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Ssp. napi (Linnaeus, 1758)
Ssp. adalwinda Fruhstorfer, 1909
Ssp. britannica Verity, 1911
Ssp. meridionalis Heyne, 1895
Ssp. suffusa Verity, 1908
Ssp. mazandarana Eitschberger, 1986
Aberrationen
Paarungsabwehr
Kopula
Raupe
Puppe
Ei
Diagnose
Ssp. segonzaki Le Cerf, 1923
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Lebensweise und Generationenfolge
Raupennahrungspflanzen
Prädatoren
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Ssp. napi (Linnaeus, 1758)

1.2. Ssp. adalwinda Fruhstorfer, 1909

1.3. Ssp. britannica Verity, 1911

1.4. Ssp. meridionalis Heyne, 1895

1.5. Ssp. suffusa Verity, 1908

1.6. Ssp. mazandarana Eitschberger, 1986

1.7. Aberrationen

1.8. Paarungsabwehr

1.9. Kopula

1.10. Raupe

1.11. Puppe

1.12. Ei

2. Diagnose

Pieris napi ist in den meisten Fällen von verwandten Arten leicht durch die Aderbestäubung auf der Hinterflügel-Unterseite zu unterscheiden. Bei erster und zweiter Generation sind bei den ♀ ♀, weniger deutlich bei den ♂ ♂, auch oberseits die Adern grauschwarz bestäubt. Bei Sommertieren lässt sich zumindest rund um die Zelle auf der Hinterflügel-Unterseite jedoch immer noch wenigstens eine geringe Aderbestäubung erkennen. Eine Ausnahme bilden allenfalls Spätsommerfalter aus dem südlichen Mittelmeerraum.

Solche unterseits völlig zeichnungslosen Falter lassen sich von P. rapae durch die kleinen schwarzen Aderenddreiecke, die auf der Vorderflügel-Oberseite bis mindestens auf die Höhe des 1. Diskalflecks reichen, unterscheiden. Zudem sind bei Pieris napi-♀ ♀ die Diskalflecke stets mehr oder weniger häkchenförmig, bei P. rapae aber rund. Von P. mannii unterscheiden sie sich (in Europa!) durch dessen größeren, am Vorderflügel-Außenrand bis zur Ader M3 herabreichenden Diskalfleck.

Schwieriger und in vielen Fällen unmöglich ist die Unterscheidung der ♂ ♂ von denen von P. bryoniae (siehe bei dieser Art).

Auf dem Balkan, in der Südukraine und Südwestrussland tritt auch noch die sehr ähnliche Pieris balcana auf. Diese Art ist auf der Hinterflügel-Unterseite nicht nur entlang der Adern, sondern auch dazwischen fein dunkel bestäubt. Ein Merkmal, das jedoch bei P. napi speziell kühlerer Fundorte, vereinzelt auch vorkommen kann.

  • links: Pieris napi; erkennbar an der etwas ausgedehnteren Apexzeichnung und den schwächeren Aderenddreiecken, 2. Gen. - (Foto: Jürgen Hensle) Fundort: Deutschland, Baden-Württemberg, Hochschwarzwald, Eschenmoos, 1150 m, e.o. 17. Juli 1997, leg. Jürgen Hensle
  • Mitte: P. napi lappona, 1. Gen. - (Foto: Jürgen Hensle) Fundort: Schweden, Norrbotten, Älvsbyn, 120 m, e.o. 15. Mai 1999, leg. Jürgen Hensle
  • rechts: P. napi napi, Feuchtwiesenvariation, 3. Gen. - (Foto: Jürgen Hensle) Fundort: Deutschland, Baden-Württemberg, Mittlerer Schwarzwald, Prinzbachtal, 470 m, e.o. 12. August 2000, leg. Jürgen Hensle
  • links: P. napi adalwinda, ♂, 1. Gen. - (Foto: Heiner Ziegler) Fundort: Norwegen, Tromsö, 2. Juli 1957, leg. D. Müting
  • Mitte: P. napi trans. ad adalwinda, ♀, 1. Gen. - (Foto: Heiner Ziegler) Fundort: Schweden, Norrbotten (Lappland), Kiruna, 68°N, 30. Juni 1951, leg. A. Wendt
  • rechts: P. napi adalwinda, ♀, 1. Gen. - (Foto: Heiner Ziegler) Fundort: Schweden, Norrbotten (Lappland), Kiruna, 68°N, 30. Juni 1951, leg. A.Wendt
  • links: Pieris napi napi x Pieris bryoniae trans. ad debrosi 1. Generation - (Foto: Jürgen Hensle) Fundort: Schweiz, Obwalden, Matthorn, 1300 m, e.o. 29. April 2005, leg. Jürgen Hensle
  • rechts: Pieris napi napi x Pieris bryoniae marani, 2. Generation - (Foto: Jürgen Hensle) Fundort: Slowakei, Vihorlat, Morske Oko, 600 m, e.l. 25. Juni 2003, leg. Jürgen Hensle

(Autor: Jürgen Hensle)

2.1. Ssp. segonzaki Le Cerf, 1923

2.2. Ssp. muchei Eitschberger, [1984]

2.2.1. Männchen
2.2.2. Weibchen

2.3. Ähnliche Arten

2.4. Genitalien

2.4.1. Männchen
2.4.2. Weibchen

2.5. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

Pieris napi fliegt in West- und Mitteleuropa in Wäldern, auf trockenen und auf feuchten Wiesen, Weiden und Niedermooren. Nur gebietsweise findet die Eiablage in völlig offener, baumloser Landschaft statt. So z. B. im hochatlantischen Westen Europas, in der Poebene oder in den Nordalpen oberhalb der Baumgrenze. Ansonsten bevorzugen die ♀♀ Wälder, Hecken, Gebüsche oder auch Weinberge, Obstbaumwiesen u. ä. Offene Wiesen sind vielerorts nur Imaginalhabitat. Im südöstlichen Grenzbereich der Verbreitung fliegt die Art zuweilen in recht untypischer, karger Landschaft. Aber auch dort ist das Larvalhabitat meist von einigen Büschen bestanden, bzw. es handelt sich um (Fluss-)Oasen.

3.2. Lebensweise und Generationenfolge

Der Grünaderweißling ist in Mitteleuropa ein Verschieden-Biotop-Bewohner, wobei sich unterschiedliche Ökotypen herausgebildet haben. Die ♀♀ der Waldpopulationen legen nicht im Offenland ab, obwohl die Bewohner der Wälder zur Nahrungsaufnahme gerne auf angrenzende Wiesen herauskommen, aber selten mehr als 50-100 m weit. Dies fällt besonders im Frühjahr auf, denn die Falter schlüpfen auf Halbtrockenrasen oder in Weinbergen deutlich vor den Tieren im Wald und auf den Feuchtwiesen, in warmen Lagen oft schon Mitte März. Dafür endet die Flugzeit der 1. Gen. hier schon Mitte Mai, wohingegen sie im Wald und auf Feuchtwiesen auch tieferer Lagen von Anfang April bis Mitte/Ende Juni, im Gebirge auch Mitte Juli dauern kann. Von Mitte Mai an bis zum Beginn des Schlupfs der 2. Gen. sieht man die Falter dann nicht in den trockenen, offenen Biotopen, wohl aber noch zahlreich in den Wäldern.

Die Flugzeit der 2. Gen. beginnt in den wärmsten Lagen des südlichen Mitteleuropas ab Ende Mai und dauert dort bis Mitte Juli. In höheren Lagen und in Norddeutschland beginnt sie erst im Laufe des Juni und endet mit dem August. Meist wird noch eine 3. Gen. ausgebildet, wobei 2. und 3. nahtlos ineinander übergehen. Auf trockenen Wiesen in wärmeren Lagen des südlichen Mitteleuropas wird ab Anfang September noch eine partielle 4. Gen. angelegt. Vor allem im östlichen Mitteleuropa dauert aber auch die 3. oft noch bis in den Oktober hinein an, wobei die Tiere ab Mitte September generell sehr deutlich seltener werden.

Lokal tritt auf Feuchtwiesen eine ökologische Variante auf, die sich durch deutlich schnellere Entwicklungszeit der Raupen (oft nur vier Larvalstadien) und im weiblichen Geschlecht oftmals auch durch eine gelbliche Unterlegung der Zeichnung der Flügeloberseite bzw. eine verstärkte dunkle Zeichnung auszeichnet. Auch diese Variante bildet, bedingt durch die schnellere larvale Entwicklungszeit, eine partielle 4. Gen. aus. Habituell gleichen die ♀♀ dieser Tiere P. napi britannica oder Hybriden mit P. bryoniae.

In Südeuropa tritt der Falter fast nur im Wald, allenfalls auch noch an gebüschbestandenen Wasserläufen auf. Nur im Gebirge Südeuropas, wo er auf über 2000 m steigen kann, findet man ihn auch auf Wiesen bzw. auf felsigen und steinigen Standorten. Dahingegen zieht er sich in küstennahen Gebieten mit zunehmender Sommertrockenheit an den Rand von Bächen und Flüssen sowie in bewässerte Gärten zurück.

Am Rand seines Verbreitungsgebietes bildet P. napi eine Reihe zuweilen stark unterschiedlicher Subspezies aus, die sich auch in ihrer Ökologie unterscheiden. Bei den skandinavischen ssp. adalwinda und lappona sind die ♀♀ viel dunkler gezeichnet, so dass man sie früher für ssp. von P. bryoniae gehalten hat. Beide Unterarten fliegen in einer Generation von Mitte Juni bis Anfang August, wobei in warmen Sommern eine partielle zweite Generation Ende August und im September ausgebildet werden kann.

In Irland, Wales, Nordengland und Schottland lebt die ssp. britannica. Bei dieser haben die ♀♀ zuweilen eine gelbe statt weiße Grundfarbe der Flügel-Oberseite. Ansonsten gleichen sie der oben erwähnten ökologischen Variante der mitteleuropäischen Feuchtwiesen. Im Westen Irlands leben die Falter auf sumpfigen, zuweilen knietief unter Wasser stehenden Wiesen und Weiden fernab jeder Wälder (die es dort kaum gibt).

3.3. Raupennahrungspflanzen

3.4. Nahrung der Raupe

  • [Brassicaceae:] Alliaria petiolata (Knoblauchsrauke) [Sehr zahlreiche Eiablagebeobachtungen in Baden-Württemberg und der Pfalz, hier zusammen mit Cardamine pratensis wichtigste Eiablagepflanze [ER91], auch Bayern [BY13]]
  • [Brassicaceae:] Cardamine pratensis agg. (Wiesen-Schaumkraut) [Sehr zahlreiche Ei- und Raupenfunde in Baden-Württemberg und der Pfalz, zusammen mit Alliaria petiolata wichtigste Eiablagepflanze [ER91, SP07]]
  • [Brassicaceae:] Cardamine flexuosa (Schlängel-Schaumkraut) [mehrere Ei- und Raupenfunde in Baden-Württemberg [ER91]]
  • [Brassicaceae:] Cardamine impatiens (Spring-Schaumkraut) [Etliche Ei- und Raupenfunde in Baden-Württemberg [ER91]]
  • [Brassicaceae:] Cardamine amara (Bitteres Schaumkraut) [Mehrere Ei- und Raupenfunde in Baden-Württemberg [ER91], Raupenfunde in Sachsen [RS07]; von ASHER et al. (2001) für Großbritannien angeführt]
  • [Brassicaceae:] Cardamine hirsuta (Vielstengeliges Schaumkraut) [Eiablagebeobachtung in Baden-Württemberg [ER91] und Bayern [BY13]]
  • [Brassicaceae:] Cardamine trifolia (Kleeblättriges Schaumkraut) [Bayern [BY13]]
  • [Brassicaceae:] Cardamine bulbifera [= Dentaria bulbifera] (Zwiebeltragende Zahnwurz) [Eiablage in Baden-Württemberg (E.R.), Eifunde von Hybriden mit P. bryoniae in der Slowakei (Atalanta 36: 24)]
  • [Brassicaceae:] Nasturtium officinale (Echte Brunnenkresse) [von ASHER et al. (2001) für Großbritannien angeführt; nach J. Hensle in Irland nach Cardamine pratensis die wichtigste Eiablagepflanze [Forum]; [auch von BINK (1992) angeführt – ob Freiland?]]
  • [Brassicaceae:] Nasturtium microphyllum (Kleinblättrige Brunnenkresse) [Eiablagebeobachtung von Behrends in Schleswig-Holstein [KS03]]
  • [Brassicaceae:] Cakile maritima (Meersenf) [„In Schleswig-Holstein lebt die Raupe an der Meeresküste an Meersenf (Cakile maritima) und Breitblättriger Kresse (Lepidium latifolium) (Kolligs)“ [KS03], [auch von WEIDEMANN (1986) genannt, ob konkrete Freilandbeobachtung?]]
  • [Brassicaceae:] Lepidium latifolium (Breitblättrige Kresse) [„In Schleswig-Holstein lebt die Raupe an der Meeresküste an Meersenf (Cakile maritima) und Breitblättriger Kresse (Lepidium latifolium) (Kolligs)“ [KS03]]
  • [Brassicaceae:] Cardaria draba (Pfeilkresse) [nach J. Hensle häufige Eiablagebeobachtungen im Kaiserstuhl [Forum], Bayern [BY13]]
  • [Brassicaceae:] Isatis tinctoria (Färber-Waid) [Baden-Württemberg, Notiz J. Hensle: „Alle drei heimischen Pieris- spp. habe ich selbst auch schon an Isatis tinctoria gefunden“: [https://www.lepiforum.de/cgi-bin/forum.pl?noframes;read=39057] [auch von BINK (1992) angeführt – ob Freiland?]]
  • [Brassicaceae:] Raphanus sativus (Garten-Rettich) [Mehrere Raupenfunde in Baden-Württemberg [ER91], Eiablagebeobachtung in der Pfalz [SP07], nach J. Hensle auch bei Aachen (Atalanta 41:52)]
  • [Brassicaceae:] Raphanus raphanistrum (Hederich) [Mehrere Raupenfunde in Baden-Württemberg [ER91]]
  • [Brassicaceae:] Sinapis arvensis (Acker-Senf) [Mehrere Raupenfunde in Baden-Württemberg [ER91]; Eiablagebeobachtung Baden-Württemberg (Atalanta 40: 40); Nordrhein-Westfalen (Atalanta 34: 322); Bayern [BY13]]
  • [Brassicaceae:] Sinapis alba ? (Weißer Senf ?) [von BINK (1992) angeführt – ob Freiland?]
  • [Brassicaceae:] Arabis alpina (Alpen-Gänsekresse) [nach J. Hensle in Lappland wichtige Eiablagepflanze [Forum]; von BINK (1992) angeführt – ob Freiland?]
  • [Brassicaceae:] Arabis hirsuta (Behaarte Gänsekresse) [Eiablagebeobachtung in Baden-Württemberg [ER91], Eiablagebeobachtungen in Bayern (WEIDEMANN 1986), [BY13]]
  • [Brassicaceae:] Arabis turrita (Turm-Gänsekresse) [Eiablagebeobachtung Baden-Württemberg (Atalanta 25:36)]
  • [Brassicaceae:] Arabis caucasica (Kaukasische Gänsekresse) [Eiablagebeobachtung (Garten) in Baden-Württemberg [ER91]]
  • [Brassicaceae:] Arabidopsis arenosa [= Cardaminopsis arenosa] (Sand-Schaumkresse) [regelmäßig in Nordeuropa (J. Hensle)]
  • [Brassicaceae:] Arabidopsis thaliana (Acker-Schmalwand) [Eiablagebeobachtung ohne Ort in Deutschland (Atalanta 39: 33)]
  • [Brassicaceae:] Barbarea vulgaris (Gewöhnliches Barbarakraut) [Eiablagebeobachtung von Behrends in Schleswig-Holstein [KS03]; ohne Ortsnennung in Deutschland (Atalanta 40: 40); Eiablagebeobachtung J. Hensle in Irland [Forum]; [auch von BINK (1992) angeführt – ob Freiland?]]
  • [Brassicaceae:] Rorippa amphibia (Wasserkresse) [Mehrere Eiablagebeobachtungen in Baden-Württemberg [ER91]]
  • [Brassicaceae:] Rorippa palustris (Gewöhnliche Sumpfkresse) [Eiablagebeobachtung von Behrends in Schleswig-Holstein [KS03]]
  • [Brassicaceae:] Rorippa sylvestris (Wilde Sumpfkresse, Wildkresse) [Bayern [BY13]; auch von BINK (1992) angeführt – ob Freiland?]
  • [Brassicaceae:] Hesperis matronalis (Gewöhnliche Nachtviole) [Raupenfund in Baden-Württemberg [ER91], auch Eiablagebeobachtungen; Bayern [BY13]; Eier und Raupen in Irland und England (Atalanta 34: 322); Eiablage Mecklenburg-Vorpommern [Forum]]
  • [Brassicaceae:] Sisymbrium officinale (Weg-Rauke) [mehrere Ei- und Raupenfunde in Baden-Württemberg [ER91]]
  • [Brassicaceae:] Sisymbrium loeselii (Loesels Rauke) [Franziska Bauer schreibt zur Umgebung von Dresden: „S. loeselii ist hier in DD nach meinem Eindruck her die Brassicaceae, die am meisten von den Kohlfressern (i.e. Pieris rapae, P. napi …) befallen wird.“: [Forum]]
  • [Brassicaceae:] Turritis glabra (Turmkraut) [Raupenfund in Baden-Württemberg [ER91]]
  • [Brassicaceae:] Alyssum saxatile (Felsen-Steinkraut) [Mehrere Ei- und Raupenfunde in Baden-Württemberg [ER91] und Sachsen [RS07]]
  • [Brassicaceae:] Armoracia rusticana (Meerrettich) [Mehrfach Raupenfunde (im Garten) in Sachsen [RS07]]
  • [Brassicaceae:] Lunaria rediviva (Wildes Silberblatt) [mehrere Ei- und Raupenfunde in Baden-Württemberg [ER91]]
  • [Brassicaceae:] Lunaria annua (Garten-Silberblatt) [Eiablagebeobachtungen in Baden-Württemberg (E.R., Atalanta 25: 36)]
  • [Brassicaceae:] Thlaspi arvense (Acker-Hellerkraut) [Eier und Raupen in Bad Lobenstein, Thüringen, J. Philipp: [Forum]]
  • [Brassicaceae:] Thlaspi montanum (Berg-Hellerkraut) [Von BÜHLER-CORTESI (2009) für die Schweiz angeführt]
  • [Brassicaceae:] Thlaspi caerulescens ? [= Thlaspi alpestre ?] (Voralpen-Hellerkraut ?) [von BINK (1992) angeführt – ob Freiland?]
  • [Brassicaceae:] Bunias orientalis (Zackenschote) [Bayern [BY13], Baden-Württemberg [E.R.]
  • [Brassicaceae:] Berteroa incana (Grau-Kresse) [Eiablagebeobachtung in Baden-Württemberg [ER91]]
  • [Brassicaceae:] Lobularia maritima (Silberkraut) [Eiablagebeobachtung (Garten) in Baden-Württemberg [ER91]]
  • [Brassicaceae:] Diplotaxis tenuifolia (Stinkrauke) [Raupenfund und Eiablagebeobachtung in Baden-Württemberg [ER91], Atalanta 25: 36), Bayern [BY13]]
  • [Brassicaceae:] Brassica oleracea (Kohl) [Nur wenige sichere Raupenfunde an Weiß- und Blumenkohl in Baden-Württemberg [ER91]]
  • [Brassicaceae:] Brassica rapa ? (Rübsen ?) [von BINK (1992) angeführt – ob Freiland?]
  • [Brassicaceae:] Biscutella laevigata (Brillenschötchen) [selten als Eiablagepflanze genutzt, siehe Beitrag J. Hensle: [Forum], von BÜHLER-CORTESI (2009) für die Schweiz angeführt]
  • [Brassicaceae:] Iberis sempervirens (Immergrüne Schleifenblume) [Eiablagebeobachtung Baden-Württemberg (Atalanta 25: 36)]
  • [Brassicaceae:] Matthiola incana (Levkoje) [von WEIDEMANN (1986) genannt (Garten)]
  • [Brassicaceae:] Erysimum odoratum ? (Wohlriechender Schöterich ?) [Hinweis: von WEIDEMANN (1986) wird „Erysimum“ als Raupennahrung von P. napi angeführt – welche Art der Gattung dabei gemeint war, bleibt unklar]
  • [Brassicaceae:] Erysimum cheiri [= Cheiranthus cheiri] (Goldlack) [nach J. Hensle Eifunde im Garten im Kaiserstuhl [Forum]]
  • [Tropaeolaceae:] Tropaeolum majus (Große Kapuzinerkresse) [Eiablage bei Aachen (Atalanta 34:322); Bayern [BY13]]
  • [Amaryllidaceae:] Allium sativum (Knoblauch) [Im Raum Kiew als „Schädling“ bezeichnet, tatsächlich wird die Pflanze in Abwesenheit von Brassicaceen als Notfutter akzeptiert (TEROFAL 1965)]
  • [Amaryllidaceae:] Allium cepa (Küchenzwiebel) [Im Raum Kiew als „Schädling“ bezeichnet, tatsächlich wird die Pflanze in Abwesenheit von Brassicaceen als Notfutter akzeptiert (TEROFAL 1965)]

Die folgende Zusammenstellung beruht im Kern auf Daten von Ebert & Rennwald (1991) aus Baden-Württemberg "[ER91]", Kolligs (2003) aus Schleswig-Holstein "[KS03]", Schulte et al. (2007) aus der Pfalz "[SP07]", Reinhardt et al. (2007) aus Sachsen, Bräu et al. (2013) aus Bayern "[BY13]", Meldungen hier aus dem Lepiforum "Forum" und weiteren eigenen Befunden "E.R."; hinzu kommen diverse weitere Literaturstellen.

Im Gegensatz zu Pieris rapae legt P. napi häufig im Waldverband (dort besonders an Alliaria petiolata und Cardamine pratensis agg.) und ebenfalls häufig an sehr nassen Stellen an oder in Gräben ab.

Auf den Feuchtwiesen ist das Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis) oft alleinige Raupennahrungspflanze. Ansonsten werden sehr viele, aber nicht alle gerade im Habitat vorhandene Kreuzblütler mit Eiern belegt und von den Raupen befressen. Kulturpflanzen wie der namensgebende Raps oder Kohl jedoch nur ganz ausnahmsweise.

Die Raupen beider nordischer Subspezies leben auf trockenen und steinigen Standorten (gerne auch an Straßenrändern und in Ortschaften) vor allem an Sand-Schaumkresse (Cardaminopsis arenosa) und Alpen-Gänsekresse (Arabis alpina). An feuchteren Stellen an Sumpfkresse (Rorippa spp.). Wobei hier auch Pflanzen auf ausgedehnten Wiesen in einigem Abstand zum Wald belegt werden.

Im Westen Irlands legen die ♀♀ ihre Eier an Wiesen-Schaumkraut in, oft tief unter Wasser stehenden, Feuchtwiesen. Und zwar an die untersten Blätter direkt oberhalb der Wasseroberfläche. Ebenso wird Brunnenkresse (Nasturtium officinale) in langsam fließenden Bächen belegt. Nach Osten zu nimmt dieses Verhalten ab, und in Ostirland und Wales findet man die Falter auch schon am Rand von und in Wäldern. Dort wird neben dem Wiesen-Schaumkraut dann auch noch Gewöhnliche Nachtviole (Hesperis matronalis) und Echtes Barbarakraut (Barbarea vulgaris) belegt.

Anders als bei P. brassicae und P. rapae fehlen hier verlässliche Meldungen zuanderen Familien der Brassicales (Capparaceae, Cleomaceae und Resedaceae) entweder ganz, oder sind doch sehr viel seltener (Tropaeolaceae). In einen völlig anderen Verwandtschaftskreis gehören Knoblauch und Küchenzwiebel, an denen die Raupen bei Kiew schon einmal als "Schädling" geführt wurde.

(Autoren: Jürgen Hensle & Erwin Rennwald)

3.5. Prädatoren

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

napus die Rübe.“

Spuler 1 (1908: 6R)

Aus Brassica napus, dem Raps, wurde die Steckrübe gezüchtet. Jedoch werden Raps und Steckrübe nur ganz ausnahmsweise einmal von P. napi als Eiablagepflanze genutzt.

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Unterarten

4.5. Taxonomie

Seit Verity (1947) Pieris napi einer neuen Gattung - Artogeia - zuordnete, gab es - bis in allerjüngste Zeit - immer wieder Streit darüber, ob Artogeia als Untergattung von Pieris anzusehen sei oder als eigene Gattung. Die (teilweise sehr dürftigen) Argumente hin und her seien hier nicht wiederholt. Die genetisch gut untermauerten Ergebnisse von Zhang et al. (2023: 6-7) lassen eine Beibehaltung einer umfangreicheren Gattung Pieris mit insgesamt 4 Untergattungen (Pieris (Pieris), Pieris (Artogeia), Pieris (Sinopieris) und Pieris (Rapis)) klar am Sinnvollsten erscheinen.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.6. Verbreitung

Pieris napi ist in fast ganz Europa in mehreren, z. T. deutlich verschiedenen Unterarten verbreitet. Er fehlt lediglich auf Island, im Süden Portugals, auf den Balearen, Sardinien, Malta, Süd-, Mittel- und Nordwest-Griechenland und den Griechischen Inseln. Lokal kommt er auch im Atlasgebirge Marokkos und Algeriens vor. In Asien fliegt er im Osten mindestens bis Mittelsibirien. Im Süden und Osten ist seine Verbreitung nicht genau bekannt, da hier mehrere Taxa auftreten, deren Zuordnung noch nicht sicher belegt ist. In Nordamerika fliegen ähnliche verwandte Arten.

(Autor: Jürgen Hensle)

4.7. Typenmaterial

Honey & Scoble (2001: 352): “LSL [The Linnean Society of London, Anm. Red. Lepiforum]: 1 ♂, without abdomen and left hindwing, labelled “60. Napi” [by Linnaeus], “Napi 760.” [by Smith], here designated as LECTOTYPE.”

4.8. Literatur

4.9. Informationen auf anderen Websites (externe Links)