1. Lebendfotos
1.1. Falter
2. Diagnose
Ein bis 15. Dezember 2010 hier gezeigter Beleg war fehlbestimmt und wurde zu Eucosma aspidiscana verschoben.
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
2.3. Genitalien
2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen
2.4. Erstbeschreibung
3. Biologie
Eucosma aemulana ist auch in Sachsen zu finden. Der Falter fliegt hier von Anfang August bis Anfang September an Stellen, wo die Echte Goldrute (Solidago virgaurea) verbreitet ist. [Friedmar Graf]
3.1. Nahrung der Raupe
- [Asteraceae:] Solidago virgaurea (Echte Goldrute)
Schon Rößler ([1867]: 300) hatte aus Hessen-Nassau berichtet: "Die Raupe im October in den Blüthen von Solidago Virgaurea zahlreich, verspinnt sich auf der Erde und ist sehr schwer zu erziehen."
Kennel (1916: 518-519) schrieb dann: "Die Raupe ist weißlich, der Kopf heller oder dunkler braun, Nackenschild hellbraun mit je einem schwarzen Punkt seitlich und zwei kleineren hinten, die Analklappe ist sehr klein, hellbraun. Sie lebt im Oktober in den Blüten- und Samenköpfchen von Solidago virgaurea."
Schütze (1931: 180) schrieb dann: "In Köpfchen von Solidago, wandert von einem zum andern. Verwandlung nach der Überwinterung in der Erde. Nach Steudel auch an Aster amellus. Schwere Zucht Rössler)." Dies entspricht weitgehend dem, was Schmid (1886: 83) formuliert hatte: "R. im September, Oktober in den Blüthen von Solidago; nach Steudel auch an Aster amellus - sie überwintert in der Erde." Mit "Solidago" war hier zweifellos Solidago virgaurea gemeint, die Pflanze, die Hancock et al. (2015: 131) als einzige Nahrungspflanze für Großbritannien anführen, und die auch schon Razowski (2001: 81) als einzige Raupennahrungspflanze genannt hatte.
Die alte Angabe zu Aster amellus ist sicher falsch und wahrscheinlich dem anfänglichen nomenklatorischen Durcheinander mit Eucosma tripoliana geschuldet. Basis dieser Meldung war anscheinend Gartner (1865: 145), der berichtet hatte: "Es sind wieder die Blumen des Aster Amellus, welche mich hierorts die Raupe entdecken liessen; dieselbe lebt im August und September in dem Samenboden, auch von Samen dieser Asterblume, welche sie auch zu wechseln scheint, da ich ziemlich erwachsene Individuen zuweilen auch in frisch aufgeblühten Blumen fand. Im October verlässt sie im erwachsenen Zustande ihren Wohnsitz, grabt sich in die Erde ein, wo sie sich in einem mit Erdkörnern überworfenen länglich runden Kokon, dessen Inneres mit weisser Seide ausgefüttert ist, einspinnt und darin unverwandelt überwintert und erst im Juni in die Puppenfonn übergeht."
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Grapholitha aemulana Schläger, 1849 [Originalkombination]
4.2. Synonyme
- Eucosma latiorana (Herrich-Schäffer, 1851)
4.3. Literatur
- Gartner, A. (1865): Die Geometrinen und Mikrolepidopteren des Brünner Faunen-Gebietes. — Verhandlungen des naturforschenden Vereines in Brünn, 4: 48-270. [PDF auf zobodat.at]
- Hancock, E.F., Bland, K.P. & J. Razowski (2015): The moths and butterflies of Great Britain and Ireland. Volume 5 (Part 2). Tortricidae, Olethreutinae. - 377 S.; Leiden & Boston (Brill).
- Erstbeschreibung: Hübner, J. [1796-1834]: Sammlung europäischer Schmetterlinge 7: pl. 1-53.
- Kennel, J. (1908-1921): Die Palaearktischen Tortriciden. Eine monographische Darstellung. — Zoologica, 21 (54): 1-546. [PDF auf zobodat.at]
- Razowski, J. (2001): Die Tortriciden (Lepidoptera, Tortricidae) Mitteleuropas. Bestimmung - Verbreitung - Flugstandort - Lebensweise der Raupen. — 319 S.; Bratislava.
- Rößler, A. ([1867]): Verzeichniß der Schmetterlinge des Herzogthums Nassau, mit besonderer Berücksichtigung der biologischen Verhältnisse und der Entwicklungsgeschichte. — Jahrbücher des Nassauischen Vereins für Naturkunde 19/20: 99-442. Wiesbaden. [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org]
- Erstbeschreibung: Schläger, F. (1849): Ueber verschienene Microlepidoptern. — Bericht des lepidopterologischen Tauschvereines über das Jahr 1849: 38-48.
- Schmid, A. (1886): Die Lepidopteren-Fauna der Regensburger Umgegend mit Kelheim und Wörth. (Fortsetzung.). — Correspondenz-Blatt des naturwissenschaftlichen Vereins in Regensburg 40: (1-4) 19-58, (5-6) 83-98, (7-9) 101-164, (10-12) 165-224.
- [SCHÜTZE (1931): 180]