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Falter
Männchen
Weibchen
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Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

Zwei ♀♀ aus Italien wurden bis zum 15. November 2021 irrtümlich bei Clavigesta tokei gezeigt.

2. Diagnose

Hinweis: In der Erstbeschreibung der Art durch Larsen (2010) finden sich Fotos gespannter Falter und Fotos der männlichen und weiblichen Genitalien aller vier Arten der Gattung Clavigesta - und natürlich textliche Differentialdiagnosen. [PDF auf phegea.org]

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

Zwei ♀♀ aus Italien wurden bis zum 15. November 2021 irrtümlich bei Clavigesta tokei gezeigt.

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

Die Genitalien zweier ♀♀ von Sizilien wurden bis zum 15. November 2021 irrtümlich bei Clavigesta tokei gezeigt.

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Pinaceae:] Pinus halepensis (Aleppo-Kiefer)

Larsen (2010) berichtet, dass der Falter aus einer Raupe (oder Puppe?) gezüchtet wurde, die am 17. Mai 1993 auf Ibiza an einer Aleppo-Kiefer (Pinus halepensis) gefunden wurde. Auch am Typenfundort des Synonyms Clavigesta fabrei wachsen große Aleppo-Kiefern (Pinus halepensis).

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Larsen (2010) erläutert: "The species is named after my good colleague Gert Jeppesen, who has provided me with a large part of the type series and a large amount of Tortricidae from Spain."

Nel & Varenne (2023: 365) erklären zu C. fabrei: "Clavigesta fabrei est dédiée au célèbre entomologiste provençal Jean-Henri FABRE à l'occasion du bicentenaire de sa naissance, le 21 décembre 1823, pionnier de l'éthologie des insectes mais dont aucun ne semble porter son nom." - Wie bitte ? Es gab bisher keine einzige Insekten-Art, die nach dem berühmten Insektenforscher Jean-Henri Fabre benannt wurde ? Dass er selbst keine Arten benannte, ist klar - ihm ging es um Verhaltensstudien und um die Erforschung von biologischen Zusammenhängen, nicht um Namen. Aber seine Kollegen, die in jener Zeit Aberratiönchen um Aberratiönchen beschrieben (und natürlich auch Arten !) - warum benannten sie sie nicht nach Fabre ? Der Grund war wohl Fabre selbst, der seinen leichensammelnden Kollegen erklärte: "Ihr erforscht den Tod ! Ich aber erforsche das Leben !" Damit hat er sich anscheinend in jenen Kreisen wenig Freunde gemacht ...

4.2. Synonyme

4.3. Taxonomie

Nel & Varenne (2023: 364) sahen am weiblichen Genital ihrer Clavigesta fabrei Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede zu den 2010 beschriebenen Arten Clavigesta gerti Larsen, 2010 und Clavigesta tokei Larsen, 2010. Sie sahen sich - obwohl sie nur ein einzelnes Weibchen vorliegen hatten - in ihrer Schlussfolgerung, dass es sich um eine neue Art handeln müsse, durch die Beschreibung jener Arten durch Larsen (2010) bestätigt: "Pour conclure, nous citerons Knud Larsen (op. cit.): D'autres investigations dans la région méditerranéenne pourraient révéler plus d'espèces dans ce genre et une distribution plus large de peut-être toutes les espèces." Larsen & Plant (2024) sahen das ganz anders und synonymisierten C. fabrei umgehend mit C. gerti. Für sie liegt das Genital des Weibchens von "C. fabrei" innerhalb der Variationsbreite von C. gerti. Barcoding steht hier noch aus.

4.4. Faunistik

Das Verbreitungsbild ergibt sich aus der Typenserie. Larsen (2010) schreibt: "The species seems to be mainly coastal, occurring in the north-western half of the Mediterranean area: France, Corsica: Aisne; Spain: Balearic Islands and southern coastal parts of the mainland: provinces Andalusia, Murcia, Alicante and Huesca." Seguna et al. (2022) melden die Art in Anzahl von Malta. Hinzu kommen die von Friedmar Graf gesammelten und von Knud Larsen bestimmten Tiere von Sizilien (Palermo, Umgebung Polizzi Generosa, 1020 m). Larsen & Plant (2024) melden gleich 17 Exemplare von einem weiteren Fundort auf Sizilien, die P. Skou am 23./24. September 2014 5,8 km östlich von Santo Stefano Quisquina in 1.000 m Höhe gesammelt hatte.

Die jetzt synonymisierte C. fabrei wurde von Nel & Varenne (2023: 362) auf der Basis eines einzelnen Weibchens aus Süd-Frankreich beschrieben: Bouches-du-Rhône, La Ciotat, Bucelle, 65 m.

4.5. Typenmaterial

Larsen (2010) schreibt zum Holotypus: "Holotype ♂, Spain, Balearic Islands, Mallorca: Ca'n Picafort, 23.–25.ix.2009, gen. slide 1176♂ KL (KL leg., ZMUC)."

Hinzu kommt eine lange Serie von Paratypen aus Süd-Spanien (von verschiedenen Orten in Andalusien, Murcia, Alicante und Huesca) sowie einiger Tiere von Ibiza und Korsika.

Nel & Varenne (2023: 362) beschrieben ihre Clavigesta fabrei auf der Basis eines einzelnen Weibchens: "Holotype femelle : France, Bouches-du-Rhône, La Ciotat, Bucelle, 65 m, 27.092022, J. Nel leg., prép. gen. JN n° 36762, coll. J. Nel."

(Autor: Erwin Rennwald)

4.6. Literatur

  • Erstbeschreibung: Larsen, K. (2010): The genus Clavigesta (Lepidoptera: Tortricidae) with description of two new species. — Phegea 38 (2): 41-54 [PDF auf phegea.org].
  • Larsen, K. & C.W. Plant (2024): Taxonomic and faunistic news in the genus Clavigesta Obraztsov, 1946 with new records for the Balkan countries Albania and North Macedonia. — Historia naturalis bulgarica, 46 (4): 103–108. [PDF auf nmnhs.com]
  • Beschreibung als Clavigesta fabrei: Nel, J. & T. Varenne (2023): Descriptions de Pleurota tabelli n.sp., Elachista bificornutella n.sp. et Clavigesta fabrei n.sp., faune de France (Lepidoptera, Oecophoridae, Elachistidae, Tortricidae). — Revue de l'Association Roussillonnaise d'Entomologie, 32 (5): 360-365.
  • Seguna, A., Catania, A., Borg, J. J. & P. Sammut (2022): Note on the presence of Clavigesta gerti Larsen, 2010 in the Maltese Islands (Lepidoptera: Tortricidae). — SHILAP Revista de lepidopterología 50 (199): 449-451. [PDF auf shilap.org]