattrand an Populus tremula, nach Lienig auch an Rhamnus cathartica. Verwandlung in der Wohnung (Sorhagen), in gerollten Espenblättern (Stange), zwischen den Blättern (Rössler, Disqué)." Die Espe als Raupennahrung ist gut belegt, Rhamnus cathartica (Rhamnaceae) hingegen sicher falsch.
[tortricidae.com] listet noch eine Quelle für Populus maximowiczii aus Asien. Ob sie wirklich P. branderiana betraf, kann ich nicht überprüfen. Der Eintrag zu Ajuga reptans in derselben Quelle ist bemerkenswert falsch: Quelle soll Disqué (1908) sein, doch dort wird für diese Pflanze nur Cnephasia wahlbomiana und Olethreutes fuligana [jetzt Pristerognatha fuligana, vermutlich Verwechslung mit Endothenia ustulana] angeführt. Cnephasia wahlbomiana (Linnaeus, 1758) ist tatsächlich Synonym zu Pseudosciaphila branderiana, doch haben die europäischen Autoren darunter alles mögliche verstanden, am häufigsten die hochgradig polyphage Cnephasia stephensiana, zu der jene Angabe auch gehören dürfte.
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Phalaena branderiana Linnaeus, 1758 [Originalkombination]
4.2. Synonyme
- Pseudosciaphila wahlbomiana (Linnaeus, 1758) [siehe dazu aber auch den [Forumsbeitrag Helmut Kolbeck, 3. Dezember 2013]
4.3. Literatur
- Disqué, H. (1905): Die Tortriciden-Raupen der Pfalz. — Deutsche Entomologische Zeitschrift "Iris" 17: 209-256. [PDF auf zobodat.at]
- Disqué, H. (1908): Versuch einer microlepidopterologischen Botanik. — Deutsche Entomologische Zeitschrift Iris, 21 (1): 34-80, (2): 81-147. [PDF auf zobodat.at]
- Kennel, J. (1908-1921): Die Palaearktischen Tortriciden. Eine monographische Darstellung. — Zoologica, 21 (54): 1-546. [PDF auf zobodat.at]
- Erstbeschreibung: Linnaeus, C. (1758): Systema naturae per regna tria naturae, secundum classes, ordines, genera, species, cum characteribus, differentiis, synonymis, locis. Tomus I. Editio decima, reformata. 1-824. Holmiae (Laurentius Salvius).
- Razowski, J. (2001): Die Tortriciden (Lepidoptera, Tortricidae) Mitteleuropas. Bestimmung - Verbreitung - Flugstandort - Lebensweise der Raupen. — 319 S.; Bratislava.
- Lectotypus-Festlegung: Robinson, G. S. & E. Schmidt Nielsen (1983): The Microlepidoptera described by Linnaeus and Clerck. — Systematic Entomology 8: 191-242.
- [SCHÜTZE (1931): 48]