Wanderfalter aus dem warmen Mittelmeerraum. Falter und Raupe von Frühling bis Herbst. Raupe sehr polyphag, Puppe kann überwintern, stirbt jedoch unter 0°C ab.
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Falter
Ausgewachsene Raupe
Jüngere Raupenstadien
Puppe
Ei
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Ausgewachsene Raupe

1.3. Jüngere Raupenstadien

1.4. Puppe

1.5. Ei

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Lebensweise

Wenn es in der Wüste geregnet hat, werden kurzzeitig als Larvalhabitat geeignete Stellen von den Linienschwärmer-Weibchen auf ihren Dispersionsflügen entdeckt und mit Eiern belegt – oft sehr massiv. Aus Kleinasien, Arabien und Nordafrika gibt es Berichte von Zehntausenden von Raupen, die sich gleichzeitig auf engem Raum entwickeln, wenn die Bedingungen geeignet sind.

Auch die wenigen in Mitteleuropa einwandernden Linienschwärmer sind Zeugen des Ausbreitungsdranges der Art – dieses Verhalten ist Überlebensstrategie.

(Axel Steiner)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„die Livornische.“

Spuler 1 (1908: 81R)

lineata: „die mit Linien versehene.“

Spuler 1 (1908: 81R)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Unterarten

4.5. Taxonomie

Fabricius (1775) beschrieb einen Linienschwärmer mit Typenfundort „America“ unter dem Namen „Sphinx lineata“. Fünf Jahre später beschrieb Esper [1780] ebenfalls einen Linienschwärmer, den er nach dem Typenfundort (Livorno, Italien) „Sphinx livornica“ nannte. Esper [1780] geht in seiner Artbeschreibung nicht auf Fabricius (1775) ein, d. h., er kannte jene Arbeit wohl schlichtweg nicht. Als man entdeckte, dass „der Linienschwärmer“ zweimal beschrieben wurde, stellte man Sphinx livornica als Synonym zu Sphinx lineata. Wegen doch erkannter morphologischer Unterschiede gestand man europäischen oder afrikanischen Tieren dann Unterartrang zu: Hyles lineata livornica. Erst weitere Untersuchungen lehrten, dass die altweltlichen und neuweltlichen Linienschwärmer zwei verschiedenen Arten angehören. Danner et al. (1998) schrieben dazu: „Obwohl Benz (1953, 1955a), Eitschberger & Steiniger (1976) sowie Harbich (1980a) bereits die Artverschiedenheit zur neuweltlichen Hyles lineata (Fabricius, 1775), sowohl anhand morphologischer Unterschiede als auch durch die genetische Inkompatibilität bei den Kreuzungsversuchen belegen konnten, werden beide Arten immer noch von vielen Autoren zu einer Art zusammengezogen [...] Aus diesem Grund erscheint es uns notwendig, hier beide Arten parallel aufzuführen, in der Hoffnung, daß der Fehler der artlichen Vermengung in Zukunft nicht mehr allzu häufig passieren wird.“

Die Art trägt in den meisten deutschsprachigen Publikationen einfach den Artnamen „Linienschwärmer“; um der artlichen Trennung vom neuweltlich verbreiteten Hyles lineata Rechnung zu tragen, wird Hyles livornica hier „Altweltlicher Linienschwärmer“ genannt. Wenn europäische Autoren über Hyles lineata in der Alten Welt schrieben, war damit das gemeint, was wir heute Hyles livornica nennen und nicht die neuweltliche Hyles lineata im Sinne von Fabricius (1775).

4.6. Faunistik

H. livornica wird im südlichen Europa immer wieder gefunden, dürfte dort aber nicht bodenständig sein. Meldungen aus Mittel- und Nordeuropa sind noch seltener, aber der starke Wanderer dürfte doch in den meisten Ländern schon öfter gefunden worden sein, so dass er dort nicht mehr mit Einzelnachweis-Symbol geführt wird - an sich wäre dieses zumindest- für Mittel- und Nordeuropa grundsätzlich angebracht.

Sammut (1984) meldet zu Malta: "One example taken from Rabat in August 1981 at light by the author." Die Art scheint also auch dort nicht bodenständig zu sein.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.7. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Wir übernehmen hier die detailliert von Heppner (1981) recherchierten Publikationsjahre. Da die 1779 veröffentlichte Tafel noch nicht den Namen Sphinx livornica enthält, wurde die Erstbeschreibung erst mit Publikation des Textes [1780] gültig.

4.8. Literatur

  • Danner, F., Eitschberger, U. & B. Surholt (1998): Die Schwärmer der westlichen Palaearktis. Bausteine zu einer Revision (Lepidoptera: Sphingidae). — Herbipoliana. Buchreihe zur Lepidopterologie. Band 4/1: Textband, 368 S.; Band 4/2: Tafelband, 720 S.; Marktleuthen (Verlag Dr. Ulf Eitschberger).
  • Eitschberger, U. & H. Steiniger (1976): Die Artverschiedenheit von Hyles lineata lineata (Fabricius, 1775) und Hyles livornica livornica (Esper, 1779) (Lep. Sphingidae. — Atalanta, 7: 71-73.
  • Erstbeschreibung: Esper, E. J. C. („1779“) [1778-1786]: Der europäischen Schmetterlinge Zweyter Theil welcher die Abendschmetterling von Tom. II. Tab. 1 – Tom. II. Tab. XXXVI. Cont. XI. und die Bögen [A] bis [Gg] enthält: 1-234, pl. I-XXXVI. Erlangen (Wolfgang Walther). — Digitalisat der Universitätsbibliothek Heidelberg: [87], [196], [pl. VIII].
  • Harbich, H. (1980): Ergebnisse einer Hybridzucht zwischen Hyles lineata (Fabricius, 1775) und Hyles livornica (Esper, 1779) - I. Teil (Lep. Sphingidae. — Atalanta, 11: 5-11.
  • Heppner, J. B. (1981): The dates of E. J. C. Esper's Die Schmetterlinge in Abbildungen ... 1776–[1830]. — Archives of Natural History 10 (2): 251–254.
  • Koren, T. & M. Šašić (2023): An annotated checklist of hawk-moths (Lepidoptera: Sphingidae) of Croatia with their distribution and common names. — Natura Croatica 32 (1): 49–68. [PDF auf hpm.hr]
  • Pleisch, E. (1997): Hyles livornica. — In: Pro Natura – Schweizerischer Bund für Naturschutz (Hrsg.) (1997): Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Arten, Gefährdung, Schutz. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 2: 564-566. Egg (Fotorotar AG).
  • Sammut, P. M. (1984): A Systematic and Synonymic List of the Lepidoptera of the Maltese Islands. — Neue Entomologische Nachrichten 13: 1-124. [PDF auf zobodat.at]

4.9. Informationen auf anderen Websites (externe Links)